Chronik bis 1959
Zeittafel mit den wichtigsten und markantesten Daten und Ereignissen bis 1959
ab ca. 1200 v. Chr | Siedlungsnachweise in und um Oftersheim durch archäologische Funde |
1. Jhd. n. Chr. | römische Besitzergreifung; Römischer Gutshof im Gewann „Hornungsäcker" |
um 260 | Durchbruch der Alemannen durch den römischen Limes |
496 | Sieg des Frankenkönigs Chlodwig über die Alemannen |
um 500 | Landnahme des Gemeinfreien Ofteri im heutigen Dorfbereich |
688 | Hinrichtung des heiligen Kilian, Apostel der Franken, christlicher Glaubensbote aus Irland: nach ihm wurde die erste Kapelle in Oftersheim benannt |
764 | Gründung des Klosters Lorsch zur Zeit König Pippins (752-768) |
766/767 | Erste schriftliche Erwähnung des Dorfes im Lorscher Codex (Codex Laureshamensis) |
768-814 | Kaiser Karl der Große. Einführung des geistlichen und weltlichen Zehnten in seinem Reich |
1000-1025 | Burchard I. Bischof von Worms. Seit jener Zeit bis 1827 gehört Schwetzingen mit der Filiale Oftersheim zur Diözese Worms |
1063 | Urkunde Kaiser Heinrichs IV. über die Schenkung des Hardtwaldes an das Bistum Speyer. Erwähnung des Dorfes |
1142 | Gründung des Klosters Schönau im Steinachtal bei Heidelberg |
1156-1195 | Konrad von Staufen, Pfalzgraf bei Rhein. Von 1156 bis1803 bleibt das Dorf bei der Pfalzgrafschaft bei Rhein, der späteren Kurpfalz |
1284 | Streit zwischen Pfalzgraf Ludwig II. und dem Schenk von Wersau. Anfang des Großen Kurfürstlichen Hofgutes im Dorf |
1364 | Nachweis von vier Gutshöfen in Oftersheim |
1439 | Das Registrum exaccionis oder die allgemeine Landschatzung unter Kurfürst Ludwig IV. Erste Steuer- und Einwohnerliste des Dorfes. Erwähnung der Kapelle St. Kilian zu Oftersheim |
1462 | Gefecht bei Seckenheim. Oftersheimer in der pfälzischen Reiterei |
1476 | Erster Erbbestand des kurfürstlichen Hofgutes |
1492 | Letzte Bärenjagd im Hardtwald |
1546 | Einführung der lutherischen Lehre in der Kurpfalz 1556 Erste Schulordnung für die Kurpfalz |
1563 | Die Kurpfalz wird unter Kurfürst Friedrich III. (1559-1576) calvinistisch. Einführung des Heidelberger Katechismus |
1618-1648 | Der Dreißigjährige Krieg |
1620-1632 | Oftersheim ist von den Bayern besetzt. Das Dorf wird wieder katholisch |
1633-1635 | Die Schwedenzeit während des Dreißigjährigen Krieges |
1634 | Vermutlich wurden in dieser Zeit Dorf und Kirche eingeäschert |
ab 1650 | Wiederaufbau des abgebrannten Dorfes. Die verholzten und verwahrlosten Ackerfluren werden wieder urbar gemacht |
1650-1660 | Errichtung einer reformierten Notkirche auf den Brandtrümmern der alten Kapelle |
1680 | Waldumgang der Gemeinde zur Grenzfeststellung |
1689 | Die 1688 nach Heidelberg verbrachten Dorfbücher, Akten und Weistümer verbrennen bei der Zerstörung der Stadt. Zerstörung des Dorfes durch die Franzosen |
1701 | Die Gemeinde gewinnt nach langjährigem Kampf den Prozeß um den Oberen Gemeindewald vor dem Mannheimer Hofgericht |
1705 | Die Pfälzische Religionsdeklaration. Der Kirchhof wird zum Begräbnisplatz aller drei Konfessionen |
