Chroniktafel ab 2020

2020

Im Januar war die Welt in Oftersheim noch in Ordnung. Es wurde wie immer ein Neujahrsempfang gefeiert, bei dem die Blutspenderinnen und Blutspender geehrt wurden, gewürdigt wurden außerdem die Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo und ihr damaliger jahrelanger Trainer Ralf Weber sowie die Kerweborscht für ihre Brauchtumspflege. Die Bürgerplakette in Silber erhielten Andrea und Ralf Kumpf sowie Gerd Schäfer vom MSC Oftersheim.

Im Februar lud die Gemeindeverwaltung zu einem Elterninformationsabend zur geplanten Ganztagesgrundschule ein. Im Nachgang gab es eine Fragenbogen-Aktion zum Bedarf einer Ganztagesgrundschule, die positiv ausfiel.

Es war die letzte Veranstaltung, die im Jahr 2020 noch regulär durchgeführt werden konnte: Die Auftaktveranstaltung im März zum Gemeindeentwicklungskonzept „Strategie Oftersheim 2035“.  Rund 60 Bürgerinnen und Bürger waren in die Kurpfalzhalle gekommen, um ihre Ideen und Vorschläge zur künftigen Entwicklung Oftersheims zu äußern. Auf einem 5x5 Meter großen Luftbild, das auf dem Boden lag, konnten Interessierte rote und grüne Würfel verteilen, um auf Schätze und Mängel im Ort hinzuweisen. Die anschließend geplante Bürgerwerkstatt Ende März musste bereits wegen Corona abgesagt werden.

Auch die Gemeinderatssitzung im März wurde wegen Corona abgesagt, die meisten Tagesordnungspunkte wurden mittels elektronischem Umlaufverfahren beschlossen.

Ab dem 17. März forderte die Corona-Pandemie harte Konsequenzen. Schulen und Kindergärten wurden vorläufig geschlossen, öffentliche Veranstaltungen abgesagt. Der Besucherverkehr im Rathaus wurde eingeschränkt (was bis zum Jahresende auch so blieb). Auch das sonstige öffentliche Leben wurde stark eingeschränkt.

Die Bauarbeiten am und im Rettungszentrum gingen trotz Corona-Pandemie weiter, das im April geplante Richtfest musste aber abgesagt werden.

Im April begannen die Umbauarbeiten an und in der Theodor-Heuss-Schule. Zum einen müssen Brandschutzmaßnahmen umgesetzt werden, zum anderen wird das Gebäude für die geplante Einführung einer Ganztagesgrundschule ertüchtigt.

Im Mai war nach 27 Jahren endgültig Schluss mit dem AWO-Café, die Verantwortlichen der AWO Rhein-Neckar gaben die Schlüssel zurück.

Nach rund dreimonatiger Pause tagte der Gemeinderat im Mai erstmals wieder öffentlich. Um Abstandsregeln befolgen zu können, wurde die Sitzung in den Rose-Saal verlegt.

Anfang Juni wurde die neue Volksbankfiliale in der Ortsmitte eröffnet.

Im Juni erfolgten vorsichtige Lockerungen in der Coronakrise: Sportliches Freiluft- und Hallentraining wurde wieder erlaubt, die öffentlichen Einrichtungen wurden wieder geöffnet. Im Alltag mussten weiterhin die notwendigen Hygienevorschriften beachtet werden.

Ab Ende Juni gab es wieder Präsenzunterricht an den Schulen, die Kindergärten kehrten zum Regelbetrieb zurück.

Im Juli wurde bereits die Seniorenweihnachtsfeier wegen Corona abgesagt. Das Sommerferienprogramm konnte trotz aller Schwierigkeiten mit Hilfe von Vereinen, Gruppen und Einrichtungen organisiert und angeboten werden.

Der Gemeinderat traf sich im Juli zu einer Klausurtagung zum Gemeindeentwicklungskonzept. Die mit dem Konzept beauftragte STEG (Stadtentwicklung GmbH) arbeitete die Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger aus der Auftaktveranstaltung im März sowie die Ideen des Gemeinderats in das Konzept ein. Das Ergebnis wurde im September in der Gemeinderatssitzung öffentlich vorgestellt. Im Anschluss wurde ein Antrag auf Aufnahme ins Landessanierungsprogramm gestellt.

Im August war es deutlich zu sehen, der Trimm-Dich-Pfad im Oftersheimer Wald wird nach und nach zurückgebaut. Hintergrund ist die Sicherungspflicht der Gemeinde.

