Klimaschutz mit Meister Lutz
Ich grüße Euch, liebe Oftersheimerinnen und Oftersheimer!
Ich bin Meister Lutz und ich kenne mich aus mit Klimaschutz.
Hier kommt jede Woche unter einem Hashtag (#) ein neues interessantes Thema rund um Klima, Klimaschutz und Energie dazu.
Wenn Ihr Themenwünsche, Fragen oder Anregungen habt, schreibt mir oder ruft mich an.
Ihr erreicht mich unter 597-201 oder Meister-Lutz@Oftersheim.de oder ihr sendet die Post ins Rathaus.
Euer Meister Lutz
#Batteriespeicher
Meister Lutz rät:
Es gibt einige Möglichkeiten Sonnenstrom vom Dach zu speichern,
lies das hier, es könnte Dich bereichern.
Mit Batteriespeichern lässt sich elektrische Energie speichern. Für die Speicherung von elektrischer Energie in einer Batterie, physikalisch korrekt müsste es Akkumulator (Akku) heißen, werden verschiedene teure Elemente benötigt. Also in den meisten heutigen Akkumulatoren sind Lithium, Kobalt, Mangan, Nickel, Eisen, Phosphor usw.
Das Metall Lithium ist für die Elektrifizierung des Straßenverkehrs zwingend notwendig, allerdings reicht sein Vorkommen bei Weitem nicht aus, um den globalen Individualverkehr auf mit Batterie betriebene elektrische Fahrzeuge umzustellen. Der Bedarf des Metalls Mangan würde mehr Tiefseebergbau erfordern, mit all seinen unabsehbaren Folgen für die empfindlichen, gänzlich unbekannten Tiefsee-Ökosysteme.
Der Batteriespeicher wird oft in Verbindung mit einer eigenen PV-Dachanlage verwendet, um die Stromrechnung zu reduzieren. Die im Batteriespeicher gespeicherte Energie kann dann bei Dunkelheit für die in einem Haushalt üblichen nächtlichen Verbraucher wie Kühlschrank, Gefriertruhe, TV, Licht, PC … verwendet werden. Die für diese meist kleineren Verbraucher vermiedenen Stromkosten sollten vor der Anschaffung eines Batteriespeichers mit dessen Anschaffungskosten gegenübergestellt werden. Genauer gesagt, die Verrechnung der entgehenden Einspeisevergütung, des gesparten Stromzukaufs und der Batterieladeverluste mit der Investition für den Batteriespeicher zur Ermittlung der Amortisationszeit.
Alternativ kann die von der PV-Dachanlage erzeugte Energie statt in einen Batteriespeicher z.B. auch in die Batterie eines (zukünftigen) Elektroautos geladen werden, um die heutigen Tankrechnungen zu reduzieren. Für 50 km E-Autofahrt braucht man etwa so viel Strom wie für alle anderen Elektrogeräte pro Tag in einem Haushalt zusammen. Wenn das Auto bidirektional lädt (Laden und Entladen am Stromnetz des Hauses), dann hat man gleich einen „Batteriespeicher auf Rädern“.
Oder als weitere Alternative kann die PV-Dachanlage zur Reduktion der heutigen Gas- oder Ölrechnung verwendet werden. Zum Beispiel, in dem die (zukünftige) Wärmepumpe mit dem eigenen Strom versorgt wird und dieser Strom von der Wärmepumpe als Wärme in einen kostengünstigen Wärme-Pufferspeicher für die Nacht eingespeichert wird. An Wärme hat man etwa den fünffachen Bedarf im Vergleich zum Strom.
Wie Ihr seht, lässt sich Sonnenenergie vom Dach auf ganz verschiedene Arten speichern. Es lohnt sich auf jeden Fall alle Alternativen abzuwägen, um die Bestmögliche für den eigenen Bedarf zu ermitteln.
Wie man einen Batteriespeicher wirtschaftlich durchrechnen kann und seine persönliche Energiewende für Wärme, Mobilität und Strom bestreiten kann, das erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus.
Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#COPSCOPJAZ
Meister Lutz rät:
Hinter den unverständlichen Buchstaben COPSCOPJAZ
finden die wichtigsten technischen Daten einer Wärmepumpe Platz.
Was nach dem Hashtag # wie eine amerikanische Polizei-Spezialeinheit klingt, sind die Abkürzungen für die drei wichtigsten Kennzahlen von Wärmepumpen, nämlich COP, SCOP und JAZ.
Die beiden Kennzahlen COP und SCOP werden unter genau definierten und genormten Prüfbedingungen für eine Wärmepumpe ermittelt, die Kennzahl JAZ bildet die Praxis einer installierten Wärmepumpe ab.
Mit COP ist der sogenannte Coefficient of Performance (Verhältnis von abgegebener Wärmeleistung zu aufgenommener elektrischer Leistung) angegeben. Dieser beschreibt die Effizienz der Wärmepumpe als Verhältnis von abgegebener Wärmeleistung und dafür benötigter elektrischer Leistung. Also ein COP von 4 bedeutet, dass für 4 Teile (kW) Wärme 1 Teil (kW) Strom benötigt wurde. Die verschiedenen COP(s) einer Wärmepumpe werden auf einem Prüfstand in der Wärmepumpen-Fabrik ermittelt, indem die Wärmepumpe Umgebungswärme mit definierten Temperaturen „bekommt“ und Heizwärme in definierten Temperaturen liefert. Der bei den unterschiedlichen Umgebungswärmetemperaturen und Heizwärmetemperaturen von der Wärmepumpe jeweils benötigte elektrische Strom wird gemessen. Wie das genau gemacht werden muss, steht in der EN 16147 und EN 14511. Wenn also in einer technischen Beschreibung zu einer Wärmepumpe ein COP = 4,8 bei A7 / W 35 drinsteht, dann bedeutet das, dass 4,8 Teile Wärme mit 1 Teil Strom bei 7°C Lufttemperatur und 35°C Vorlauftemperatur erzeugt wurden. A steht für Air (Luft), B steht für Brine (Erdreich), W steht für Wasser und die Zahl hinter den Buchstaben A, B oder W benennt die Temperatur. Mit den Buchstaben A, B und W und den Zahlen werden alle Typen von Wärmepumpen in ihrer Effizienz beschrieben.
Mit SCOP ist der Seasonal Coefficient of Performance, das jahreszeitlich bedingt unterschiedliche Verhältnis zwischen abgegebener Wärmeleistung zu aufgenommener elektrischer Leistung bezeichnet. Der durchschnittliche SCOP setzt sich aus 4 COP(s) zusammen, je einer für Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Dabei ist bei einer Luft / Wasser Wärmepumpe, die die Umgebungswärme aus der Luft zieht, der COP je nach Jahreszeit sehr unterschiedlich. So hat man bei Luft / Wasser Wärmepumpen für vier unterschiedliche Temperaturen der Umgebungsluft (-7°C, +2°C, +7°C und +10°C) und jeweils 35°C Vorlauftemperatur 4 unterschiedliche COP Werte. Z. B. bei A -7 / W35 erhält man einen COP von 3,2 und bei A10 / W35 erhält man einen COP von 5,1. Wenn an Stelle von 35°C Vorlauftemperatur 55°C Vorlauftemperatur erzeugt werden müssen, dann würde man z. B. bei A -7 / W55 einen COP von 2,3 erhalten und bei A 10 / W 55 einen COP von 3,4.
Bei einer Sole / Wasser Wärmepumpe oder einer Wasser / Wasser Wärmepumpe ist die Temperatur der Umgebungswärme (Erdreich oder Grundwasser) konstant, sodass der SCOP über alle vier Saisons angegeben wird. So hat also z. B. eine Wasser / Wasser Wärmepumpe bei W10 / W35 einen SCOP von 5,9, bei W10 / W55 einen SCOP von 3,2. Man sieht also, das eine niedrige Wärmequellentemperatur (Umgebungswärme) und eine hohe Heizungswasser Vorlauftemperatur den COP / SCOP bei einer Wärmepumpe schlecht werden lassen. Deswegen sind die Wärmepumpen, die ihre Umgebungswärme der Luft entziehen unter den vier Wärmepumpentypen Luft / Luft, Luft / Wasser, Sole / Wasser und Wasser / Wasser von befriedigendem SCOP bis zu sehr gutem SCOP in dieser Reihenfolge so sortiert.
Mit JAZ, der sogenannten Jahresarbeitszahl wird die von einer Wärmepumpe gelieferte Wärme-energiemenge eines ganzen Jahres der dafür benötigten elektrischen Energiemenge (Strom) gegen-übergestellt. Hat man also 20.000 kWh Wärme von der Wärmepumpe p. a. erhalten und dafür 5.000 kWh Strom p. a. benötigt, dann hatte diese Wärmepumpe in diesem Jahr eine JAZ von 4. Die JAZ beinhaltet also immer das Nutzerverhalten, den Witterungsverlauf und den Dämmstandard des Hauses und kann deswegen erstmalig nach einem Jahr vom Besitzer ermittelt werden. Deswegen steht die JAZ auch nie in einem Datenblatt von einer Wärmepumpe, weil Nutzerverhalten, Witterungsverlauf und Dämmstandard des Hauses dem Wärmepumpen Hersteller natürlich nicht bekannt sind.
Was man aus COP, SCOP und JAZ noch so alles herauslesen kann, erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat. Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#Carsharing
Meister Lutz rät:
Autoteilen ist nicht schwer
und es hilft dem Klima sehr.
Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, wie Du manche Dinge selbstverständlich gemeinsam mit anderen Personen nutzt? Würdest Du auf die Idee kommen, ein Restaurant für dich alleine haben zu wollen oder ein Flugzeug für den Flug nach Malle? Oder ist Dir diese Vorstellung fremd?
Wohl schon, aber warum? Weil wir es so gewohnt sind und es von unseren Erfahrungen, Einstellungen und Erwartungen abhängt. So ist es uns auch nicht fremd, dass der Weg zum Wohnhaus einer Farm in den USA dem Farmer privat gehört. Dagegen erscheint uns die Vorstellung einer eigenen Straße in einer Stadt fremd. Die schiere Zahl an Menschen legt eine gemeinsame Nutzung nahe und macht es unmöglich, dass jeder seine eigene Straße besitzt. Etwas Ähnliches lässt sich bei Autos feststellen. Täglich werden sie weniger als eine ¾ Stunde genutzt. Den Rest der Zeit stehen sie rum. Das Fahrzeug ist also in erster Linie ein Stehzeug. Für die Herstellung von Autos werden verschiedenste Materialen und sehr viel Energie benötigt. So steckt in einem neu hergestellten Verbrennerfahrzeug ein ökologischer Rucksack von etwa 8 t CO2. Viele Menschen, die nicht oft und regelmäßig auf ein Auto angewiesen sind, nutzen deswegen Alternativen. Das können Öffis, das Fahrrad oder auch Carsharing mit richtig viel Geldersparnis sein.
Aber wie soll das mit Carsharing denn funktionieren? Bei 3 % täglicher Nutzungsdauer pro privatem PKW können sehr viele Personen eine Flotte von Fahrzeugen gemeinsam nutzen. Diese stehen an verschiedenen Orten zur Verfügung und können für alles genutzt werden. Zunächst schließt man einen Vertrag mit einem Carsharing Anbieter ab und erhält die Zugangsdaten. Man braucht natürlich einen gültigen Führerschein. Anschließend kann man die Carsharing-Autos nutzen. Wenn man ein Auto braucht, wird dieses ganz einfach über das Internet gebucht und damit reserviert. Bei Fahrtbeginn öffnet man das Auto mit einer Zugangskarte oder App. Mit dem Autoschlüssel im Handschuhfach des Autos wird gestartet und am Ende der Fahrt stellt man es an die Carsharing-Station zurück, an der man es geholt hat und verschließt wieder mit Karte oder App.
