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Wenige Atemzüge können tödlich sein (14.2.14)

Rubrik:

Die Feuerwehr informiert

Herausgeber:

Freiwillige Feuerwehr Oftersheim

Ort:

Feuerwehr Gerätehaus

Brandschutzexperte zu den Vorzügen von Rauchmeldern

Zu einer umfassenden Beratung über die Rauchmelderpflicht in Baden-Württemberg lud die Feuerwehr Oftersheim ein. Brandschutzingenieur Marcel Ferino, langjähriges Mitglied der örtlichen Wehr, erläuterte in einem Vortrag Hintergründe und Zweck der Rauchmelderpflicht in Baden-Württemberg.

Altbauten nachrüsten

Diese gilt für Neubauten bereits seit Juli 2013, schon bestehende Gebäude sind bis zum 31. Dezember 2014 mit Rauchmeldern auszustatten. Die Rauchmelderpflicht erstreckt sich dabei auf alle Schlafräume sowie die Rettungswege von diesen Schlafräumen ins Freie. Marcel Ferino erläuterte dabei die Problematik, dass andere Räume nicht mit Rauchmeldern ausgestattet werden müssen und sich daraus im Brandfall eine erhöhte Gefährdung von Wohnungsnutzern ergeben kann.

Weiter ging er auf die grundsätzliche Notwendigkeit von Rauchmeldern ein. Anhand von Statistiken aus anderen Ländern wurde verdeutlicht, dass dort durch den zunehmenden Einbau von Rauchmeldern in Privathaushalten die Anzahl der Brandtoten deutlich zurückgegangen ist.

Ferino erläuterte in diesem Zusammenhang, dass die Wahrscheinlichkeit, bei einem Brand ums Leben zu kommen, nachts deutlich höher sei als tagsüber. Dies liege zum einen im Brandrauch und den darin enthaltenen Giftstoffen begründet. Zum anderen schalte sich nachts der Geruchssinn des Menschen ab, so dass Brandgeruch nicht rechtzeitig wahrgenommen werde.

Des Weiteren wurde mit gängigen Mythen aufgeräumt, nach denen unter anderem mehr als zehn Minuten blieben, um eine von einem Brand betroffene Wohnung zu verlassen. Aufgrund der heutzutage vielfach verwendeten Kunststoffe habe sich die Toxizität von Brandrauch um ein Vielfaches erhöht, so dass zwei bis drei tiefe Atemzüge schon zum Tod führen könnten. Somit blieben tatsächlich nur etwa zwei bis drei Minuten, um eine von einem Brand betroffene Wohnung zu verlassen.

Anhand von Einsatzbeispielen zeigten Ferino und Rüdiger Laser, der Kommandant der Oftersheimer Feuerwehr, wie Nutzer von Wohnungen durch Rauchmelder insbesondere nachts frühzeitig geweckt wurden und sich unversehrt in Sicherheit bringen konnten.

Funkvernetzt für höhere Sicherheit

Zusätzlich zur Anbringung von Rauchmeldern in den Schlafzimmern, den Fluren und Treppenhäusern empfiehlt es sich, Rauchmelder auch in Wohn- und Arbeitszimmern sowie Keller- und Dachräumen zu installieren. Für Küchen werden Wärmemelder empfohlen, da diese unempfindlich gegenüber Rauch und Dämpfen sind und auf erhöhte Temperaturen reagieren. Für zusätzliche Sicherheit sorge dabei die Verwendung von funkvernetzten Brandmeldern. Löst eines dieser Geräte aus, so geben alle Brandmelder Alarm. Insbesondere nachts ist somit ein frühzeitiges Entdecken der Gefahr gewährleistet.

Nach dem Vortrag stellten die insgesamt gut 60 Zuhörer, darunter Bewohner von Einfamilienhäusern, Vermieter und auch Mieter, zahlreiche Fragen, die Ferino und Laser geduldig und kompetent beantworteten. Der gute Zuspruch zeigte, dass zum Thema Brandschutz im Haushalt Beratungsbedarf besteht. Aus diesem Grund sind weitere Termine bereits geplant.

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Quelle: Marcel Ferino