Der langjährige Pfarrer Wolfgang Gaber wurde im September im Gemeindepark mit dem Ehrenbrief der Gemeinde ausgezeichnet.

Im Herbst stiegen die Corona-Fallzahlen erneut an. Im Oktober wurde die Kerwe abgesagt. Die Landesregierung hatte die Pandemiestufe 3 ausgerufen. In Oftersheim wurden wieder alle öffentlichen Einrichtungen geschlossen.

Die Gedenkfeier zum Volkstrauertag im November wurde aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt.

Im Dezember war die Sanierung der Gerhart-Hauptmann-Straße so gut wie fertig, die Straße wurde verkehrsberuhigt.

 

2021

Das neue Jahr begann mit der Fortsetzung des Lockdowns und vielen Einschränkungen für Bürger*innen, bedingt durch die Corona-Pandemie. Abstand. Und so fiel auch der traditionsreiche Oftersheimer Neujahrsempfang in der Kurpfalzhalle der Pandemie zum Opfer. Stattdessen gab es erstmals einen digitalen Neujahrsempfang, zu dem Bürgermeister Jens Geiß eingeladen hatte.

Die gebürtige Oftersheimerin Malaika Mihambo, amtierende Weitsprung-Weltmeisterin, verteidigte im Februar ihren Titel bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften der Leichtathletik in Dortmund – mit 6,70 Meter. Im März erringt sie die Silbermedaille bei der Hallen-Europameisterschaft.

Im Rhein-Neckar-Kreis waren seit Mitte März mobile Impfteams unterwegs. Bei Vor-Ort-Impfungen sollten vor allem bewegungseingeschränkte Menschen im Alter von über 80 Jahren geimpft werden, um sie so vor schweren Covid-19-Infektionsverläufen zu schützen. Mitte April kamen sie auch erstmals nach Oftersheim.

Das Josefshaus in der Bismarckstraße war im März kurzfristig in ein kommunales Testzentrum auf Zeit umgewandelt worden. Zuallererst konnten sich Wahlhelfer*innen im Vorfeld der Landtagswahl auf eine Infektion mit Covid-19 testen lassen.

Die örtlichen Ergebnisse der Landtagswahl lagen am frühen Sonntagabend des 14. März vor. Von 8.787 Wahlberechtigten in Oftersheim hatten sich 64,25 % an der Wahl beteiligt, im Jahr 2016 waren es noch 72,17 %. Der Anteil der Briefwähler lag bei rund 59 %. Die Mehrheit der Stimmen entfiel auf die Grünen (32,66 %), es folgten die CDU (20,40 %), die SPD (14,58 %), die AfD (10,32 %), die FDP (9,62 %) und die Freien Wähler (5,35 %). Die Wahllokale wurden vorab in größere Räumlichkeiten verlegt, so waren in der Kurpfalzhalle drei, in der Karl-Frei-Halle zwei Wahllokale, im Rose-Saal und im Siedlerheim jeweils ein Wahllokal eingerichtet.

In der Eichendorffstraße wurde im März die erste öffentliche E-Ladesäule mit zwei Ladepunkten in Oftersheim von Bürgermeister Jens Geiß und Andreas Stampfer, Kommunalberater von der EnBW-Tochtergesellschaft Netze BW, in Betrieb genommen. Die einmaligen Anschaffungskosten für die Gemeinde Oftersheim beliefen sich auf rund 15.000 €, hinzu kommen noch monatliche Betriebskosten von 49 €.

Bürgermeister Jens Geiß verabschiedete im April den Leiter des Polizeireviers Schwetzingen, Martin Scheel, der ins Innenministerium von Stuttgart wechselt. Sein Stellvertreter Michael Fahrer übernahm kommissarisch die Leitung.

30 Jahre kommunale Partner: Am 13. April 1991 wurde die Partnerschaft zwischen Oftersheim und dem sächsischen Weinböhla offiziell besiegelt.

Barrierfreies Internet: Auf der Gemeinde-Website von Oftersheim haben seit April Menschen mit Seheinschränkungen die Möglichkeit, sich die Texte vorlesen zu lassen.