Was kostet mich das? Z. B. beim Carsharing-Anbieter in Oftersheim sind das in der beliebtesten Tarifart 5 €/Monat und 69 € einmalig bei Vertragsabschluss. Bei Fahrten werden die Buchungszeit und die gefahrenen Kilometer berechnet. Das ist z. B. für eine Fahrt mit einem der Autos in Oftersheim: 2,35 €/Stunde plus 0,25 €/km plus 1 € Pauschale pro Buchung. Darin ist alles enthalten, auch Kraftstoff und Versicherung. Für lange Fahrten gibt es günstigere Tages-, Wochen- und Kilometerpreise. Wer weniger als 14.000 Carsharing-km im Jahr fährt, würde mit dem eigenen Auto teurer fahren. Für ein neu gekauftes privates Fahrzeug berechnet der Bundesverband Carsharing in einer aktuellen Studie bei 8.000 km pro Jahr 5.400 €. Für Fahrten mit Carsharing-Autos werden 3.800 € angegeben. Das ist eine Ersparnis von 1.600 €. Carsharing spart erheblich Ressourcen und schont damit Umwelt und Klima. Wer Carsharing nutzt, spart sich Dinge wie Autokauf, Versicherung, Inspektion und TÜV sowie die regelmäßige Wartung und Pflege. Außerdem steht für jeden Zweck das passende Auto in der richtigen Größe zur Verfügung.
Öffentliches Carsharing in Oftersheim, Schwetzingen, Plankstadt und der Rhein-Neckar-Region ist von stadtmobil Rhein-Neckar. Beim privaten Carsharing wird ein Auto von einem Freundeskreis oder von Nachbarn gemeinsam genutzt. Dafür gibt es Musterverträge bei Verkehrsclubs wie beispielsweise ADAC oder VCD.
Welche Infos zu Carsharing es noch gibt, das erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutzstammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat.
Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#DerSchatzVonOftersheim
Meister Lutz rät:
Bochum ist ständig auf Koks mit seinem Grubengold,
in Oftersheim wird kalte Wärme aus dem Boden geholt.
Was haben eigentlich Bochum und Oftersheim außer dem „O“ im Namen noch gemeinsam?
Beide sind auf Bodenschätzen gebaut, der Bochumer Schatz ist nicht mehr gefördertes, klimaschädliches Roh-CO2 (Steinkohle), und der Oftersheimer Schatz sind noch nicht geförderte Unmengen an Grundwasserwärme.
Grundwasser kommt flächendeckend unter ganz Oftersheim in dicken Schichten vor. Je tiefer die Grundwasserschicht liegt, desto wärmer ist das Grundwasser. Würde man in einem fiktiven Grundwassersee 1.500 m unter der Erde schwimmen wollen, dann wäre das nicht möglich, weil das Grundwasser unter Oftersheim etwa 120°C heiß ist. Um diese tief gelegenen heißen Grundwasserschichten geht es in diesem Artikel aber nicht, sondern um die oberflächennahen und deutlich kälteren, aber dennoch warmen Grundwasserschichten.
Grundwasserschichten im Oberrheingraben sind eigentlich Grundwasserströme, die auch teilweise an der Oberfläche durch die verschiedenen Fluss- und Bachläufe sichtbar sind. In Oftersheim beginnt das Grundwasser ab einer Tiefe von 4 – 8 Metern und reicht bis zu einer Tiefe von 30 bis 40 Metern. Diese Schicht ist der „Wasserwärmeschatz“ und hat eine konstante Temperatur von etwa 12°C.
Unter 40 Metern beginnt eine Ton- und Sandschicht, die zwischen 20 und 30 Metern dick ist und kein Grundwasser führt. Diese Schicht trennt den Wasserwärmeschatz vom Trinkwasserschatz.
Wiederum darunter, also ab ca. 70 m Tiefe kommt eine weitere Grundwasserschicht mit ungefähr 90 m Dicke und direkt darunter eine weitere mit 50 m Dicke. Diese Schichten sind der „Trinkwasserschatz“.
Entscheidend für die Nutzung von kalter Wärme aus dem Grundwasser ist also die Bohrstrecke ab 4 m bis 40 m. Tiefer als 40 Meter darf in Oftersheim von herkömmlichen Bohrunternehmen nicht gebohrt werden, weil dann die Ton- und Sandschicht durchbohrt (durchteuft) wird und sich Wasserwärmeschatz (Nicht-Trinkwasser) mit Trinkwasserschatz vermischen würde.
Genau aus diesem Grund dürfen in Oftersheim Erdsondenbohrungen für hocheffiziente Erdwärmepumpen in der Regel nicht tiefer als 40 m ausgeführt werden. Und da eine 40 m Bohrstrecke mit dem dadurch erzielbaren Wärmeentzug aus der Erde nicht ausreicht für die Versorgung eines Einfamilienhauses, bleibt nur die Wahl dies über mehrere Erdsondenbohrungen umzusetzen. Diese haben dann in Summe 80 m, 120 m oder 160 m Bohrstrecke.
Beim Wärmeentzug aus dem Grundwasser für noch effizientere Grundwasserwärmepumpen braucht man immer zwei kleine Brunnen-Bohrungen, eine für den Entnahmebrunnen und eine für den Schluckbrunnen. Beide Bohrungen ergeben aber zusammen wenig Bohrstrecke, z. B. 30 m. Und der fließende Grundwasserstrom aus insgesamt 30 m Bohrstrecke transportiert deutlich mehr Wärme in die Wärmepumpe wie es das Erdreich für eine gleich lange Bohrstrecke mit Wärmeeintrag in eine Erdsonde bereithält.
Nun beinhaltet das Grundwasser unter Oftersheim die Elemente Mangan (Mn) und Eisen (Fe) sowie die Verbindung Ammonium (NH4+). Diese Substanzen setzen mit der Zeit den Wärmetauschern einer Grundwasserwärmepumpe und auch den Rohren zu. Man nennt das Verockerung, weil die Substanzen ockerfarben sind. Damit genau das nicht passiert, pumpt man von Zeit zu Zeit sauerstoffhaltiges Wasser in den Entnahmebrunnen. Der Sauerstoff (O2) verbindet sich dann mit dem Mangan oder Eisen zu Manganoxid (MnO2) bzw. Eisenoxid (Fe2O3 = Rost) und lagert das damit an den Gesteinskörnchen im Untergrund als Kristalle ab. Gleichzeitig lagert sich auch das Ammonium an den Gesteinskörnchen ab. Damit entsteht um den Entnahmebrunnen herum ein, für Wärmepumpe und Rohre dauerhaft verträgliches reines Wasser.
Erdwärmepumpen oder Wasserwärmepumpen stellen somit die effizientesten und klimafreundlichsten Alternativen dar, die bei der Wahl eines neuen Heizsystems in Erwägung gezogen werden sollten.
Was man noch so alles an sauberen Schätzen aus Oftersheims Boden holen kann, erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an kann oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat. Themenvorschläge oder ganze Artikel könnt Ihr auch gerne schicken. Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#E-Auto
Meister Lutz rät:
Mit erneuerbarem Strom fahren lieber heut‘ als morgen,
bereitet dem Klima viel weniger Sorgen.
E-Autos oder auch Batterie Elektrische Vehikel (BEV) genannt gab es bereits vor den Verbrennerautos. Sie haben sich vor etwa 110 Jahren aber nicht durchgesetzt, weil die damals verwendeten Blei-Akkus nur etwa 20 km Reichweite ermöglichten und obendrein dabei sehr schwer waren. Zeitleich begann man das fossile Energiekonzentrat Erdöl in immer größeren Mengen zu fördern, zu raffinieren und in Motoren zu verbrennen. Bereits Anfang der 70er Jahre waren die damit verbundenen fatalen Folgen für ein konstantes Klima in den Chefetagen der Ölmultis bekannt.
Mit der Energiemenge, die in einen Tank reingefüllt werden kann, konnte damals erst recht und heute ebenso keine Batterie „mithalten“. So stecken in der Batterie eines BMW i3 nur etwa so viel Energie wie in 4,5 l Benzin. Damit kann ein BMW i3 280 km fahren, hätte also mit Benzin einen Verbrauch von 1,6 l / 100 km. Es war also nur der große Energiespeicher Tank, der dem Verbrennungsmotor zum Durchbruch verhalf. Vergleicht man nur den Motor, Elektro mit Verbrenner, so ist ersterer letzterem in allen Belangen haushoch überlegen. Drehmoment, Effizienz, Lebensdauer und Verschleiß, Wartung, Komplexität, Laufruhe, Drehfreudigkeit, Baugröße und Gewicht, Leistung in Abhängigkeit über NN, Kosten, Nebenaggregate zur Kühlung, keine Abgase, kein Lärm…
Für Klimaschutz ist die Energie-Effizienz des Elektromotors enorm wichtig. Der Elektromotor benötigt für die gleiche Fahrstrecke nur etwa 1/5 bis ¼ der Energie des Verbrenners.
Elektromotoren drehen sich durch ein um die Achse rotierendes Magnetfeld, welches durch Stromfluss erzeugt wird. Dieses rotierende Magnetfeld zieht auf den 360 Winkelgraden einer Umdrehung immer mit der gleichen Kraft (Drehmoment). Bei einem 4 Takt Verbrennungsmotor ist pro Zylinder nur auf 180 von 720 Winkelgraden der Kraftimpuls der Explosion vorhanden, der überwiegende Anteil, also 540 Winkelgrade sind Schwung.
Wenn in den Elektromotor Strom reinfließt, dann treibt dieser das Auto so effizient an, dass auch nach schneller Autobahnfahrt der Motor nur leicht warm wird. Das bedeutet, dass von der eingesetzten Energie fast alles ins Rollen umgesetzt wird, als Wärme gehen nur etwa 5 % weg. Zum Vergleich: Bei einem Verbrennungsmotor gehen zwischen 60 % und 90 % als Abwärme weg und deshalb sollte dieser nach einer Autobahnfahrt besser nicht berührt werden.
Und jetzt kommt beim Elektromotor noch etwas Erstaunliches hinzu. Wenn dieser vom Fahrzeug angetrieben wird, z. B. bei Gefälle, dann arbeitet der vorher antreibende Motor plötzlich als Generator, der das Fahrzeug abbremst. Elektrische Energie (Strom) fließt beim Bremsen nicht in den Motor rein, sondern aus dem Generator raus. Die generatorische Bremsung nennt man wegen der Rückgewinnung von Energie Rekuperation (lat. recuperare = rückgewinnen). Mit der Rekuperation wird die Bewegungsenergie des Autos in elektrische Energie (Strom) zur Ladung der Batterie umgewandelt. Das ist mit einem Verbrenner natürlich nicht möglich. Jedes Tröpfchen Benzin, welches den Tank verlassen und den Zylinderbrennraum erreicht hat, wird verbrannt und ist fort. Für immer.
Selbst Alpenpässe können in einem E-Auto ohne Betätigung des Bremspedals heruntergefahren werden. Ein E-Auto, einigermaßen vorausschauend gefahren, benötigt die Bremsen nur noch für „Not-Halt“.
Wie man mit einem Elektroauto auch deutlich mehr Fahrspaß als mit einem Verbrenner erleben kann, das erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat im Aquila.
Nächste Woche kommt das nächste Thema.
-Euer Meister Lutz-
#E-Fuels
Meister Lutz rät:
E-Fuels zum Autofahren zu verwenden,
heißt Unmengen von Energie zu verschwenden!
E-Fuels sind Kraftstoffe, die sich für einen darauf angepassten Verbrennungs-Motor nicht anders anfühlen als fossile Kraftstoffe. Beide sind Kohlenwasserstoffe, ersterer wird künstlich hergestellt und letzterer wird aus dem Boden gepumpt.
Die Verbrennung fossilen Kraftstoffs in Verbrennungsmotoren trägt maßgeblich zur Erderwärmung bei. Bei der Verbrennung von künstlich, mit erneuerbaren Energien hergestellten E-Fuels soll das eigentlich vermieden werden.
Leider gibt es aber einen großen Haken mit der, für die Herstellung von E-Fuels erforderlichen erneuerbaren Energie. Um E-Fuels für Verbrennermotoren oder Düsentriebwerke herzustellen, braucht man als Grundstoff das Gas Wasserstoff (H2). Als Molekül H2 in der Luft kommt es praktisch nicht vor und als Atom H kommt es überhaupt nicht vor. Also muss man das Molekül H2 aus Wasser (H2O) mit Hilfe von elektrischem Strom (Elektrolyse) vom Sauerstoff (O) trennen. Für die Elektrolyse braucht man ungefähr einen Teil elektrische Energie, um dann 0,7 Energieteile in Form von dem erzeugten H2 zu erhalten. Um dann einen noch energiereicheren Kohlenwasserstoff zu erhalten, muss man noch Kohlenstoff durch die Extraktion vom C aus dem CO2 Molekül der Umgebungsluft gewinnen und dem Wasserstoff zuführen. Das erfolgt auch mit Strom. Dann hat man zusammen mit der Elektrolyse für den Wasserstoff für die Herstellung von 1 Energieteil E-Fuel, z. B. Methanol (CH3OH) 5 Teile Strom benötigt. Wird das Methanol dann von einem Benzinmotor verbrannt, dann kann das damit angetriebene Verbrenner-Fahrzeug wegen seinem schlechten Wirkungsgrad nur etwa ¼ der Strecke zurücklegen wie ein Elektrofahrzeug mit seinem viermal besseren Wirkungsgrad.