1710 | Errichtung eines Kleinrathauses mit katholischer Schulwohnung. In der Heidelberger Straße ist ein reformiertes Schulhaus nachgewiesen |
1720-1777 | Schwetzingen ist kurfürstliche Sommerresidenz |
1721 | „Renovation" des Hardtwaldes und Neueinteilung der Waldweiden |
1746-1747 | Errichtung einer neuen Kirche der reformierten Gemeinde |
1755 | Aufhebung der 31 Güterallmenden durch das Ortsgericht |
1768 | Die reformierte Gemeinde kauft das Haus auf Bauplatz Nummer 61 (Lageplan von 1772) für eine Schulwohnung |
1772 | Das neue Flurbuch mit Lageplan bringt Ordnung in die Besitzverhältnisse |
1773 | Bau des Gasthauses „Schwarzer Adler" durch Johannes Worff |
1778 | Kurfürst Carl Theodor verlegt seine Residenz von Mannheim nach München |
1782 | Der Karl-Ludwig-See wird im Erbbestand an Oftersheimer Bauern vergeben |
1803 | Oftersheim wird eine Gemeinde des neugeschaffenen Kurfürstentums Baden (ab 1806 Großherzogtum Baden). Mit dem politischen Wechsel wird die alte Kirchheimer Zent aufgelöst. Das Dorf untersteht ab 1803 dem neu errichteten Bezirksamt Schwetzingen |
1805-1820 | Abraham Gund, letzter Schultheiß des Dorfes |
1806 | Bau des katholischen Schulhauses in der Heidelberger Straße 18 |
1814-1815 | Im Winter biwakiert ein Regiment russischer Kosaken im Wald beim Fuhrmannsweg |
1818 | Badische Verfassung |
1819 | Endgültige Aufhebung der Leibeigenschaft |
1832 | Die neue Gemeindeordnung für das Großherzogtum Baden |
1836 | Neubau eines reformierten Schulhauses (Mannheimer Straße 51) |
1848-1849 | Die badischen Revolutionsjahre |
1870 | Aufhebung des Dreiklassenwahlrechts Bau der Rheintalbahn Mannheim-Karlsruhe. |
1870 | Oftersheim wird Bahnhaltepunkt |
1870 | Bau eines neuen Rathauses |
1870/71 | Deutsch-Französischer Krieg |
1871 | März Siegesfeier der Gemeinde auf der Friedenshöhe; Pflanzung von zwei „Friedenspappeln" |
1888 | Erste „Kleinkinderschule" in Oftersheim |
1888/89 | Bau des mittleren Schulhauses (heutiger Altbau der Friedrich-Ebert-Schule) |
1896 | Die evangelische Kirchengemeinde wird Vikariat |
1896 | Auflösung der abgesonderten Gemarkungen Karl-Ludwig-See und Hardt und Zuweisung an die Gemarkungen Ketsch, Schwetzingen und Hockenheim |
1900 | Selbständige evangelische Kirchenpfarrei in Oftersheim |
1903 | Gründung des SPD-Ortsverein Oftersheim (Verbot 1933) |
1904 | 5. Januar: Gaslieferungsvertrag zwischen Oftersheim und Schwetzingen - Bau der Gasleitung |
1906 | Bau des Josefshauses als Kindergarten und katholisches Gemeindehaus |
1907-1909 | Bau der katholischen St. Kilians-Kirche. Kuratie |
1911 | Bau eines dreigeschossigen Schulhauses (heutige Friedrich-Ebert-Schule) |
1912/13 | Bau des evangelischen Gemeindehauses mit Kindergarten in der Bismarckstraße (heutiges „Martin-Luther-Haus«) |
1913 | Oftersheim erhält eine Wasserleitung mit der Versorgung vom Schwetzinger Wasserwerk |
1914-1918 | Erster Weltkrieg; Oftersheim beklagt 100 Kriegstote |
1920 | Auf Oftersheimer Initiative kommen Eingemeindungsgespräche mit Schwetzingen zustande |
1920 | 4. März, Gemeinderat und Bürgerausschuß genehmigen den Eingemeindungsvertrag mit Schwetzingen |
