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Masken für Mitarbeiter mit „patientenfernen Tätigkeiten“ (30.4.20)
Rubrik: | GRN Klinik Schwetzingen informiert |
Herausgeber: | Gemeinde Oftersheim - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit |
Vier engagierte Frauen aus Oftersheim und Umgebung nähten mit Unterstützung zahlreicher weiterer ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer 2.000 Stoffmasken für die GRN-Klinik Schwetzingen / Stoff und Gummibänder wurden vom Verein zur Förderung der Palliativversorgung an der GRN-Klinik Schwetzingen finanziert
100 Meter Stoff, 3.000 Meter Gummiband, weit über 500 Arbeitsstunden, viele fleißige Helferinnen und Helfer … Das Ergebnis sind 2.000 Behelfsmasken aus Stoff, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GRN-Klinik Schwetzingen während der Corona-Krise im Arbeitsalltag tragen, um sich damit gegenseitig sowie ihre Patienten vor Ansteckungsgefahr zu schützen. Der Stoff und das Gummiband im Wert von insgesamt 1.185 Euro wurden vom Verein zur Förderung der Palliativversorgung an der GRN-Klinik Schwetzingen finanziert. Ende April kamen die vier hauptaktiven ehrenamtlichen Näherinnen mit einem Vertreter des Fördervereins zusammen, um einen Teil der Masken an Klinikleiterin Katharina Elbs zu übergeben. „Es geht nicht allein um den materiellen Wert“, relativiert die Neulußheimer Schneidermeisterin Petra van Doorn am Tag der Übergabe das imposante Zahlenspiel. „Das, was in diesen Masken an Liebe und Herzblut steckt, ist nicht in Zahlen zu messen! Wir bedanken uns für das, was hier passiert“, ergänzt sie und deutet auf das Klinikgebäude hinter sich. „Wir haben überlegt, was wir tun können, um einen kleinen Teil dazu beizutragen, diese Krise zu bewältigen.“
Die Vorgeschichte: Ende März, relativ bald nach dem allgemeinen „Shutdown“ durch die Bundesregierung und der Konzentration der Krankenhäuser auf die Behandlung von Corona-Patienten, drohte in den Kliniken die Schutzkleidung knapp zu werden. „Wir wussten zeitweise nicht, ob wir die üblichen Einweg-Mund-Nasenschutz(MNS)-Masken, die auch bei Operationen genutzt werden, rechtzeitig nachgeliefert bekommen würden“, berichtet Klinikleiterin Elbs rückblickend. So suchte sie gemeinsam mit dem Betriebsrat des GRN-Standorts Schwetzingen nach Auswegen. „Wir haben sofort mit der Planung begonnen“, erzählt die Betriebsratsvorsitzende Silvia Hahn-Merdes. „Unter anderem überlegten wir, wer aus unserem Umfeld gut nähen kann. Eine weitere Kollegin, Freya Blecke, hatte dann die Idee, Heike Schottek vom Oftersheimer Nähparadies zu kontaktieren. So kam das Ganze ins Rollen und zog weitere Kreise.“
Masken für Mitarbeiter mit „patientenfernen Tätigkeiten“
Seit dem 23. April sind die Stoffmasken in der GRN-Klinik verfügbar und werden von 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit sogenannten „patientenfernen Tätigkeiten“ innerhalb der Klinik getragen – beispielsweise in der Verwaltung, der technischen Abteilung und im Labor. Christoph Tröscher, der als Schatzmeister den Verein zur Förderung der Palliativversorgung an der GRN-Klinik Schwetzingen bei der Übergabe der Stoffmasken repräsentierte, beschreibt die Motivation des Vereins, diese Aktion zu unterstützen: „Unter anderem werden dadurch schwerst kranke Patienten vor Ansteckung geschützt und vor unnötigen zusätzlichen gesundheitlichen Belastungen und Leiden bewahrt." Wichtig zu wissen: Die Behelfsmasken aus Stoff, von denen hier die Rede ist, schützen – vergleichbar den sogenannten Community-Masken, die von der Bevölkerung beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln genutzt werden sollen – andere vor Ansteckung durch die Personen, die sie tragen, nicht jedoch diese vor Ansteckung durch andere!
Neben Petra van Doorn und Heike Schottek waren zahlreiche weitere Helferinnen und Helfer an der Nähaktion und den damit verbundenen Aktivitäten beteiligt; allen voran Bettina Möltgen, erfahrene Kostüm-Näherin der Brühler Kollerkrotten, die ebenfalls viele Stunden an der Nähmaschine saß, und Nadja Albert-Neubert, die den dichten weißen Canvas-Stoff mit professionellem Know-how gewaschen und gemangelt hat – sie weiß: „Um den hohen hygienischen Ansprüchen im Krankenhaus gerecht zu werden, ist es wichtig, dass der Stoff mindestens bei 60 Grad waschbar ist.“ Der für den Schwetzinger Mund-Nasenschutz verwendete Stoff verträgt sogar Wassertemperaturen bis 95 Grad. Dankenswerterweise wurde er vom Heidelberger Unternehmen Toko Kurzwaren zum Einkaufspreis an den Palliativ-Förderverein abgegeben.
Den engagierten Mundschutz-Näherinnen liegt es darüber hinaus am Herzen, eine weitere Person hervorzuheben: Freya Blecke, die sich nicht nur als Physiotherapeutin und Betriebsratsmitglied in der GRN-Klinik Schwetzingen, sondern auch als „Koordinatorin, Zuschneiderin und Netzwerkerin“ im Rahmen der MNS-Aktion verdient gemacht hat. Last but not least, gilt der Dank aller Beteiligten und Nutznießer den Familien und Freundeskreisen der ehrenamtlichen Helferinnen, die in der heißen Phase des Nähens – bis zu 50 Masken entstanden pro Person und Tag! – nicht nur eigene Bedürfnisse zurückstellten, sondern die engagierten Helferinnen mit kreativen Lösungen und zupackendem Engagement aktiv unterstützten. „Jeder hat seinen Teil beigetragen“, so Heike Schottek. „Das zeigt, was möglich ist, wenn man zusammenhält!“
Verein zur Förderung der Palliativversorgung
Der Verein zur Förderung der Palliativversorgung an der GRN-Klinik Schwetzingen e.V. wurde im Juni 2016 gegründet. Weitere Informationen zum Verein: www.vfpv-schwetzingen.de. Spendenkonto: Sparkasse Heidelberg, IBAN: DE 31 6725 0020 0009 2624 66, BIC: SOLADES1HDB. Die Spende kann steuerlich geltend gemacht werden. Wer eine Zuwendungsbestätigung benötigt, gibt bitte als Verwendungszweck seine Anschrift an.