Unter dem Strich fährt das E-Fuel Verbrennerfahrzeug also durch die, mit extrem hohen Energieverlusten verbundene E-Fuel Erzeugung mit einer bestimmten Menge Strom nur 10 km weit und das Elektrofahrzeug durch die direkte Stromnutzung mit der gleichen bestimmten Menge Strom indes 200 km! Was wird also ein Liter E-Fuel wohl kosten?
E-Fuels für die Mobilität muss man dort verwenden, wo es keine Alternativen gibt, z. B. bei Flugzeugen. Die könnten mit den, für einen Langstreckenflug erforderlichen großen Batterien im Bauch aber nicht abheben. Ein startfähiges Flugzeug könnte mit kleinen und damit leichteren Batterien nur Ultrakurzstrecken fliegen.
Jetzt fragt man sich, warum das E-Fuel immer und immer wieder als positives Argument in der „Verbrenner-Aus- und Technologieoffenheits-Debatte“ für private PKW von medial präsenten Personen aufgeführt wird. Ja, warum wohl? Vermutlich weil den, meistens in diesem Bereich nicht naturwissenschaftlich ausgebildeten Personen die für das Verständnis der Erzeugung von E-Fuels notwendigen Grundlagen fehlen. Außerdem haben die Wörter Technologieoffenheit und Verbrenner einen guten Klang.
Einen weiteren zukünftigen Aspekt gilt es auch noch zu beachten. Bei der Verbrennung von Methanol entsteht CO2 und Wasserdampf. Letzterer ist völlig klimaneutral im Gegensatz zum sich immer weiter anreichernden Treibhausgas CO2 aus fossilen Quellen. Aber dieser Menschen gemachte Wasserdampf wird zukünftig zusätzlich zu den natürlichen Verdunstungsprozessen des Wassers in die Atmosphäre eingebracht. Damit werden sich durch die Verbrennung von Wasserstoff global zusätzliche Niederschlagsmengen ergeben. Wie viel zusätzlich, hängt u. a. davon ab, ob man auf die Verbrennung von Wasserstoff überall da verzichten will, wo es problemlos möglich ist. Bei privat PKW und privaten Gasheizungen ginge der Verzicht allemal.
Welche Tipps es noch rund um Wasserstoff und die E-Fuels gibt, erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat. Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#Feuerwerk
Meister Lutz' Frau Lutzia rät:
Silvester kann auch leiser sein,
das ist für Tiere, Portemonnaie und Umwelt fein!
Aus noch ganz aktuellem Anlass im jungen Jahr, haben wir heute das Thema #Feuerwerk.
Die Sektkorken knallen und kurz danach zischen die Raketen in den Himmel. So wurde schon immer das alte Jahr verabschiedet und ein neues begrüßt. So ein Feuerwerk ist zwar eine Augenweide, aber auch eine gründliche „Bestäubung“ der Lunge. Es birgt Gefahren für Mensch und Tier. Verbrennungen, Augenverletzungen, Hörschäden, Explosionsschäden und andere Sachschäden an Fahrzeugen und Gebäuden, der Eintrag von Plastik in die Umwelt, enorme Müllmengen, verängstigte Haustiere, ökologische Schäden und panisch werdende Wildtiere sind damit verbunden.
Und es hat Auswirkungen auf das Klima: So wird beim Abbrennen einer Tonne Feuerwerk 156 kg CO₂ ausgestoßen. Zum Vergleich: Das durch das Silvester-Feuerwerk in Deutschland in die Atmosphäre eingebrachte CO₂ ist so viel wie etwa 24.000 Verbrenner PKW Fahrten von Berchtesgaden nach Flensburg. Auch unsere Gesundheit ist davon negativ betroffen. Die Konzentration an Krebs erregendem Feinstaub in der Luft überschreitet an den Stunden nach Mitternacht den gesundheitlich zulässigen Grenzwert um mehr als das 50fache.
Vielleicht sollten wir manche Traditionen uns und den Tieren zuliebe überdenken. Eine wunderschön anzusehende Alternative bot die Stadt Bad Salzuflen in NRW bereits zum zweiten Mal ihren Anwohnern: es gab im Nachthimmel eine schön inszenierte 3D Lightshow mit Drohnen. Was man an Stelle eines Feuerwerks noch so alles machen kann, das erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus.
-Eure Lutzia-
#Grundwasserwärmepumpen
Meister Lutz rät:
Alle vier Arten von Wärmepumpen sind für den Klimaschutz wunderbar,
Die Grundwasser-Wärmepumpe ist jedoch der Star!
Von den vier Wärmepumpen Typen Luft/Luft, Luft/Wasser, Sole/Wasser und Wasser/Wasser gilt die Wasser/Wasser-Wärmepumpe als die effizienteste Wärmepumpe. Zur Unterscheidung der vier Typen: Eine Luft/Luft Wärmepumpe ist praktisch eine Klimaanlage, die auch warme Luft ausblasen kann. Sie überträgt die Wärme aus der Umgebungsluft in die Luft der Innenräume, deswegen Luft/Luft. Eine Luft/Wasser Wärmepumpe holt die Wärme aus der Umgebungsluft, und man sieht sie am häufigsten. Sie überträgt die Wärme aus der Umgebungsluft in den Wasserkreislauf der Heizung, deswegen Luft/Wasser. Eine Sole/Wasser Wärmepumpe holt über eine frostsichere Soleflüssigkeit die Wärme aus der Erde und überträgt diese in den Wasserkreislauf der Heizung, deswegen Sole/Wasser oder auch Erdwärmepumpe. Eine Wasser/Wasser Wärmepumpe zieht ihre Wärme aus dem Grundwasser und überträgt diese in den Wasserkreislauf der Heizung, deswegen Wasser/Wasser. Bei ihr können mit einem Teil Strom etwa 5,5 bis 6 Teile Wärme erzeugt werden.
Das Grundwasser unter Oftersheim hat konstant etwa 12 °C. Um die Wärme aus dem Grundwasser zu ziehen, muss man zwei kleine Brunnenbohrungen von etwa 30 cm Durchmesser machen. Die eine Bohrung für einen Entnahmebrunnen und die andere für einen Schluckbrunnen. In Oftersheim ist der Grundwasserspiegel so hoch, dass man bereits nach etwa 5 – 8 m Bohrtiefe das Grundwasser erreicht. Das bedeutet, dass z. B. mit 15 m Bohrtiefe eine ausreichende Tiefe für die Förderung von Wärme aus dem Grundwasser erreicht wäre. In dieser geringen Tiefe wird das Grundwasser auch nicht für das Trinkwasser genutzt. Die fürs Trinkwasser genutzten Grundwasserströme liegen deutlich tiefer.
Die Wasser/Wasser-Wärmepumpe pumpt also das Wasser aus dem Entnahmebrunnen nach oben. Pro Sekunde sind das zwischen 0,5 Liter (Einfamilienhaus) bis zu 12 Liter (großes 10 – 15 Parteien Haus). Diesem Wasser entzieht die Wärmepumpe die Wärme und gibt es mehrere Grad kühler wieder in den Schluckbrunnen zurück. Grundwasser wird also nicht entnommen, sondern in gleicher Menge gleich wieder zurückgegeben, aber eben kälter. Da das Grundwasser eigentlich nie wie ein See stillsteht, sondern unterirdisch teilweise auch recht schnell fließt, wird ständig für Wärmenachschub am Entnahmebrunnen gesorgt. Das bedeutet aber auch, dass das in den Schluckbrunnen zurück gegebene kältere Wasser im unterirdischen Grundwasserstrom eine sogenannte Kältefahne ausbildet. Diese Kältefahnen sind je nach wieder eingeleiteter Wassermenge und dessen Temperatur unterschiedlich groß und haben je nach Fließgeschwindigkeit des Grundwassers und eingeleiteter Menge teilweise bis zu mehrere Dutzend Meter Länge. Sie reichen also unterirdisch manchmal in angrenzende Grundstücke hinein. An der Oberfläche ist davon natürlich nichts zu spüren, also kalte Füße wird man in seinem Garten deswegen nicht bekommen. Wohl aber im Untergrund für einen weiteren nah gelegenen Entnahmebrunnen auf einem Nachbargrundstück wäre die geringere Temperatur messbar. Damit diese nachbarschaftliche Beeinflussung des Grundwasserwärmeentzugs einigermaßen ausgeschlossen wird, macht ein Ingenieurbüro vorher Berechnungen zur Position von Entnahme- und Schluckbrunnen und auch zur Tiefe des Entnahme- und Schluckbrunnens. Damit wird die negative nachbarschaftliche Beeinflussung soweit es geht vermieden. Es ist aber so, dass wer zuerst kommt, noch relativ frei Entnahme- und Schluckbrunnen planen kann, weil ja im Umkreis noch keine Kältefahnen berücksichtigt werden müssen.
Worauf es bei Wasser/Wasser Wärmepumpen auch noch so alles ankommt, dass erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat. Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#HeizenMitEis
Meister Lutz rät:
Mit Eis zu heizen, das ist wahr,
und es klappt ganz wunderbar.
Jeder kalte Stein, jeder kalte Bach, jeder kalte Sandhaufen enthält Wärme, die man entziehen kann. Erst wenn Stein, Bach oder Sand minus 273 °C kalt sind, enthalten sie keine Wärme mehr und man kann nichts mehr entziehen.
Wenn Wasser zu Eis wird, passiert etwas Phänomenales. Physikalisch ausgedrückt, geschieht mit dem Wechsel von Wasser zu Eis und auch umgekehrt eine Änderung des Aggregatzustandes.
Bei dieser Änderung wird Wärmeenergie freigesetzt. Das erfolgt durch die Bildung der festen Eiskristalle aus dem flüssigen Wasser. Man nennt das deswegen auch Kristallisationsenergie. Die Kristallisationsenergie von 0 °C kaltem Wasser zu festem Eis ist genauso groß wie die Wärmeenergie, die man 90 °C heißem Wasser entziehen kann, bis es nur noch 10 °C kaltes Wasser ist.
Dieses physikalische Phänomen macht man sich beim Wärmeentzug aus einem Eisspeicher zunutze. Eine Wärmepumpe kann diese „eiskalte“ Wärme mit Hilfe eines Verdichters auf die Temperatur anheben, die für die Heizkörper eines Hauses benötigt wird.
Zunächst ist ein Eisspeicher nichts Anderes als eine mit Wasser gefüllte Beton-Zisterne. Für ein Einfamilienhaus wird ein Inhalt von ca. 10 m³ benötigt. Das sind z. B. 2,5 m Durchmesser und 2 m Höhe. Meistens werden die Beton-Zisternen im Erdreich vergraben. Im Bauch der Zisterne werden viele Meter Rohrleitungen spiralförmig verlegt. Mit diesen Rohren findet die Wärmeübertragung vom Wasser des Eisspeichers auf die strömende kühlere Flüssigkeit im Inneren der Rohre statt. Die Flüssigkeit ist eine Mischung aus Glykol und Wasser, friert also bei 0°C nicht. Mit der Flüssigkeit wird die Wärmeenergie aus dem Wasser des Eisspeichers entzogen. Das Glykol-Wassergemisch, das die aufgenommene Wärmeenergie in der Wärmepumpe abgibt, lässt die Rohrspiralen dadurch „eiskalt“ werden. Es bildet sich also nach und nach ein immer dickerer Eispanzer um die Rohre. Irgendwann wäre der Eisspeicher dann in seinem Innern ein einziger Eisblock und würde platzen. Das muss man natürlich verhindern, indem immer wieder etwas Wärme zugeführt wird. Diesen Vorgang nennt man Regeneration. Die Wärmezufuhr für das Auftauen des Eises im Eisspeicher erfolgt automatisch über das die Beton-Zisterne umgebende Erdreich und auch andere zusätzliche Wärmeenergie-Lieferanten, die es in vielen Ausführungen gibt.