1920 | 31. März, Der Eingemeindungsvertrag wird von dem Schwetzinger Bürgerausschuß abgelehnt |
1924 | Versorgung der Gemeinde mit elektrischem Strom |
1926 | Baubeginn der Ortskanalisation |
1928 | Bebauungsplan für den „Röhlich" mit 112 Bauplätzen |
1929 | Der Gemeinderat beschließt in der Eingemeindungsfrage, keine Verhandlungen mit Schwetzingen mehr zu führen |
1930 | Bebauungsplan für den „Grund" mit 152 Bauplätzen |
1931 | Der Staatswald „Schwetzinger Hardt" wird den sieben Waldgemeinden als Gemarkungsflächen zugeteilt |
1936 | Bau eines Panzerschießstandes im Oftersheimer Wald für die Garnison in Schwetzingen |
1937 | Abholzung von 97 ha Gemeindewald und 50 ha Staatswald für einen Exerzierplatz für die Garnison in Heidelberg |
1937/38 | Leimbach-Hardtbach-Regulierung durch den „Zweckverband für die Leimbach-Hardtbachverbesserung" |
1939-1945 | Zweiter Weltkrieg: Das kommunale Geschehen ist lahmgelegt; von 1941-1945 finden keine Gemeinderatssitzungen statt; 240 Oftersheimer sind gefallen, 160 werden vermisst |
1945 | Selbständige Katholische Kirchenpfarrei in Oftersheim |
1945 | Gründung von Ortsvereinen der Volksparteien CDU und SPD in Oftersheim |
1946 | Die ersten Gemeinderatswahlen nach dem 2. Weltkrieg finden im Januar statt |
1946/48 | Aufnahme von Heimatvertriebenen |
1947 | Gründung des F.D.P. Ortsverbandes |
1947 | Obst- und Reben-Anlage des Gartenbauvereins auf dem ehemaligen Exerzierplatz im „Oberen Wald" entsteht |
1948 | Bürgermeisterwahl: Adolf Kircher wird zum neuen Bürgermeister gewählt |
1948 | Währungsreform - Gemeindevermögen in Höhe von 460.000 Mark ist restlos verloren |
1948/49 | Bau der Leichenhalle |
1949 | Im Frühjahr wird mit dem Bau der ersten 4 Doppelhäuser in der Hardtwaldsiedlung begonnen, in die im Spätjahr 8 Siedler und weitere 8 Familien einziehen |
1950 | Bau eines Kinos ("Metropol") und einer Apotheke (Mozartapotheke) auf dem alten Meßplatz |
1950 | Bau der ersten Tabakwiegehalle |
1950 | Der Gemeinderat stimmt der Errichtung einer Sportplatzanlage in der Hardtwaldsiedlung für den TSV 1895 zu |
1952 | Verkauf der Gasleitung an die Stadt Schwetzingen |
1952/53 | Bau des neuen Schulhauses (Anbau) mit acht Lehrsälen (heutige „Friedrich-Ebert-Schule") |
1954 | Bürgermeisterwahl: Karl Frei wird als Nachfolger von Adolf Kircher zum neuen Bürgermeister gewählt |
1954 | Bau des evangelischen Kindergartens in der Hardtwaldsiedlung |
1955/56 | Bau der mechanischen Kläranlage für Schwetzingen und Oftersheim im Gewann "Winkel" in Schwetzingen |
1956 | Einrichtung eines Golfplatzes auf dem ehemaligen Exerzierplatz durch den amerikanischen Golfklub |
1956 | Bau des ersten Mehrfamilienhauses durch die Gemeinde in der Eichendorffstraße 8-10 |
1956 | Erstes Heimatfest |
1956 | Erster Aussiedlerhof (Bachmayerhof) |
1956/57 | Bau der evangelischen Christuskirche |
1958 | Einführung der obligatorischen Müllabfuhr |
1959 | 5.-7. September, Zweites Heimatfest |
1958/61 | Baulandumlegung „West" |
1959/60 | Bau der ersten Abwasserhebewerke im Gewann „Biegen" und in der Hardtwaldsiedlung |