In der Mannheimer Straße musste auf einer Länge von ca. 470 m der Hauptkanal zwischen Dietzengässl und Am Biegen saniert bzw. erneuert werden. Auch die Stadtwerke Schwetzingen werden die Versorgungsleitungen für Gas und Wasser sowie die Hausanschlüsse in diesem Bereich erneuern. Ende März hatte der Gemeinderat über die Auftragsvergabe für die Kanal- und Straßenarbeiten entschieden, die am 19. April begannen. Es gab insgesamt fünf Bauabschnitte, zuerst wurde der erste Abschnitt zwischen Dietzengässl und Friedrichstraße saniert. Die Baumaßnahme soll im Spätsommer 2022 abgeschlossen sein.

Ehrenbürger Friedbert Schnabel war 30 Jahre lang (1989 bis 2019) Mitglied des Oftersheimer Gemeinderats. Er starb im April im Alter von 72 Jahren.

Im Oftersheimer Wald sind zunehmend Freiflächen, gefällte oder noch absterbende Bäume zu sehen. Zum einen macht die zunehmende Trockenheit den Bäumen zu schaffen, zum anderen sind es Pilze, aber auch Borkenkäfer und die Engerlinge der Maikäfer, die sich im Waldboden entwickeln und ihren Hunger an Baumwurzeln stillen. 2021 war wieder Maikäferjahr. In diesem Jahr wurden im Oftersheimer Gemeindewald vor allem auf den entstandenen Freiflächen 600 Eichen gepflanzt, von denen man hofft, dass sie robuster sind und besser mit der Trockenheit umgehen können.

Gemeindeentwicklungskonzept und städtebauliche Erneuerung: Mitte Mai hatte die Gemeindeverwaltung knapp 150 Eigentümer*innen aus dem ausgewählten Untersuchungsgebiet im Ortskern zu einer nichtöffentlichen Informationsveranstaltung eingeladen. Wesentliches Ziel der Sanierung sei, städtebauliche und energetische Missstände zu beseitigen.

5jähriges Bestehen: Im Juni 2016 wurde unter dem Rundbogen des Bauamtes in der Eichendorffstraße 2 das öffentlich zugängliche Bücherregal eingeweiht. Es erfreut sich immer noch großer Beliebtheit.

Elfriede Vobis, bekannt als Friedl Vobis, starb im Mai im Alter von 84 Jahren. Sie war eine Oftersheimer Institution.1966 war sie nach Oftersheim gekommen und wirkte jahrzehntelang als Grundschullehrerin. Ihre ursprüngliche Heimat Böhmerwald verlor sie nie aus den Augen. Sie war jahrzehntelang Mitglied der Böhmerwäldler. 2006 war sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.

Vor dreißig Jahren, im Juni 1991, beschloss der Gemeinderat, im Schuljahr 1991/92 eine Kernzeitbetreuung an der Friedrich-Ebert-Schule einzuführen. Oftersheim gehörte damit zu den ersten Kommunen, die dieses Angebot ermöglichten. (In Baden-Württemberg wurde erst mit Beginn des Schuljahres 2000/2001 die „Verlässliche Grundschule“ eingeführt. Zu dieser Zeit begann auch an der Oftersheimer Theodor-Heuss-Schule die Kernzeitbetreuung.)

Im Juni verstarb im Alter von 73 Jahren Ehrendomherr, Münsterpfarrer und Dekan i.R. Wolfgang Gaber. Der gebürtige Oftersheimer hatte nach seiner Primiz im Jahre 1973 in der Katholischen Kirche St. Kilian in Oftersheim in über 45 Jahren an verschiedenen Stellen seine ganz persönlichen Spuren hinterlassen. Im September 2020 war ihm der Ehrenbrief der Gemeinde verliehen worden. Er wurde in Oftersheim beerdigt.

Am Sonntag, 20. Juni, wurde die evangelische Pfarrerin Dr. Sibylle Rolf in der Christuskirche verabschiedet. Seit 2014 war sie in Oftersheim als Pfarrerin tätig.

Am 9. Juli 2021 übergab Bürgermeister Jens Geiß symbolisch die Schlüssel für das neue Rettungszentrum an die Freiwillige Feuerwehr Oftersheim und den Ortsverein des DRK. Der Festakt war coronabedingt allerdings nur für geladene Gäste.

Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Oftersheim sind im Juli ein neuer Feuerwehrkommandant und ein neuer Stellvertreter gewählt worden. In der geheimen Wahl sprach sich die Mehrheit der stimmberechtigten Feuerwehrleute für Andrea Danieli aus. Er löst damit nach zwanzig Jahren den bisherigen Kommandanten Rüdiger Laser ab. Neuer Stellvertreter ist Wolfgang Kollwitz.