Wird eine Wärmepumpe mit Eisspeicher auch als Kältepumpe eingesetzt, pumpt diese praktisch rückwärts. So kann sie den Eisspeicher von Sommer bis Herbst mit sommerlicher Raumhitze wieder aufwärmen und damit die Raumluft kühlen.
Mit einem Eisspeicher wird eine Erdwärmepumpe gespeist und diese arbeitet genauso effizient und leise wie eine Erdwärmepumpe mit Erdsonde. Dies bedeutet, dass aus einem Teil Strom fünf Teile Wärme entstehen. In Bereichen, wo Erdsondenbohrungen nicht erlaubt sind, z. B. weil das Haus auf einer Trinkwasserschutzgebietszone steht, wäre ein Eisspeicher die ideale Alternative als Wärmequelle für eine hoch effiziente Erdwärmepumpe.
Womit man noch an Stelle eines Eisspeichers noch klimafreundlich heizen kann, das erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus.
Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#HeizenMitGas
Meister Lutz rät:
Die Gasheizung sorgte für Wirbel im letzten Jahr,
für’s Klima ist sie schädlich, das ist klar!
Eine Gasheizung verbrennt fossil entstandenes Gas. Weil für die Beheizung einer Wohnung oder eines Hauses in unseren Breiten recht viel Energie benötigt wird, ist es die Heizung, die pro Haushalt für 40 % der Treibhausgase der großen Drei - Heizung, Mobilität und Strom - „verantwortlich“ ist.
Eine Gasheizung verbrennt das Erdgas, im Wesentlichen ist das Methan, mit einer etwa 2.000 °C heißen Flamme. Mit 2.000 °C Flammentemperatur könnte man das Wasser, was in die Heizkörper reinfließt (Vorlauf) problemlos bis zum Kochen erhitzen. Damit ist eine Gasheizung praktisch immer in der Lage, jeden noch so schlecht isolierten (K)altbau einigermaßen warm zu bekommen. Also anders betrachtet, eine Gasheizung „verzeiht“ sehr viele Planungsfehler beim Auslegen einer Heizungsanlage für ein Gebäude, indem sie dann eben einfach öfter einschaltet und dann eben mehr vom viel zu billigen Gas verbrennt. Eine Wärmepumpe „verzeiht“ Planungsfehler nicht so gern, weil sie eben keine 2.000 °C Flammentemperatur in sich drin hat, sondern nur das, was mit einer Verdichtung erzeugt wird, also max. 75 °C.
So kostet z. B. eine mit Gasverbrennung erzeugte Wärme pro bestimmter Menge (1 kWh) z. Zt. nur etwa 12 ct, weil die mit der Verfeuerung verbundenen Schäden an Klima und Umwelt überhaupt nicht eingepreist sind. Und diese Schäden sind bereits heute sehr beträchtlich, werden immer größer und müssen von den Steuerzahlern übernommen werden. Allein die Überschwemmungskatastrophe im Ahrtal „kostete“ 30 Mrd €! Würde man die mit der Verfeuerung entstehenden Schäden gleich wieder beheben wollen, indem man das CO2 gleich wieder aus der Atmosphäre entfernt, dann müsste jede kWh Gas etwa 20 ct mehr kosten, also 32 ct.
Jetzt gibt es ja viele Menschen, die zukünftig ihre H2 ready Gasheizung mit grün erzeugtem Gas, also Wasserstoff (H2), der mit Windkraft und Photovoltaik erzeugt wurde, gerne betreiben möchten. Weil grünes Gas ist ja tatsächlich klimaneutral.
Der wirtschaftliche Betrieb der eigenen Heizung mit grünem Wasserstoff wird aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht eintreten, weil es ganz ganz viele riesengroße Abnehmer gibt, die für die Abnahme von grünem Wasserstoff „Schlange stehen“. Diese Abnehmer müssen zur Herstellung Ihrer Produkte so hohe Temperaturen erzeugen, die nur mit einer Verbrennung, z. B. von Gas zu erreichen sind. Als da wären: Stahlwerke und Metallschmelzen, Zementwerke, Glashütten, Ziegeleien, Düngemittelfabriken, … Und der grüne Wasserstoff wird auch für Brennstoffzellen benötigt oder als Grundstoff für Kohlenwasserstoff (synthetischer Kraftstoff; E-fuels), also grüner Diesel, grünes Benzin und grünes Kerosin. Kommen also noch zu den Schlange stehenden Industrien alle Flugzeuge, Schiffe und ein sehr großer Teil des Schwerlastverkehrs dazu.
Wenn all diese Abnehmer bedient wurden, dann kann man für seine Gasheizung grünen Wasserstoff erhalten, fragt sich nur zu welchem Preis pro kWh.
Womit man an Stelle einer Gasheizung auch noch so alles heizen kann, das erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus.
-Euer Meister Lutz-
#HeizenMitHolz
Meister Lutz rät:
Heizen mit Holz ist zwar klimaneutral,
aber für die Zukunft auch nicht optimal.
Das Heizen mit Holz ist die Urform des Heizens und wurde mit der Zähmung des Feuers bereits von Frühmenschen angewendet. Aber warum wird heute eigentlich so „wenig“ mit Holz geheizt, es gilt doch als klimaneutral?
Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden die meisten Heizungsöfen mit Holz befeuert. Immer mehr Menschen lebten auf der Erde und jeder in den nördlichen Breiten benötigte fürs Heizen und Kochen Holz. Das hatte zur Folge, dass um die Städte die Wälder für die Versorgung mit Brennholz abgeholzt wurden und die Kahlschläge sich immer weiter in den Wald fraßen, bis Europa praktisch komplett entwaldet war. Spanien, Frankreich, die britischen Inseln, Benelux und Polen haben heute deswegen nur noch wenige kleinere Waldreste. Deutschland war weitsichtig und hat einige seiner abgeholzten Urwälder als Sekundärwälder wieder aufgeforstet und damit sehr viel CO2 der Atmosphäre entzogen. So auch der Hardtwald, der komplett ein wieder aufgeforsteter Sekundärwald ist.
Dann hatte man Mitte des 19. Jahrhunderts die Idee, die sich mit zunehmenden Wissen über atmosphärische Zusammenhänge aber als fataler Irrtum herausgestellt hat: das Stoppen der Abholzung der Wälder durch die Verfeuerung von fossilem Kohlenstoff in Form von Kohle, Öl und Gas. Und damit das Einbringen von „entsorgtem“ Kohlenstoff fossilen Ursprungs als unvorstellbare Mengen Kohlenstoffdioxid in den Deponieraum Atmosphäre.
Jetzt kann man auf die Idee kommen, also beim Heizen wieder zurück zum Holz, egal ob das mit Holzscheiten oder Holzpellets erfolgt. Weil Holz gilt ja als klimaneutral. Mittlerweile leben aber etwa fünfmal so viele Menschen mit jeweils x-fachem Wärmeenergiebedarf auf der Erde wie zum Zeitpunkt der Umstellung von Holz auf Kohle, Öl und Gas. Das bedeutet, dass die wenigen Restwäldchen und die wieder aufgeforsteten Wälder im Falle einer Umstellung auf Wärmeversorgung durch Holzverbrennung innerhalb weniger Jahre komplett verschwunden wären. Holz ist zwar klimaneutral, aber bei der Verbrennung, die innerhalb von Minuten oder Stunden abläuft, wird der komplette im Holz gebundene Kohlenstoff in die Atmosphäre eingebracht. Das steht im Gegensatz zum Jahre dauernden Vermodern im Wald, bei dem der Kohlenstoff im Holz als CO2 über die Zersetzungsprozesse, die durch Pilze gestartet werden, ganz langsam ausgast. Oder im Gegensatz zur Jahrhunderte bis Jahrtausende überdauernden perfekten Speicherung des Kohlenstoffs in vernässten Böden, den Mooren. Außerdem gibt Holz beim Verbrennen viel mehr Feinstaub in die Atmosphäre ab als eine mit Gas oder Öl gespeiste Flamme. Diese aber bringt den im Boden elegant gespeicherten Kohlenstoff zurück in die Atmosphäre, wo er sich für Jahrhunderte im Deponieraum Luft verbleibend, immer weiter anreichert.
Die massenhafte Verbrennung von Holz und auch Kohle in Öfen und Kochstätten hatte auch zur Folge, dass die großen Städte der nördlichen Breiten bis weit ins 20. Jahrhundert praktisch die ganze Heizperiode dauerhaft „Smog-Alarm“ hatten - mit beißendem Rauch und vielen Menschen mit Lungenerkrankungen. Hätte es damals schon den Smog Alarm gegeben, hätten die Städter der damaligen Zeit ihre Stadt selbst bei ausgelöstem Smog Alarm als Luftkurort empfunden.
Holz ist auch viel zu kostbar zum Heizen, weil es der mit Abstand Klima verträglichste Baustoff und lang wirkender Kohlenstoffspeicher ist.
Womit man noch an Stelle einer Holzheizung noch klimafreundlich heizen kann, das erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus.
Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#HeizenMitStrom-Infrarot
Meister Lutz rät:
Strom wird verwendet für ganz viele Sachen,
auch Wärme kann man damit machen.
Strom ist eine Energieform, mit der man alles machen kann.
Weil Strom nicht direkt nutzbar in der Natur vorkommt, wie z. B. Wärme oder Öl, Gas und Kohle, muss Strom erst mit einigem Aufwand „erzeugt“ bzw. physikalisch korrekt ausgedrückt, aus einer anderen Energieform umgewandelt werden.
Wegen der vielseitigen Verwendbarkeit ist Strom die hochwertigste und wegen der aufwändigen Erzeugung auch teuerste Energieform.
Eine Stromheizung wandelt den Strom durch elektrische Widerstandsdrähte in Wärme um. Stromheizungen sind in jedem Fön, Toaster, Backofen, und eben auch Infrarotheizungen. Bei diesen Heizungen erhält man mit der Umwandlung von Strom in Wärme aus einem Teil Strom ein Teil Wärme als gleiche Energiemenge. Bei einer Wärmepumpe, die ja auch mit Strom läuft, erhält man aus einem Teil Strom drei bis fünf Teile Wärme.
Bei jeder Heizung wird die Wärme als eine „Mischung“ aus Konvektion und Infrarotstrahlung abgegeben. Konvektion ist die Wärmeübertragung an die Luft, die mit der Heizung in Kontakt kommt. Infrarotstrahlung ist Wärmestrahlung, die durch die Luft hindurchgeht und beim Auftreffen auf Gegenstände diese erwärmt.
Wenn eine Infrarotheizung eingeschaltet wird, dann erwärmt sie sofort die Gegenstände oder Menschen, die sich im Strahlungsbereich befinden. Die Luft bleibt aber erst mal in ihrer Temperatur unverändert. Geht man aus dem Strahlungsbereich raus, ist das Wärmegefühl weg. Erst nach und nach geben die von der Infrarotstrahlung erwärmten Gegenstände ihre Wärme als Konvektion an die Luft ab, die sich dann in Folge dessen langsam erwärmt.
Wenn also zur Erwärmung eines Raumes auf 20 °C eine Wärmemenge von 10 kWh benötigt wird, dann kostet das mit einer Infrarotheizung etwa 3,50 €, mit einer Wärmepumpe 0,70 € bis 1,20 €. Ein Heizwärmebedarf von 10.000 kWh pro Jahr kostet mit einer Infrarotheizung etwa 3.500 € und mit einer Wärmepumpe etwa 700 € - 1.200 €. Jetzt gibt es Untersuchungen, dass ein mit Infrarotheizungen auf 18 °C aufgeheizter Raum gefühlt als gleich warm empfunden wird, wie ein mit Heizkörpern auf 20 °C aufgeheizter Raum. Das bedeutet, man braucht pro Jahr noch etwa 8.800 kWh Strom. Also rund 3.100 € Heizkosten pro Jahr. Über 10 Jahre mit konstantem Strompreis sind das etwa 20.000 € mehr Stromkosten als bei einer Luft/Wasser Wärmepumpe.
Um eine Stromheizung CO2 frei zu betreiben, muss diese mit Ökostrom betrieben werden. Mit einer Versorgung über einen normalen Stromtarif ist der CO2 Ausstoß der Stromheizung in den Kraftwerksschlot verlegt. Eine Versorgung einer Infrarotheizung mit eigenem PV Strom würde während der Heizperiode nicht reichen, weil der winterliche Strombedarf zum Heizen den winterlichen Stromertrag von einer 10 kWp PV Dachanlage etwa um das 10 – 15fache übersteigt.
Womit man an Stelle von Strom auch noch so alles regenerativ heizen kann, das erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus.
- Euer Meister Lutz -
#HeizenMitStrom-Nachtspeicherheizung
Meister Lutz rät:
Strom in der Heizung in der Nacht,
hat früher einmal Sinn gemacht
Wenn Du künftig heizt mit Nachtspeicher,
macht dich das nicht wirklich reicher.
Im Gegensatz zur Wärmepumpe, die aus einem Teil Strom drei bis fünf Teile Wärme macht, liefert die Nachtspeicherheizung aus einem Teil Strom ein Teil Wärme. Sie stammt aus einer Zeit, als man fast ausschließlich mit Großkraftwerken den Strom „erzeugt“ hat. Große Kraftwerke können nur sehr langsam hoch und herunter geregelt werden und laufen „am liebsten“ immer mit gleicher Leistung. Man nennt sie deswegen Grundlast-fähig, weil sie 24/7 immer die gleiche Leistung zuverlässig liefern. Deswegen hat man damals zum geringeren nächtlichen Strombedarf viele Stromintensive Nachtspeicherheizungen als Verbraucher den großen Kraftwerken als Last „spendiert“. Und diese nächtliche gleichförmige Last war für die großen Kraftwerke sehr wichtig, weil ohne dessen sich die großen Stromgeneratoren im Kraftwerk zu schnell gedreht hätten - mit fatalen Folgen für die Stabilität des Stromnetzes. Um also letztendlich das Stromnetz stabil zu halten, hat man die Abnahme von Nachtstrom für die Verbraucher preislich attraktiv gemacht. Damit war ein wesentlicher Anreiz für den Kauf und die Installation von Nachtspeicherheizungen gegeben. Als einzelner elektrischer Verbraucher für sich betrachtet verbraucht diese auch vier- bis fünfmal mehr Strom wie alle anderen elektrischen Verbraucher eines Haushalts zusammen. Tagstrom und Nachtstrom werden bei Kunden mit Nachtspeicherheizungen über Zweitarif-Stromzähler getrennt erfasst, also teurerer Tagstrom und billigerer Nachtstrom.
Jetzt ist es so, dass die fossilen Kohlekraftwerke nach und nach abgeschaltet werden und damit das nächtliche von fossilen Kraftwerken bereit gestellte Überangebot an Strom abnimmt. Bleibt also in Deutschland die Windkraft mit dem überwiegenden Anteil als Stromerzeuger für die Nacht. In Nächten mit ordentlich Windstrom kann dieser billig angeboten werden. In Nächten ohne Windstrom müssen „reaktionsschnelle“ Gaskraftwerke hochgefahren werden, um den - wenn auch geringeren – nächtlichen Strombedarf zu decken. Dieser kurzfristig bereit gestellte Gaskraftwerksstrom ist dann aber sehr teuer. Aus diesem zukünftigen Stromerzeugungsszenario müssen die Stromlieferanten also ihre Nachtstrom-Tarife kalkulieren.
Durch diese Gegebenheiten wird der Preisvorteil des Nachtstroms nach und nach geringer werden und sich dem Tarifpreis des Tagstroms angleichen. Vielleicht sollte man seinen Stromlieferanten fragen, wie hoch er den Preis für Nachtstrom nach dem Kohleausstieg kalkulieren wird. Wenn man sich dann dafür entscheiden sollte, seine Nachtspeicherheizungen durch eine Wärmepumpe zu ersetzen, die mit Wasser die Wärme in die Räume transportiert, müssen die Kosten für neu zu installierende Heizungsverrohrungen mit einkalkuliert werden.
Aus Klimaschutzsicht ist eine Nachtspeicherheizung dann Klima-neutral, wenn sie mit einem Öko-Nachtstromtarif betrieben wird. Also jeder kann seine Nachtspeicherheizung heute schon Klima-neutral betreiben, wenn er einen Ökostromtarif für den Nachtstrom hat. Jeder andere Stromtarif verlegt die CO2 Emissionen der Nachtspeicherheizung in den Kraftwerksschlot.
Womit man noch an Stelle einer Nachtspeicherheizung klimafreundlich heizen kann, das erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus.
Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#HeizenMitÖl
Meister Lutz rät:
Wenn Du heizt mit Öl vom Scheich,
machst Du diesen nur reich.
Für’s Klima ist das eine Qual,
dem Scheich ist das völlig egal!
Eine Ölheizung verbrennt fossil entstandenes Öl. Weil für die Beheizung einer Wohnung oder eines Hauses in unseren Breiten recht viel Energie benötigt wird, ist es die Heizung, die pro Haushalt für 40 % der Treibhausgase der großen Drei - Heizung, Mobilität und Strom - „verantwortlich“ ist.
Eine Ölheizung verbrennt das Heizöl, zu 86 % reiner Kohlenstoff, mit einer etwa 1.600 °C heißen Flamme. Wie bei der Gasheizung auch, kann mit der bei der Ölheizung etwas geringeren Flammentemperatur das Wasser, was in die Heizkörper reinfließt (Vorlauf) problemlos bis zum Kochen erhitzt werden. Damit ist eine Ölheizung genauso wie auch eine Gasheizung praktisch immer in der Lage, jeden noch so schlecht isolierten (K)altbau einigermaßen warm zu bekommen.
Allerdings sind die Schäden, die mit der Verfeuerung von Öl an Klima und Umwelt entstehen, sogar noch mehr, als die Schäden, die mit der Verbrennung von Gas verursacht werden. So pustet die Ölheizung für die gleiche Wärmemenge etwa 7 % mehr fossiles Kohlenstoffdioxid (CO2) in die Atmosphäre als eine Gasheizung. Die mit Heizölverbrennung erzeugte Wärme pro bestimmter Menge (1 kWh) kostet z. Zt. etwa 11 ct, weil die mit der Verfeuerung verbundenen Schäden an Klima und Umwelt nicht eingepreist sind. Würde man die mit der Verfeuerung entstehenden Schäden gleich wieder beheben wollen, indem man das CO2 gleich wieder aus der Atmosphäre entfernt, dann müsste jeder Liter Heizöl heute gut 2 € mehr kosten, also der Liter Heizöl zu 3 €.
Jetzt kann man auf die Idee kommen, die Ölheizung mit biologisch erzeugtem Öl zu betreiben, z. B. aus Raps, also echtes Bio-Heizöl. Klimaneutral ist das, weil der Kohlenstoff im Rapsöl ja nicht wie beim Heizöl als zusätzlicher fossiler Kohlenstoff aus den Tiefen des Bodens in die Atmosphäre „gepumpt“ würde, sondern in der Rapspflanze drinsteckt.
Für die Beheizung von einem einzigen Haus mit pro Jahr 1.000 l Heizölbedarf wäre dann aber eine Raps-Anbaufläche von 6.500 m² erforderlich. Das wäre eine Ackerfläche mit 80 m x 80 m. Würde man alle heute mit Öl beheizten Oftersheimer Häuser auf Klima neutrales Rapsöl umstellen wollen und pro Öl beheiztes Haus jährlich 1.000 l Rapsölbedarf annehmen, dann bräuchte man dafür eine Ackerfläche von 2.000 m x 2.000 m, was etwa der kompletten heutigen Anbaufläche auf Oftersheimer Gemarkung entspricht. Eine andere klimaneutrale Variante wäre E-Öl auf künstlichem Wege mit erneuerbaren Energien herzustellen, z. B. Photovoltaik oder Windkraft. Dazu braucht man aber ungefähr 3 Energieteile aus Strom um 1 Energieteil als E-Öl zu erhalten.
Womit man an Stelle einer Ölheizung auch noch so alles heizen kann, das erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus.
- Euer Meister Lutz -
#KlimaschutzMitKindern
Meister Lutz' Frau Lutzia rät:
Man sollte tun was man kann,
denn Klimaschutz geht uns alle an!
Unseren Kindern gehört die Zukunft, und sie müssen in der vom Klimawandel immer stärker geprägten Welt zurechtkommen. Deshalb ist das Wissen um den Klimawandel, den Klimaschutz und die Klimafolgenanpassungsmaßnahmen gerade für die nachfolgenden Generationen von herausragender Bedeutung.
Und wir als Eltern haben einen großen Einfluss auf das ökologische Bewusstsein unserer Kinder.
Bis zum Alter von ca. 6 Jahren lernen Kinder vor allem durch ihre Sinneserfahrungen. Also durch Dinge, die sie sehen, anfassen und hören können. Sie lernen aus unseren Handlungen und daher sind detaillierte Erklärungen meistens nicht notwendig. Deshalb sollten wir mit gutem Beispiel vorangehen und „zeigen“, wie man es richtigmacht. Ein vorbildliches Verhalten der Eltern wirkt bei Kindern sofort. Man sollte den Kindern das eigene Verhalten sogar erläutern. Beispiele: „Wir fahren heute mit dem Fahrrad, weil es besser für die Natur ist“. „Wenn wir aus dem Zimmer gehen, machen wir das Licht wieder aus, denn das spart Strom“. „Wenn wir das Fenster zum Stoßlüften öffnen, machen wir wenige Minuten vorher den Heizkörper im Raum komplett aus und nach Lüftung wieder an.“ „Während wir Zähneputzen, lassen wir das Wasser nicht laufen.“ „Während wir uns einseifen, machen wir das Wasser der Dusche aus.“ „Mit weniger Fleisch und Wurst leben wir gesünder.“
Ab ca. 6 Jahren fangen Kinder an, Dinge zu hinterfragen. Wir sollten wahrheitsgemäß so antworten, dass es die Kinder verstehen und für sich im Alltag umsetzen können. Jedes Kind ist auf seine eigene Art sensibel, und man sollte seine Antwort vorher gut überlegen. Wir sollten ihnen natürlich keine Angst machen.
Hier habe ich ein paar Alltagstipps, die wir als Eltern leicht umsetzen und mit gutem Beispiel vorangehen können:
Die Schulhefte aus Recyclingpapier kaufen. Das Pausenbrot in einer Brotdose mitgeben, anstatt in eine Tüte oder Folie einzupacken. Kleidung auf dem Flohmarkt kaufen und nicht mehr benötigte wiederverkaufen. Müll nicht auf den Boden werfen, sondern immer in den Mülleimer. Ist gerade keiner in Sichtweise, dann in die Tasche stecken. Die Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Kindergarten/zur Schule bringen und nicht mit dem Elterntaxi. Geschenkpapier selbst basteln, aus alten Zeitungen und Umweltpapier und diese von den Kindern bemalen lassen. Auf Lebensmittel verzichten, die in der eigentlichen Verpackung nochmal einzeln verpackt sind. Ihr könnt zusammen mit Euren Kindern an Umweltaktionen teilnehmen - In Oftersheim gibt es regelmäßig Müllsammelaktionen!
Welche Alltagstipps es noch gibt, um mit Euren Kindern zum Klimaschutz beizutragen, das erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutzstammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat. Im Mai ausnahmsweise am ersten Montag, 06.05. um 18.00 Uhr.
Nächste Woche kommt das nächste Thema.
-Eure Lutzia-
#Kohlenstoffdioxid
Meister Lutz rät:
Willst Du Klimaschutz erfolgreich begehen,
hilft es Dir, den Kohlenstoff zu verstehen.
Der Kohlenstoff ist das Element des Lebens und des Todes. Er ist eines von 94 natürlichen Elementen. Aber was für eins! Würden sich alle Elemente auf einer Party treffen, dann wäre der Kohlenstoff der Partykönig umringt von vielen anderen Elementen. Er ist in der Lage, mit ganz vielen anderen Elementen eine lange stabile Verbindung einzugehen. Eine ganz besonders lange währende „flotte Dreier Verbindung“ geht ein Kohlenstoff- mit zwei Sauerstoffatomen ein und verbindet sich mit ihm zum CO2 Molekül. Sauerstoff ist sozusagen der Seelenverwandte des Kohlenstoffs. CO2 heißt ausgeschrieben Kohlenstoffdioxid oder als Kurzform Kohlendioxid. Auch den Wasserstoff liebt der Kohlenstoff über alles und bildet mit ihm viele verschiedene Verbindungen, die als sogenannte Kohlenwasserstoffe alle sehr gut brennbar sind.
Und damit sind wir auch schon bei der großen „Zwickmühle“, die uns der Kohlenstoff mit seinem Wirken beschert. Angetrieben von der Energiezufuhr der Sonne mit Wärme und Licht wird Kohlenstoff von Pflanzen über die Photosynthese als CO2 aus der Luft gefiltert und von der Pflanze in Sauerstoff und Kohlenstoff getrennt. Der Sauerstoff geht in die Luft und der Kohlenstoff wird als Baustein für Grashalm, Blatt, Stängel oder Stamm verwendet. Menschen und Tiere lagern den Kohlenstoff aus der pflanzlichen Nahrung im eigenen Körper mit ungefähr 20 % Anteil ein.
Irgendwann vergehen die Pflanze, das Tier, der Mensch, und Pilze machen sich ans Zersetzungswerk und lassen den im toten Organismus gebundenen Kohlenstoff als CO2 und andere Gase wieder in die Luft entweichen. Der Kohlenstoff-Kreislauf schließt sich, indem die Pflanzen das ausgegaste CO2 Molekül wiederaufnehmen und über die Photosynthese erneut aufspalten. Man bezeichnet das als „schnellen“ Kohlenstoffkreislauf. Jetzt ist es so, dass zum schnellen Kohlenstoffkreislauf noch etwa 1.600.000.000.000 t CO2 aus dem „langsamen“ fossilen Kohlenstoffkreislauf durch die Verbrennung von Kohle, Gas und Öl in allerkürzester Zeit hinzugefügt wurden. Wäre die Erde genau 24 h alt, dann wurde diese Menge innerhalb von 4 tausendstel Sekunden hinzugefügt.
Aber der CO2 Gehalt in der Atmosphäre und das Klima haben sich doch schon immer gewandelt? Ja, nur dieses Mal erfolgt das etwa 120-mal schneller als alles vorher Bekannte. Und Menschen, die für Feldanbau auf ein konstantes moderates Klima angewiesen sind, gab es damals noch nicht auf Erden. Aber Pflanzen brauchen doch CO2? Stimmt, aber Pflanzen reicht eine geringere CO2 Konzentration, die ein moderates Klima erst möglich macht, völlig aus.
Diese Kohlenstoffmenge mit ihren 1.600.000.000.000 t CO2 ist entsorgte Sonnenenergie von vielen Mio. Jahren, die in gestorbenen Pflanzen, Lebewesen und Pilzen elegant unter anderen Erdschichten dauerhaft gebunden wurde. Jetzt ist sie in der Atmosphäre und entfaltet den Treibhauseffekt immer stärker, obwohl sie insgesamt nur 0,04 % beträgt. Im Zeitraum der etwa 10 – 12 Mio. vergangenen Jahre lag sie bei 0,026 % bis 0,028 % und hatte ein sehr gleichmäßiges Klima ermöglicht, welches die Entstehung des Menschen und die Entwicklung der Zivilisation erst möglich machten.
Wohin ein extremer Treibhauseffekt führt, „sieht“ man auf der Venus mit 96,5 % CO2 Gehalt in der Atmosphäre. Hier liegt die mittlere Temperatur bei 464 °C, die Metalle Zinn, Zink und Blei gibt es dort nur in flüssiger Form.
Wie man seinen eigenen fossilen CO2 Ausstoß noch wirksam reduzieren kann, das erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Stammtisch Klimaschutz jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.00 Uhr im Aquila.
Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#Konsum
Meister Lutz' Frau Lutzia rät:
Wenn wir unsere Einkäufe überdenken,
wird das den CO₂-Ausstoß senken!
Was versteht man unter Konsum? Konsum bezeichnet den Ge- und Verbrauch von Gütern und Leistungen zur unmittelbaren Bedürfnisbefriedigung. Man unterscheidet meist zwischen materiellen Konsumgütern wie z.B. Nahrungsmittel, Möbel, Kleidung, Computer, Autos und immateriellen Konsumgütern (Dienstleistungen) wie z.B. Kinobesuche oder Reisen.
Um unser Bedürfnis nach solchen Konsumgütern zu erfüllen, werden viele wertvolle Rohstoffe benötigt, um die Produkte und Waren zu erzeugen und auch transportieren zu können. Diese Rohstoffe werden aus Pflanzen oder aus Bodenschätzen hergestellt, wovon wir Jahr für Jahr mehr verbrauchen als die Erde aus eigener Kraft wieder erzeugen kann. Auch Wasser und Energie werden für die Herstellung und beim Transport benötigt. Ein nachhaltiger Konsum ist daher entscheidend, um Umwelt und Klima zu schützen. So wurde der Erdüberlastungs-Tag von den in Deutschland lebenden Menschen dieses Jahr am 2. Mai erreicht. Alle Tage danach bis zum 31. Dezember leben die Menschen in Deutschland auf Kosten der nachfolgenden Generationen, indem sie die Rohstoff-Depots der Erde übermäßig ausbeuten, was überhaupt nicht nachhaltig ist und gegenüber den (eigenen) Kindern eigentlich verantwortungslos. Die Nation, die als erste in diesem Jahr die Erdüberlastung erreichte, ist übrigens Katar – das war am 11. Februar. Der globale Erdüberlastungstag für alle Nationen zusammen wird in diesem Jahr auf den 2. Juli prognostiziert.
Der durchschnittliche deutsche Pro-Kopf-CO₂-Ausstoß für Konsum in Deutschland liegt mehr als 60 Prozent über dem Weltdurchschnitt. Um diesen Wert zu senken, müssen wir unser Konsumverhalten verändern. Daher ist es wichtig zu wissen, dass die Ursachen unseres Konsumverhaltens oftmals in unserer Psyche liegen. Wir werden u. a. stark von Werbung beeinflusst. Ob im Fernsehen, in Zeitungen oder auf Plakaten - Werbung ist überall. Auch wollen wir oft das haben, was andere haben. Wenn wir sehen, dass jemand ein neues Handy hat und sich darüber freut, haben wir das Gefühl, dass wir auch ein neues brauchen. Deshalb sollten wir uns vor einem Kauf fragen: Brauche ich das Produkt wirklich oder tut es mein jetziges noch? Lässt es sich vielleicht reparieren? Wo und wie wird das neue Produkt hergestellt?
Viele Produkte können wir auch in gebrauchter Form erwerben, wie z. B. Kleidung, Möbel, Spielzeug, Haushaltsgeräte. Das spart Geld und verringert den eigenen ökologischen Fußabdruck. Auch große Mengen an Abfällen, von denen viele in der Natur landen, lassen sich somit vermeiden.
Welche Tipps es noch gibt, um das eigene Konsumverhalten zu ändern, erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat.
Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Eure Lutzia -
#Lebensmittel
Meister Lutz' Frau Lutzia rät:
Es furzt das Schaf, es rülpst die Kuh,
Gutes für’s Klima tun, das kannst Du!
Der Frühling ist da, was für ein schöner Anblick: Schafe mähen, Schweine wühlen, Rinder grasen, Hühner picken. Womit wir auch schon beim unsichtbaren Problem sind. Es gibt in Deutschland über 200 Millionen Schlachttiere wie Rinder, Schweine, Schafe, Hähnchen, Puten. Diese können nur existieren, weil Menschen sie beherbergen, füttern und sie vor Fressfeinden komplett geschützt sind. In der freien Natur ohne menschliche Hilfe könnte diese Menge an Tieren niemals überleben, weil Nahrungsangebot und Lebensraum viel zu knapp wären und die Fressfeinde zu zahlreich. Man stelle sich einfach mal vor, in Deutschlands Wäldern und Feldern müssten 200 Mio. Hirsche und Rehe, Wisente, Wildschweine und Wildhühner ihr Fressen finden.
Um schnell das Schlachtgewicht zu erreichen, füttern die Menschen die Tiere. Diese nehmen mit dem Futter den darin enthaltenen Kohlenstoff auf, legen aber nur einen sehr kleinen Teil davon als Fleisch bei sich im Körper an und scheiden einen Löwenanteil dieses Kohlenstoffes wieder aus. Er wird ausgeatmet oder insbesondere bei Wiederkäuern, also Rindern und Schafen, als extrem klimaschädliches Methan gerülpst und gefurzt. So stecken in der Herstellung von 1 kg Rindfleisch von der Geburt bis zur Schlachtung so viel CO2 wie durch 250 km Autofahrt mit einem Verbrenner ausgestoßen wird.
Im Rahmen einer Studie wurde untersucht, wie viel Klimaschädlichkeit von jedem einzelnen der etwa 57.000 verarbeiteten Lebensmittel eines Supermarkt Sortiments ausgeht. Das klimaschädlichste Lebensmittel überhaupt sind getrocknete Rindfleischstreifen, weil neben dem klimaschädlichen Rindfleisch noch eine treibhausgasintensive Trocknung verbunden ist. Unter den Getränken ist Kaffee wegen des langen Transportweges, der energieintensiven Röstung und Aluminiumkapseln als Verpackung am klimaschädlichsten.
Aber es gibt viele klimaverträgliche wohlschmeckende Lebensmittel, wie alle Arten von Getreide und Lebensmittel vom Bäcker. Außerdem natürlich alle Arten von Gemüse ohne lange Transportwege oder auch Snacks auf pflanzlicher Basis. Und natürlich sind alle nicht verarbeiteten pflanzlichen Zutaten klimaneutral.
Die Verwendung von regional erzeugten und für die entsprechende Jahreszeit typischen Obst- und Gemüsesorten sowie andere Feldfrüchte ist neben anderen positiven Aspekten auch ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz.
Aus diesem Grund betätigt sich heute Meister Lutz' Frau Lutzia als Köchin mit diesem Rezept:
Rote Linsen Bolognese
400 g Nudeln nach Belieben - z.B. Tagliatelle, Fettuccine
400 g Dosentomaten, stückig
500 ml Gemüsebrühe
120 g Rote Linsen - gerne Bio
150 g Möhren - geschält und grob geraspelt
150 g Champignons - geputzt und in kleine Würfel geschnitten
200 g Lauch (=ca. 1-2 Stangen je nach Größe) - in feine Ringe geschnitten
1 große Zwiebel - in feine Würfel geschnitten
4 El. Tomatenmark
2 Knoblauchzehen - in feine Würfel geschnitten
2 TL Italienische Kräuter – Trockengewürz
3 EL Olivenöl
1 Prise Zucker
Dunkler Balsamico Essig, Salz und Pfeffer - zum Abschmecken
Parmesan, frisch gerieben - zum Servieren (für Vegetarier ohne tierisches Lab)
In einer großen Pfanne/Topf erhitzt Du das Olivenöl und lässt darin die Zwiebeln, den Knoblauch und den Lauch für 2 bis 3 Minuten andünsten. Dann rührst Du das Tomatenmark unter und lässt es mit andünsten. Anschließend fügst Du noch die Möhren und die Champignons dazu und röstest bei etwas höherer Hitze unter gelegentlichem Umrühren das Gemüse für 2 bis 3 Minuten an. Nun löschst Du mit der Gemüsebrühe und den stückigen Tomaten ab und gibst die roten Linsen (nach Belieben vorher in einem Sieb abwaschen!) hinein, sowie 1 Prise Zucker und 2 TL getrocknete italienische Kräuter. Die Linsen Bolognese aufkochen lassen und bei kleiner bis mittlere Hitze mit Deckel für 20 Minuten köcheln. Während die Bolognese einköchelt kannst Du Deine Nudeln nach Wahl zubereiten. Am Ende der Kochzeit die Rote Linsen Bolgonese nach Belieben mit Salz, Pfeffer und teelöffelweise dunklem Balsamico Essig abschmecken.
Ich wünsche einen guten Appetit!
Womit man sich noch an Stelle von Fleisch klimafreundlich gut ernähren kann erkläre ich Euch gerne persönlich und auch wo es die groß angelegte Studie gibt. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus.
Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Eure Lutzia -
#LeistungUndEnergie
Meister Lutz rät:
In unserer zukünftig für Wärme und Mobilität immer stärker elektrifizierten Welt,
bedeutet den Unterschied zwischen Leistung und Energie zu kennen bares Geld.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Leistung und Energie? Beide werden auch noch in Einheiten gemessen, die zum Verwechseln ähnlich sind, nämlich Kilowatt (kW) für die Leistung und Kilowattstunde (kWh) für die Energie. Wir betrachten jetzt die elektrische Energie und die elektrische Leistung. Da man die Elektronen des elektrischen Stroms in einem Kabel nicht sehen kann, ersetzen wir das Kabel gedanklich als einen durchsichtigen Wasserschlauch. Am Ende des Schlauchs befindet sich eine Spritze, die ein Planschbecken befüllt. Wenn nun der Wasserhahn geöffnet wird, kann bei einem dicken Schlauch viel Wasser durchfließen und bei entsprechendem Druck auch sehr schnell. Der hohe Druck entspricht in der „elektrischen Welt“ der Spannung und die Dicke des Schlauchs entspricht in der elektrischen Welt dem elektrischen Widerstand. Also eine hohe Spannung in Volt (V) und ein geringer Widerstand in Ohm (griechischer Buchstabe Omega) lassen einen großen Strom fließen. Die Leistung ist das Produkt aus der Spannung in Volt (V) multipliziert mit dem Strom in Ampère (A). Volt mal Ampère ist gleich Watt (W). Watt mal 1.000 ist gleich Kilowatt (kW).
Und nun wieder zum Planschbecken. Wenn jetzt aus dem Schlauch pro Sekunde ein Liter Wasser herauskommt, dann wurden in 1 Stunde Spritzdauer 3.600 l Wasser ins Planschbecken eingefüllt. Genauso kann man sich dies mit der elektrischen Leistung von 1 kW über die Zeitdauer von 1 h vorstellen. Aus 1 kW konstanter Leistung (Fließgeschwindigkeit) über 1 Stunde lang entstanden 1 kWh Energie (Wassermenge im Planschbecken). Mathematisch ausgedrückt ist die Energie das Integral der Leistung über der Zeit.
Aber wofür ist das wichtig zu wissen und wie kann man daraus bares Geld gewinnen? Wenn man zu Hause seine Stromverbraucher (Kochplatten, Kühlschrank, Fernseher, usw.) betrachtet, dann hat praktisch jeder Verbraucher eine andere Leistung, die er für die Dauer des Einschaltens konstant aus dem Stromnetz entnimmt. Im jetzigen Rechenbeispiel nehme ich zur Vereinfachung für jeden Verbraucher die gleiche Leistung an. Wenn ich z. B. 10 Verbraucher mit je 1 kW Leistung gleichzeitig einschalte, dann brauchen diese zusammen 10 kW Leistung, das sind bei der Netzspannung von 230 V etwa 43 Ampère Strom. Wir nehmen an, dass alle Verbraucher zusammen gleichzeitig eine Stunde eingeschaltet bleiben. Sind alle 10 Verbraucher niemals gleichzeitig, also nacheinander zeitversetzt um 1 h eingeschaltet, dann brauchen diese 1 kW Leistung, das sind 4,3 Ampère, allerdings über eine Zeit von 10 h. Die Energie, die die Verbraucher gleichzeitig oder nacheinander eingeschaltet benötigen, ist beide Male 10 kWh.
Wenn man nun mit einer PV Anlage seinen Strom selbst erzeugt, dann liefert z. B. eine 10 kWp (Kilowatt Peak = Kilowatt Spitzenleistung) Anlage an einem guten Sonnentag vom Vormittag bis zum Nachmittag mehrere Stunden lang 5 kW Leistung und auch mehr. Diese 5 kW Leistung reichen dann aus, um 5 Verbraucher gleichzeitig (je 1 kW Leistung) mit ausreichend Leistung aus der Eigenstromerzeugung zu versorgen und damit keinen teuren Fremdstrom zukaufen zu müssen. Bei 10 gleichzeitig eingeschalteten 1 kW Verbrauchern 1 Stunde lang hätte ich dann bei 5 kW Leistung von der PV Anlage, aber 10 kW Leistungsbedarf von meinen Verbrauchern im Haushalt für 1 Stunde lang 5 kW zu wenig Leistung, sodass 5 kWh teure Fremdenergie (Fremdstrom) zugekauft werden müssen.
Wenn man sich diesen Fakt vor Augen hält, dann sollte bei einem elektrifizierten Haushalt (also mit Strombedarf für Wärmepumpe, Elektroauto und allen anderen Verbrauchern) der Betrieb eines Batteriespeichers im Keller gut überlegt werden. Der Energiebedarf aller Verbraucher ist gegenüber der Energieerzeugung der PV-Anlage deutlich größer und lässt für den Batteriespeicher an mindestens 200 Tagen p. a. keine Ladeenergie mehr zur Verfügung. In den verbleibenden 156 Tagen pro Jahr – täglich viel Sonnenschein mit kaum Bewölkung vorausgesetzt - spart der Batteriespeicher pro Nacht etwa 75 ct Strombezugskosten. Pro Jahr sind das etwa 120 € eingesparte Strombezugskosten bei sehr hohen Anschaffungskosten.
Welche Tipps es noch gibt, seinen Strombedarf und seine Stromerzeugung optimal in Einklang zu bringen, erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat.
Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#Photovoltaik
Meister Lutz rät:
Photovoltaik macht aus Sonnenlicht (Gleich)Strom,
Wärme aus Sonnenlicht durch Solarthermie kennt ihr ja schon.
Dass es den physikalischen Effekt der Photovoltaik (PV) überhaupt gibt, ist ein Glücksfall für die Menschheit. Denn mit simplen Platten aus dem Element Silizium (erhält man aus geschmolzenem Quarzsand) lautlos direkt Strom durch Sonnenlicht erzeugen zu können, ist schon fantastisch.
Von der Energie des auftreffenden Sonnenlichts werden etwa 20 % in elektrische Energie (Gleichstrom, DC) umgewandelt. Wenn kein Sonnenlicht da ist, gibt es auch keinen Strom. Wenn es wolkig ist und die Sonne nicht scheint, gibt es nur sehr wenig Strom. Der Strom schwankt zwischen Sonnenschein und durchziehender Wolke durchaus um bis zu 95%, je nachdem wie dunkel die Wolke ist und wie hoch die Sonne im Augenblick vor der durchziehenden Wolke am Himmel steht. Wenn jetzt ein Modul mit z. B. 420 Watt Spitzenleistung angegeben ist und man 20 Module dieses Typs bei sich aufs Dach gebaut hat, dann hat die Anlage 8,4 kWp (Kilowatt Peak = Spitzenleistung). Diese 8,4 kWp erreicht man nie, weil einige Verluste davon abgezogen werden müssen. Zunächst wurden die 8,4 kWp im Labor mit senkrecht auftreffendem Licht ermittelt und das Modul wurde dabei zusätzlich gekühlt. Bei z. B. 25° Dachneigung würde nur am 21. Juni um 12.00 Uhr Sonnenstandszeit das Sonnenlicht senkrecht auftreffen. Bei 30° Dachneigung würde dieser Fall schon vom 21. Mai bis zum 22. Juli immer um die Mittagszeit eintreten. Jetzt kommt als weiterer abzuziehender Verlust hinzu, in welche Himmelsrichtung die PV-Anlage „schaut“. Schaut sie genau nach Süden, dann braucht nichts abgezogen werden, jedes Winkelgrad Abweichung vom Süden verringert allerdings den erzielbaren Spitzenwert. Eine nach Südwesten ausgerichtete Anlage verliert ungefähr 10 % im Vergleich zur Südausrichtung. Als weiterer abzuziehender Verlust kommt die Temperatur des Moduls hinzu. Der im Datenblatt angegebene kWp Wert bezieht sich auf eine Temperatur von 25°C. Diese Temperatur wird aber bei senkrecht auftreffender Sommersonne deutlich überschritten und zwar so viel, dass Temperaturen von 50°C am PV-Modul nicht unüblich sind. Pro °C höhere Temperatur etwa 0,4 % weniger Strom. Bei 50°C Modultemperatur ergibt sich also ein Rückgang um weitere 10 %. Wenn man dann all diese Werte vom kWp Wert abgezogen hat, dann wird aus dem verbleibenden Rest an Gleichstrom (DC) im Wechselrichter Wechselstrom (AC) gemacht. Nur Wechselstrom kann man ins Netz einspeisen. Auch dies erfolgt mit Verlusten, zusätzlich etwa 2 %. Unter dem Strich kommen also von unserer Beispielanlage mit 8,4 kWp im Sommer zur Mittagszeit bei Südwestausrichtung und Neigung nur noch etwa 6,6 kW maximale Wechselstromleistung im Stromnetz an. Betrachtet man diese Anlage im Winter bei tief stehender Sonne, dann reduziert sich die maximale Wechselstromleistung erheblich, auf max. 1 kW zur Mittagszeit.
Damit ist dann auch der große Nachteil von Photovoltaik benannt: im Sommer viel erzeugter Strom, wenn man nicht viel Strom braucht und im Winter fast nichts, wenn man viel Strom braucht. Deswegen muss Energieversorgung immer im Verbund von PV mit Windkraft gedacht werden. Liefert die 8,4 kWp PV Anlage im Sommer pro Tag durchschnittlich eine Strommenge von 50 kWh, dann sind es im Winter pro Tag nur noch etwa 4 kWh. Wie schafft man es aber jetzt die eigene Stromerzeugung im Winter zu steigern und damit weniger Strom zukaufen zu müssen? Das kann man schaffen, indem man die Module möglichst steil ausrichtet. Hat man ein steiles Dach, z. B. 40° oder mehr, umso besser, hat man ein flaches Dach, könnte man steil aufständern. Hat man nur sehr wenig geeignete Dachfläche, kann man seine PV-Anlage an einen Mast bauen und zweiachsig nachführen, also der Sonne vom Sonnenaufgang bis zum höchsten Stand und dann wieder bis zum Sonnenuntergang folgen. Mit einer 2 achsigen Nachführung erhält man ungefähr 45 % mehr Strom im Vergleich zu einer fest montierten Anlage.
Wie man PV noch ausführen kann, erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat. Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#PhysikUndBiologie
Meister Lutz rät:
Für das Leben auf der Erde mit all seinem Komfort
gibt die Physik die Rahmenbedingungen vor.
Das Leben oder das Biologische hat nach Entstehung des Universums etwa 10.500.000.000 Jahre benötigt, um erst mal ganz klein anzufangen. In den ersten 10,5 Mrd. Jahren des Universums haben die physikalischen Gesetze und die damit verbundenen Bedingungen die Entstehung von Leben erst gar nicht zugelassen.
Heute gelten nach wie vor die exakt gleichen physikalischen Gesetze, und sie werden auch in unserem Universum immer so bleiben. Die Physik diktiert mit ihren Bedingungen das Buch des Lebens.
Die wichtigsten physikalischen Bedingungen für das Leben sind geeignete Temperatur, Kräfte in Maßen und abgemilderte elektromagnetische Wellen (Strahlungen). Gäbe es auf der Erde eine Temperatur von dauerhaft unter 0°C oder dauerhaft über 80°C, dann könnte Leben nicht entstehen, es könnte in seiner Zartheit diesen Bedingungen nicht standhalten. Innerhalb dieses Bereiches gibt es dann einen noch deutlich kleineren Bereich, indem sich höheres Leben entwickeln kann, also mehr als nur Bakterien oder Einzeller-Lebewesen. Dieser Bereich liegt bei zeitweise über 0°C und bei trockener Hitze dauerhaft nicht über 45°C. Kommt zur Hitze noch Luftfeuchtigkeit hinzu, schränkt sich der Bereich bis 34°C ein. Also eine Erde, auf der sich aufgrund der physikalischen Gegebenheiten immer öfter Temperaturen höher 34°C in Verbindung mit Schwüle ergeben, wirkt immer öfter auf menschliches Leben tödlich. Da Tiere nicht über die großartige natürliche Kühlungsmöglichkeit durch das Schwitzen verfügen, tritt je nach Tierart die tödliche Wirkung auch schon unter 34°C ein. Mehrere Tage hintereinander mit Temperaturen darüber löschen in den entsprechenden Gebieten ganze Tierpopulationen komplett aus. Man tut also gut daran, das Temperaturniveau nicht noch weiter ansteigen zu lassen, sondern unbedingt und möglichst schnell wieder auf das Niveau vor der Industrialisierung zu bringen.
Bei der zweiten physikalischen Bedingung, nämlich der Kraft, ist es so, dass große Kräfte auf das Leben tödlich wirken, z. B. beim Fallen oder Auftreffen auf ein Hindernis. Gäbe es auf der Erde eine deutlich größere Erdanziehungskraft, würde sich alles kriechend fortbewegen oder hätte erst gar nicht die Schwerelosigkeit des Wassers verlassen und das Land besiedelt. Also eine Tierart, die sich an Land aufrichtet und zwei seiner vier Gliedmaßen nicht mehr zur Fortbewegung braucht, hätte sich bei größerer Erdanziehungskraft sehr wahrscheinlich nicht bilden können.
Die dritte wichtige physikalische Bedingung betrifft die der elektromagnetischen Strahlungen. Die Strahlung der Sonne dauerhaft ungeschützt zu empfangen, ist mittel- bis langfristig tödlich. Der Schutz kann aktiv gewählt werden, z. B. durch Aufsuchen von Schatten. In einem anderen Strahlungsbereich ist der Schutz durch das Erdmagnetfeld auf wundersame Weise gegeben und gegen die UV-Strahlung der Sonne hilft zusätzlich ein natürlicher Ozonschirm in großer Höhe.
Einen Teil des Strahlungsspektrums der Sonne, nämlich die Wärmestrahlung (Infrarot) wird von CO2 Molekülen am Wiederaustritt in den Weltraum gehindert. Genau das löst den Treibhauseffekt aus und macht den eigentlich erwünschten Treibhauseffekt größer und größer. Der größte bekannte Treibhauseffekt findet beim nächsten Planeten-Nachbarn Venus statt. Hier herrscht eine Durchschnittstemperatur von 464°C, ohne Treibhauseffekt läge die Temperatur bei - 41°C.
Wir sind also alle bestens beraten, wenn wir die für das Überleben wirkenden physikalischen Gesetze zu 100% achten und unser Handeln danach ausrichten. Wie man das Zusammenspiel von Physik und Biologie noch besser verstehen kann, erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat. Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#PhysikUndPolitik
Meister Lutz rät:
Wenn Dir nicht ganz klar ist, wer beim Klimawandel Dir reinen Wein einschenkt,
bedenke dass der Wissenschaftler nicht an Wählerstimmen denkt.
Die Physik funktioniert gnadenlos ohne Einfühlungsvermögen und nimmt niemals auf irgendetwas oder irgendjemand Rücksicht. Verhandlungen mit der Physik auch mit nur minimalem Erfolg sind komplett ausgeschlossen.
Fährt man mit seinem Auto frontal gegen eine Betonwand, dann kann man das heute wegen der vielen Airbags mit einer höheren Geschwindigkeit machen als vor 40 Jahren, aber ab einer bestimmten Geschwindigkeit verhindern auch Airbags nicht mehr das Ableben. Die Kräfte, die beim abrupten Stopp auf die Körperzellen wirken, sind so zerstörerisch wie ein Vorschlaghammer. Genauso, nur nicht so direkt, verhält es sich mit dem globalen Temperaturanstieg und den daraus entstehenden Überlebens-Problemen für alles Leben auf der Erde. Zwischen einem Auto-Frontalcrash (Ursache) und Ableben (Wirkung) erkennt jede(r) den Zusammenhang. Zwischen Verbrennung von fossilen Brennstoffen (Ursache) und dem Hitzetod eines Menschen oder Tieres (Wirkung) erkennt jedoch kaum eine(r) den Zusammenhang. Aber warum ist das so? Die Kette zwischen Ursache und Wirkung mit vielen Folgewirkungen und noch mehr Folge-Folgewirkungen ist lang. Sie ist damit nicht unmittelbar und teilt sich auch noch in mehrere Wirkungs-Ketten auf. Das macht es für viele Menschen sehr schwer, den Zusammenhang zu erkennen.
Hinzu kommt, dass in unserer medial geprägten Welt viele Stimmen viele unterschiedliche Meinungen vertreten. Bei den meisten handelt es sich eben genau „nur“ um Meinungen und Stimmungen und nicht um physikalische Fakten. Sei es, dass diese Meinungen in den sozialen Medien vertreten werden und das auch auf unsachliche Weise und teilweise auch grundfalsch, sei es, dass einige politisch aktive Menschen öffentlich das vertreten, was am bequemsten scheint und keine Wählerstimmen kosten könnte, aber eben auch die physikalischen Gesetze ignoriert und diesen widerspricht. Hier stellt sich die Frage, wer kurzfristig gewinnt und wer langfristig dafür bezahlt.
Eins steht felsenfest: Physik verhandelt nicht. Politik trägt hier eine hohe Verantwortung im Interesse des eigenen Überlebens und der Kinder und Enkel. Wählerinnen und Wähler können dabei die Richtung mitbestimmen. Und wir alle haben es verdient, ehrlich behandelt zu werden, auch wenn es unbequem ist.
Welche haarsträubenden Äußerungen es noch rund um Politik versus Physik gibt, erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat. Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#PhysikUndPsyche
Meister Lutz rät:
Klimaschutz, jetzt wirst Du lachen,
stößt öfters auf die sieben Drachen.
Viele Menschen haben verstanden, das Klimaschutz überlebenswichtig ist und nicht unter die Rubrik „kann man machen oder sein lassen“, fällt. Das bedeutet aber nicht, dass viel passiert. Denn unser Gehirn spielt uns da einen Streich.
Um Klimaschutz richtig anzugehen, reicht es hinten und vorne nicht, ein paar Bäumchen zu pflanzen, sondern man muss seine fossil verursachten CO2 Emissionen um gut 90 % reduzieren. Also bei der Wärmeversorgung, beim Autofahren, beim Strom, beim Konsum usw. Wenn alle in Deutschland lebenden Menschen dieses Pro-Kopf-Ziel erreicht haben, dann hätte Deutschland Treibhausgas-Neutralität geschafft. Für die Baden-Württemberger soll dieses Ziel 2040 erreicht sein. Auf dem Weg dahin wird uns unser Gehirn aber immer wieder einen Streich spielen. Denn wir alle machen Handlungen nur deshalb, weil wir damit auf eine Belohnung hoffen. Gehe ich zur Arbeit, bekomme ich meine Belohnung durch das Gehalt, nutze ich ein Flugzeug für den Flug in den Urlaub, bekomme ich die schönsten 2-3 Wochen des Jahres dafür.
Wenn man aber für den Klimaschutz seine CO2 Emissionen, wie erforderlich um 90 % reduziert, bekommt man gar nichts und macht deswegen auch fast nichts. Es wäre vergleichbar, wenn Euer Arbeitgeber (der Klimawandel) Euch das Gehalt erst 30 Jahre später auszahlt, aber nur dann, wenn Eure Arbeitsleistung im Rückblick vom Arbeitgeber (der eingebremste Klimawandel) auch als ausreichend eingestuft würde.
Genau dieses, durch die Evolution entwickelte Verhalten haben Psychologen analysiert und die 7 Gründe des Nichtstuns als „die Drachen der Untätigkeit“ benannt. Der erste Drachen - wenig schmeichelhaft – liegt im begrenzten Denkvermögen. Man kann sich eine 2°C wärmere Welt mit all den katastrophalen Folgen einfach nicht vorstellen oder was sind schon 2°C mehr? Ist doch angenehm. Der zweite Drachen betrifft die Ideologien, also Weltanschauung, Technikglaube und Rechtfertigung für das ganze Umfeld, in dem man lebt. Der dritte Drachen lebt von Vergleichen mit anderen Menschen. Man sieht sich und ordnet sich selbst als besser ein, sollen doch die anderen anfangen. Der vierte Drachen beschreibt unumkehrbare Kosten. Das ist natürlich falsch, denn bei den Kosten für Klimaschutz handelt es sich um tatsächliche Investitionen und damit das Vermeiden von Kosten für fossile Brennstoffe und –viel wichtiger- die Vermeidung der immer gewaltigeren und unbezahlbar werdenden Kosten für die Schäden, die mit der Verbrennung fossiler Brennstoffe verbunden sind. Der fünfte Drachen betrifft die Missbilligung des ganzen Themas, also man ist beleidigt und will von dem Thema nichts mehr hören. Der sechste Drachen handelt von den wahrgenommenen Risiken, die mit Klimaschutzmaßnahmen gefühlt verbunden sein könnten und die in der Bewertung über die Chancen gestellt werden. Der siebte und letzte Drachen äußert sich im begrenzten Handeln, also dass Mülltrennung ja wohl schon genug Klimaschutz ist und die jährliche Fernreise muss sein. Wenn Ihr Euch das nächste Mal z. B. mit Eurem Nachbarn über den Zaun zum Thema Klimaschutz oder Klimawandel unterhaltet, dann achtet mal darauf, welche Drachen „gezogen“ werden.
Es ist also schwer zu handeln, ohne eine Belohnung in Aussicht zu haben. Vielleicht würde es helfen, wenn man sich selbst in der Zukunft im hochbetagten Alter vorstellt, wie man unter sommerlicher Hitze enorm leidet oder wenn man sich einfach sagt, ich handle jetzt für meine Kinder und / oder Enkel und ermögliche so deren sicheres Überleben.
Wie man das Zusammenspiel von Denken und unterlassenen Handlungen noch besser verstehen kann, erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat. Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#PlanungEinerWärmepumpe
Meister Lutz rät:
Eine Wärmpumpe in Deinem Haus,
setzt eine gute Planung voraus.
Wenn man bisher mit Gas oder Öl geheizt hat, steht man irgendwann vor der Frage eines Heizungstauschs. Ob man das eigene Haus dann mit einer Wärmepumpe warm bekommt, ist man sich manchmal nicht sicher. Viele fragen sich, wie man das dann auch möglichst wirtschaftlich hinbekommt.
Dazu geht man am besten so vor. Zunächst mal ermittelt man, wie heiß das Heizungswasser maximal sein muss. Dazu nimmt man die realistisch kälteste Temperatur im Winter über einen Zeitraum von mehreren Tagen an, für Oftersheim z. B. – 5°C. Die für diese Außentemperatur erforderliche Heizungswassertemperatur (Vorlauftemperatur = Temperatur des in die Heizkörper hineinfließenden Wassers) und auch die Rücklauftemperatur (= Temperatur des aus den Heizkörpern hinausfließenden Wassers) wird ermittelt. Dies kann man entweder über die Kennlinie des Heizkessels aus der Dokumentation entnehmen oder im Heizungskeller an den Thermometern für Vor- und Rücklauftemperatur ablesen oder man fragt seinen Heizungsinstallateur. Wenn die ermittelte Vorlauftemperatur niedriger als 75°C ist, dann wäre das Gebäude fuer eine Wärmepumpe, die diese hohe Vorlauftemperatur erzeugen kann, grundsätzlich geeignet. Zusätzlich muss der Unterschied zwischen Vorlauf- und Rücklauftemperatur ermittelt werden. Wenn dieser 10°C nicht übersteigt, dann wäre das Haus mit einer Wärmepumpe auch an besonders kalten Tagen warm zu bekommen. Es wäre allerdings nicht besonders wirtschaftlich warm zu bekommen. Mit einer Gas- oder Ölheizung in Zukunft aber auch nicht.
Im nächsten Schritt betrachtet man die Wärmeleistung, die die Wärmepumpe erbringen muss, man legt also die Größe der Wärmepumpe fest. Grundsätzlich ist es immer so, dass jede Heizung mit ihrer Heizleistung gegen den permanenten Wärmeverlust eines Gebäudes über Außenwände, Fenster, Haustür und Dach anheizen muss, um die Temperatur im Gebäude z. B. auf 20°C zu halten. Je größer der Temperaturunterschied zwischen außen und innen ist, desto mehr Wärmeleistung geht nach draußen und desto stärker muss die Heizung arbeiten. Der permanente Wärmeverlust ist also bei einem Temperaturunterschied zwischen innen und außen immer vorhanden. Je nach Mauerwerksdicke, Fenster und Dachisolation des Gebäudes allerdings höchst unterschiedlich. Oftersheimer Häuser mit schlechtem Dämmstandard haben etwa den 10fachen Wärmeverlust eines Hauses mit gutem Dämmstandard. Wie ermittelt man nun die für das Gebäude erforderliche Wärmeleistung der Heizung? Das kann man zum einen über die Wärmeleistung eines jeden Heizkörpers ermitteln, in dem man z. B. seinen Heizungsinstallateur fragt, wie viel der Heizkörper mit seiner Bauart und Abmessungen bei der höchsten nötigen Vorlauftemperatur (z. B. 60°C) und einem Temperaturunterschied zwischen Vor- und Rücklauf von z. B. 10°C leistet. