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Geothermie vor Ort begutachtet (25.3.23)

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Die Gemeindeverwaltung informiert

Herausgeber:

Gemeinde Oftersheim - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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Die Rohre des Geothermiekraftwerks in Bruchsal Bürgermeister Pascal Seidel und Gemeinderäte begutachten das Geothermiekraftwerk Bruchsal. Der Geologe Dr. Thomas Kölbel erläutert die Funktionsweise des Geothermiekraftwerks.

Vertreter des Gemeinderates haben vergangene Woche gemeinsam mit Bürgermeister Pascal Seidel, Hauptamtsleiter Jens Volpp und Klimaschutzmanager Martin Hirning eine Anlage für Geothermie in Bruchsal besichtigt. Mitarbeiter der GeoHardt GmbH waren mit vor Ort, um die Funktionsweise zu erklären.

Das Bruchsaler Geothermiekraftwerk wurde in den Jahren 1983-85 errichtet. Diese Anlage lief einige Jahre einwandfrei, bis sie außer Betrieb genommen wurde, weil Öl und Gas billiger geworden waren. Vor gut zehn Jahren wurde sie – im Zuge des „Erneuerbare Energien-Gesetzes“ - wieder in Betrieb genommen, und seitdem läuft sie „komplikationslos“, erklärte der Geologe Dr. Thomas Kölbel vor Ort. Einmal im Jahr werde sie lediglich für kurze Zeit abgeschaltet, um eine Revision durchzuführen. Man müsse jährlich prüfen und nachweisen, dass die Bohrung und die Anlage in Ordnung sind. Dr. Kölbel ist Fachmann auf dem Gebiet der Geothermie und sitzt seit 2020 im Aufsichtsrat der GeoB GmbH, einer Betreibergesellschaft des Geothermiekraftwerks Bruchsal.  

Geothermiekraftwerke nutzen heißes Wasser aus tief gelegenen Gesteinsschichten und erzeugen damit Wärme und Strom. Um sie ist ein heftiger Streit entbrannt, Kritiker befürchten negative Folgen wie z.B. seismische Aktivitäten, die die Bohrungen in der Erde auslösen könnten.

In Bruchsal wird das Thermalwasser aus 2500 Metern Tiefe an die Erdoberfläche gepumpt. Die Rohre leiten die Wärme dann weiter, damit wird die nahegelegene Polizeibehörde versorgt.

Dr. Kölbel wollte bei dem Termin Ängste nehmen. Der Oberrheingraben in der Region sei seismisch weitgehend inaktiv. Trotzdem seien Sensoren vor Ort, um mögliche Aktivitäten zu messen. Außerdem gebe es Bildschirmkontrolle 24/7, das bedeutet, dass rund um die Uhr kontrolliert wird.

Auf den ersten hundert Metern sei der Untergrund sandig, bevor das Festgestein beginne. Bis dahin werde zusätzlich abgesperrt, um das Grund- und damit Trinkwasser zu schützen. Auch die Stärke der Rohre werde geprüft, diese habe sich in den vergangenen fast vierzig Jahren nicht verändert.

Bei der Besichtigung in Bruchsal ist eines vor allem deutlich geworden: Die Anlage nimmt sehr wenig Raum in Anspruch und arbeitet, ohne jeglichen Lärm zu erzeugen.

Der Besichtigungstermin diente vor allem der Information. Eine Entscheidung, ob, wann oder wo in der Region Geothermiekraftwerke errichtet werden, ist noch nicht gefallen.