Die SPD-Gemeinderätin Gudrun Wipfinger-Fierdel wurde in der Juli-Sitzung des Gemeinderats für zehnjährige Gemeinderatsarbeit geehrt.

Am 26. Juli wurde die Regenbogenflagge am Rathaus gehisst, am 31. Juli war es soweit: Die „Dorfpride“ machte in Oftersheim Station. Mehrere hundert Menschen nahmen an der Demonstration teil, die im Gemeindepark anfing und durch Oftersheims Straßen zog. Die Teilnehmer*innen wollten auf die Belange von lesbischen, schwulen, bi, trans, inter oder queeren Menschen aufmerksam machen und für Toleranz werben.

Mit einem 7-Meter-Sprung sicherte sich Malaika Mihambo im August bei den Olympischen Spielen in Tokio die Goldmedaille im Weitsprung. Die 27jährige Ausnahmesportlerin des TSV Oftersheim, die für die LG Kurpfalz startet, gewann bereits 2019 die Goldmedaille bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha, damals mit 7,30 m. Außerdem ist sie Europameisterin und Deutsche Meisterin.

Um auf die Corona-Pandemie im Herbst vorbereitet zu sein, hat die Gemeindeverwaltung im August 68 Luftfilteranlagen für die Schulen bestellt. Die Bestellung folgte einer Entscheidung des Gemeinderates im Juli.

Im August feierte Siegwald Kehder seinen 85. Geburtstag, er war Bürgermeister von 1974 – 1998, 1998 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde verliehen. Die seniorengerechte Wohnanlage, das „Siegwald-Kehder-Haus“, wurde nach ihm benannt.

Nach der Eröffnung des ersten gärtnergepflegten Grabfeldes im Jahre 2011 und der ersten Erweiterung im Jahr 2016 folgte im Spätsommer die Einweihung des dritten gärtnergepflegten Grabfeldes.

10 Jahre kommunale Albert-Schweitzer-Kindertagesstätte: Im September 2011 wurde sie eröffnet. Anfang 2009 hatte der Gemeinderat einem Neubau zugestimmt, denn mit dem Neubaugebiet „Nord-West“ war eine weitere Betreuungseinrichtung notwendig geworden. Am 24. August 2010 erfolgte der Spatenstich, und ein gutes Jahr später konnten die ersten Kinder kommen.

Aufgrund der andauernden Corona-Pandemie konnte der Tag des Waldes nur in abgespeckter Variante stattfinden. Auf kulinarische Angebote von Seiten der Vereine, gemütliches Beisammensein sowie ein Kinderprogramm musste verzichtet werden. Das Thema war: Gemeinsam für die Zukunft unserer Wälder.

Coronakonform fand Mitte September die Übergabe der neu gebauten Schimper-Gemeinschaftsschule in Schwetzingen statt. Vertreter der Schulträgerkommunen (Oftersheim, Plankstadt, Schwetzingen), des Staatlichen Schulamtes, der Schule selbst und des Architekturbüros agn schnitten in der Aula ein rotes Band durch und enthüllten die Einweihungstafel im ersten Stock.

Am 20. September begann der sogenannte Ernst des Lebens für die Erstklässler der Theodor-Heuss-Schule (THS). Gleichzeitig war es auch eine Premiere für die Schule selbst. Denn diese Erstklässler waren die ersten Ganztagesgrundschüler an der THS.

Rüdiger Laser (SPD) wurde in der Septembersitzung des Gemeinderats von Bürgermeister Jens Geiß für seine 10-jährige Gemeinderatsarbeit geehrt.

30 Jahre betreutes Wohnen in Oftersheim: 1991 wurde für die kommunale betreute Seniorenwohnanlage Richtfest gefeiert, wenig später zogen die ersten Mieter ein. 1997 erfolgte der zweite Bauabschnitt, ein Jahr später erhielt sie ihren Namen: Sie wurde zu Ehren des aus dem Amt scheidenden Bürgermeisters in Siegwald-Kehder-Haus umbenannt.

Nachdem alle zuständigen Behörden zugestimmt hatten, wurde im Dezember ein langgehegter Traum wahr: In der Heidelberger Straße und im Hardtwaldring wurde Tempo 30 eingerichtet. 

 

2022

Am 24. Januar kehrte Leben in das neue Rettungszentrum in der Eichendorffstraße 34 ein: Die Kleiderstube des DRK-Ortsvereins öffnete ihre Türen.

In der ersten Gemeinderatssitzung im neuen Jahr verabschiedete Bürgermeister Jens Geiß Roland Seidel (FWV). Roland Seidel gehörte dem Gemeinderat mehr als 53 Jahre an und schied auf eigenen Wunsch aus. Der Rathauschef würdigte den 80-Jährigen für seine einzigartigen und beispielgebenden Verdienste um die Gemeinde und das Vereinsleben. Ihm zu Ehren wurde die Kurpfalzhalle in Roland-Seidel-Halle umbenannt, das hatte der Gemeinderat in einem elektronischen Umlaufverfahren vorab beschlossen.

Ein Bewusstsein für die Natur auch vor der eigenen Haustür zu vermitteln, das ist eine der Aufgaben der Oftersheimer Natur AG. Dieses Angebot für die Kinder der zwei Grundschulen gibt es jetzt seit 20 Jahren. Und noch immer sind dafür dieselben zwei Männer zuständig: Peter Rösch und Holger Hitzelberger.

Eppelheim, Plankstadt und Oftersheim wehren sich gemeinsam gegen eine neue Bahntrasse vor der eigenen Haustür. Bei einem Vor-Ort-Termin am Eppelheimer Wasserwerk wurde deutlich, wo die umstrittene Bahntrasse verlaufen und in welchem Umfang diese die Natur und die Landschaftsfläche zerschneiden würde. Am 29. November 2021 hat das vorbereitende Raumordnungsverfahren für die vom Bund beschlossene Neu- beziehungsweise Ausbautrasse Mannheim – Karlsruhe begonnen. Eine Vielzahl von Alternativen – sowohl neue als auch Bestandsstrecken – hat die Deutsche Bahn dabei ins Spiel gebracht. Eine davon lässt in Eppelheim, Plankstadt und Oftersheim die Alarmglocken läuten.

Die Freiwillige Feuerwehr Oftersheim zog im April endlich in das neue Rettungszentrum um.

Während der Corona-Pandemie war das Gemeindemuseum überwiegend geschlossen. Aber die Mitglieder des Heimat- und Kulturkreises waren trotzdem bei der Arbeit. Das Ergebnis kann sich seit Mai sehen lassen. Die Abteilung Ortsgeschichte wurde neugestaltet, außerdem wurde u.a. auch eine Schulstube von vor rund hundert Jahren eingerichtet.

Vierzehn Monate hat die Sanierung des Kanals und die Erneuerung der Wasser- und Gasleitungen in der Mannheimer Straße zwischen Dietzengässel und Am Biegen gedauert. Start der Baumaßnahme, für die rund 2,4 Mio Euro veranschlagt waren, war am 19. April 2021. Am 20. Juni 2022 gab Bürgermeister Jens Geiß die insgesamt ca. 470 m lange Strecke offiziell wieder für den Verkehr frei. Die notwendige Kanalsanierung ging danach weiter. Im Anschluss müssen Kanal, Gas- und Wasserleitungen zwischen Lessingstraße und der Schwetzinger Markgrafenstraße saniert bzw. erneuert werden.

Es ist schon einige Monate her, dass das Gebäude in der Eichendorffstraße 34 seinen Nutzer*innen zur Verfügung gestellt wurde, seit der Juni-Sitzung des Gemeinderates steht auch fest, wie es endgültig heißen soll: Rettungszentrum Oftersheim. Dafür hatte sich das Gemeindeparlament ausgesprochen. Der Freiwilligen Feuerwehr und dem Ortsverein des DRK wurde mit dem Beschluss gestattet, ihren jeweiligen Gebäudeteilen eigene funktionsbezogene Namen zu geben.

Oftersheim ist die 32. Kommune, die mit einem CarSharing-Auto von stadtmobil bedient wird. Das Angebot kam auf Betreiben der Gemeindeverwaltung und Vertretern der Freien-Wähler-Vereinigung zustande. Das Fahrzeug steht auf dem Parkplatz gegenüber vom Bauamt und kann nach Anmeldung genutzt werden.

Die Saunalandschaft im Freizeitbad “Bellamar” wurde erweitert und saniert. Betreiber des Bades sind die Stadt Schwetzingen und die Gemeinde Oftersheim. Das “Bellamar” ist in diesem Jahr 40 Jahre alt.

Pfarrer Dr. Simon Layer ist seit dem 1. August neuer Pfarrer in der evangelischen Christuskirche in Oftersheim. Neben Pfarrer Tobias Habicht hat er die zweite Pfarrstelle angetreten.

Gemeindewald-Revierförster Robert Lang stattete im August gemeinsam mit Ulrike Riedl und Nina Stadtmüller von der Landesforstverwaltung Bürgermeister Jens Geiß einen Besuch ab. Die 1000 Eichen, die im vergangenen Jahr auf Freiflächen zur Nachforstung angepflanzt worden waren, haben die anhaltende Trockenheit und den Fraß durch Engerlinge nicht überlebt.

Es war eine kurze Sitzung im Ratssaal des Rathauses: Der Vorsitzende des Gemeindewahlausschusses, Bürgermeister a.D. Helmut Baust, stellte fest, dass alle eingegangenen Bewerbungen zur Bürgermeisterwahl geprüft und alle drei Bewerber zugelassen werden. Zur Wahl standen damit der amtierende Bürgermeister Jens Geiß, der Diplom-Verwaltungswirt Pascal Seidel sowie Samuel Speitelsbach, der keine Berufsangabe gemacht hat. Per Losverfahren wurde dann entschieden, wer zuerst auf dem Wahlzettel steht: Es war Jens Geiß.

Für die Oftersheimer Jugendlichen stellt das Jugendzentrum ein neues Medienangebot bereit. Die beiden JUZ-Verantwortlichen Eva Leibig und Sebastian Längerer weihten im September offiziell das Medienlabor ein.

Rund 500 interessierte Bürger*innen waren im September zur Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten in die Roland-Seidel-Halle gekommen. Der Livestream verzeichnete nochmal rund 1200 Klicks, ca. 400 eingewählte Endgeräte waren die ganze Zeit über online. Die Bewerber Jens Geiß und Pascal Seidel präsentierten ihr Wahlprogramm. Der dritte Kandidat, Samuel Speitelsbach, war nicht erschienen.

Die Wähler*innen haben am 18. September entschieden: Im ersten Wahlgang ist Pascal Seidel zum neuen Bürgermeister von Oftersheim gewählt worden. Er löste am 1. November den amtierenden Rathauschef Jens Geiß ab.
Von den 5.161 abgegebenen Stimmen entfielen auf Pascal Seidel 3.273 Stimmen (64,09 %). Jens Geiß konnte 1.801 Stimmen (35,27 %) verbuchen. Der dritte Bewerber, Samuel Speitelsbach, erhielt 24 Stimmen (0,47 %), unter „Weitere“ wurden 9 Stimmen (0,18 %) erfasst.
Insgesamt wurden 54 ungültige Stimmen gezählt. Die Wahlbeteiligung bei 9.543 Wahlberechtigten lag bei 54,08 % (2014: 33,63 %).

Das JUZ ist eine Institution in Oftersheim, im Oktober feierte es seinen 40. Geburtstag.

2019 war das letzte Mal Kerwe in Oftersheim. Dann kam die Corona-Pandemie. Aber in diesem Jahr hat es endlich wieder geklappt.

 

2023

 

Bürgermeister Pascal Seidel gratulierte im Januar dem Ehrenbürger und Bürgermeister a.D. Helmut Baust zum 75. Geburtstag.

Nach zwei Jahren Coronapause fand im Januar wieder ein Neujahrsempfang in der Roland-Seidel-Halle statt. Neben Altbekanntem trat erstmals als Überraschungsgast der bekannte Kabarettist Django Asül mit einem Kurzprogramm auf.

Im Januar erfolgten 3D-seismische Messungen der GeoHardt GmbH in der Region. Gesucht werden potenzielle Standorte für ein Geothermie-Heizkraftwerk. In Oftersheim sorgten die Untersuchungen stellenweise für Erschütterungen, die zu Beschwerden aus der Bevölkerung führten.

Im März gab es einen Wechsel im Gemeinderat. Petra Mihambo-Fichtner (Grüne) schied auf eigenen Wunsch aus. Ihr Nachfolger wurde Daniel Cloutier.

Der Heimat- und Kulturkreis (HuKO) feierte 2023 sein 40jähriges Bestehen. Gegründet wurde er am 28. März 1983.

Der neue Klimaschutzmanager Martin Hirning begann ab April mit einer Veranstaltungsreihe zur persönlichen Energiewende. Neben Vorträgen gab es auch Workshops (Bürgerforum).

Die Umbenennung der Kurpfalzhalle in Roland-Seidel-Halle wurde in der Mai-Sitzung des Gemeinderates rückgängig gemacht. Dies geschah auf Wunsch des Geehrten, Roland Seidel. Er sollte ursprünglich für seine langjährigen Verdienste als Altgemeinderat und Ehrenbürger gewürdigt werden. In der Gemeinde waren seit der Umbenennung aber immer wieder kritische Stimmen zu hören, weil die Mehrzweckhalle seit Jahrzehnten ihren Namen trug. Die Kurpfalzhalle heißt nun wieder Kurpfalzhalle. Gleichzeitig entschied das Gremium, den Ratssaal in Roland-Seidel-Saal umzubenennen.

Im Juli wurde das 35jährige Bestehen des Asylkreises gefeiert. Gleichzeitig verlieh Bürgermeister Pascal Seidel der langjährigen Vorsitzenden Heidi Joos die Bürgerplakette in Gold.

Ebenfalls im Juli unterzeichneten die Kommunen Schwetzingen, Plankstadt und Oftersheim eine Solidaritätspartnerschaft für die ukrainische Stadt Kozelets. Ein Spendenkonto wurde eingerichtet, konkrete Projekte sind das Ziel. Zunächst kamen Kinder und Jugendliche zu Besuch.

Im September schied Karlheinz Urschel (FWV) krankheitsbedingt aus dem Gemeinderat aus. Sein Nachfolger wurde Christian Zimmermann.

Im September kam ein zweites Carsharing-Auto nach Oftersheim (Standort: öffentlichen Parkplatz gegenüber der Freiherr-vom-Stein-Straße 21).

Gemeinsam mit dem Jugendreferenten Sebastian Längerer hatte Bürgermeister Pascal Seidel im Oktober zu einem großen Jugendhearing in den Rose-Saal eingeladen. Über 60 Jugendliche kamen. Zentrale Themen waren ein Jugendplatz, Umweltschutz, Jugendbeteiligung und Freizeitgestaltung.

Die Grillhütte wurde in diesem Jahr mehrmals renoviert. Zuerst wurden ein barrierefreies WC eingerichtet und ein moderner Kaminofen eingesetzt. Dann wurden zwei elektrische Rollläden an der Veranda montiert.

Im November trug sich die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken ins Goldene Buch der Gemeinde ein. Sie war zu Gast beim Ortsverein der SPD, der seinen 120. Geburtstag feierte.

Die Kanalsanierung Mannheimer Straße (über der Bahn), die im Juni 2022 begonnen hatte, wurde im Dezember 2023 weitgehend beendet.

 

2024

 

Im Januar erhielt Gemeinderat Jens Rüttinger den Ehrenbrief der Gemeinde. Rüttinger ist Orts- und Fraktionsvorsitzender der SPD Oftersheim und seit 25 Jahren im Gemeinderat.

Im Juni 2022 begann die Sanierung des Kanals in der Mannheimer Straße (über der Bahn), im Februar 2024 wurde der Straßenabschnitt wieder offiziell freigegeben. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 1.950.000 €.

Der Gemeinderat verabschiedete im Februar eine Resolution gegen rechte und nationalistische Umtriebe. Auslöser war eine Veranstaltung rechter Gruppierungen in Potsdam, bei der die Ausweisung von Menschen mit Migrationsgeschichte zur Debatte stand.

Malaika Mihambo wurde im Februar zum siebten Mal in Folge deutsche Hallenmeisterin im Weitsprung mit 6,93 m.

Im April eröffnete im Gewölberaum eine Ausstellung zum 100jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Oftersheim.

Im Mai stellte ein Zirkus die Gemeindeverwaltung vor Herausforderungen. Die Zirkusfamilie hatte im Vorfeld keine Genehmigung eingeholt und stand auch auf einem gemeindeeigenen Grundstück. Zum Schluss gab es eine Einigung, der Zirkus wurde auf den Privatflächen geduldet.

Der 9. Juni war ein Tag des Wahlmarathons. Bürgerinnen und Bürger waren aufgerufen, die Besetzung für den Gemeinderat, den Kreistag und das Europäische Parlament zu wählen. Die Wahlen verliefen insgesamt glatt.
Bei der Europawahl lag in Oftersheim die Wahlbeteiligung bei 67,8 %. Die CDU errang 29,24 %, die SPD 14,87 %, die AfD 14,17 % und die Grünen 13,26 %. Unter Sonstige fielen 28,45 %.

Die FWV wurde im Gemeinderat erneut zur stärksten Fraktion, sie konnte 41.453 Stimmen oder 35,17 % (2019: 34,33 %) erreichen. Zweitstärkste Gruppierung ist die CDU mit 27.334 Stimmen oder 23,19 % (2019: 20,7 %). Drittstärkste Kraft ist die SPD mit 20.581 Stimmen oder 17,46 % (2019: 16,34 %). Die Grünen erzielten 19.635 Stimmen oder 16,66 % (2019: 20,09 %). Die FDP konnte 8.863 Stimmen bzw. 7,52 % (2019: 8,54 %) auf sich vereinen. Die Sitzverteilung ist mit diesem Ergebnis gleichgeblieben: Die Freien Wähler errangen 7 Sitze, die CDU 5 Sitze, die Grünen künftig 4 Sitze und die SPD 4 Sitze, die FDP sind mit 2 Sitzen im Gemeindeparlament vertreten. In den neuen Gemeinderat wurden 8 Frauen (2019: 7) und 14 Männer (2019: 15) gewählt. Als neue Gemeinderäte wurden gewählt: Jörg Engfer, Dr. Tobias Ober, Jana Patzschke, Sophia Schad und Dr. Martin Wilmes. Nicht mehr vertreten sind Patrick Alberti, Daniel Cloutier, Herbert Gieser, Werner Kerschgens und Dr. Martin Schmitt. Das jüngste Mitglied überhaupt ist Sophia Schad (Grüne) mit 17 Jahren. Die Wahlbeteiligung gegenüber 2019 hatte sich leicht gesteigert auf 64,55 % der Wähler*innen (2019: 63,35 %).

Malaika Mihambo holte sich im Juni ihr zweites Weitsprung-Gold bei der Leichtathletik-EM mit einer Weite von 7,22 Metern. Mit ihrem Titelsprung sprang Mihambo zugleich noch die neue Weltjahresbestleistung.

Der TSV 1895 Oftersheim wurde im Juni als seniorenfreundlicher Verein vom Badischen Turnerbund ausgezeichnet.

Der erste Oftersheimer Weintasting in der Scheune der Mannheimer Straße 59 wurde im Juni ausgerichtet.

Zwei Jubiläen gab es im Juni: 50 Jahre Peter-Gieser-Kindergarten und 10 Jahre Kinderkrippe Postillion.

Im August und September wurden die Kunstrasenspielfelder der SG Oftersheim ausgetauscht. Der Gemeinderat hatte einen Investitionszuschuss von 350.000 € bewilligt. Der Platz war davor 15 Jahre in Betrieb und hoch beansprucht.

Malaika Mihambo gewann im Weitsprung mit 6.98 m Silber bei den Olympischen Spielen in Paris.

Vandalismus und Diebstahl im August auf dem Oftersheimer Friedhof: Nach Polizeiangaben wurde der Schaden auf 40.000 € geschätzt.

Im September wurde die 43 m lange Balkonbrüstung in der Karl-Frei-Halle mit Glas gesichert, nun entspricht sie den Sicherheitsanforderungen.

Die Friedrich-Ebert-Grundschule hat mit Sascha Barembruch im September einen neuen Rektor bekommen.

Im September wurde ein ganzes Wochenende lang gefeiert: Die Freiwillige Feuerwehr Oftersheim hatte zum 100jährigen Bestehen u.a. zur Jubiläumsparty und einem Festumzug eingeladen.

Nach 39 Jahren verließ die Leiterin der Gemeindebücherei, Annette Hörstel, im Oktober Oftersheim. Ihre Nachfolgerin wurde Lisa Westphal, seit 2017 im Team.

Die ersten Arbeiten für das Quartier Dietzengässel haben im Oktober begonnen. Das Josefshaus wurde abgerissen. Im November wurden auf dem Gelände die Container für den katholischen Kindergarten gestellt.

Im Oktober sprach sich der Gemeinderat für den barrierefreien Umbau des Oftersheimer Bahnhofs und für eine Rampe aus. Geschätzte Kosten: 2.306.957 €.

Bei der Aktion „50 Obstbäume für Oftersheim“ gab der Bauhof im Oktober die Pflanzen an ihre neuen Besitzer*innen aus.

Im Oktober wurde das zweite Jugendhearing im Rose-Saal veranstaltet.

Die ehemaligen Gemeinderäte Herbert Gieser (CDU) und Werner Kerschgens (SPD) wurden im November mit den Ehrenbriefen der Gemeinde ausgezeichnet. Sie waren beide jeweils 25 Jahre im Gemeinderat.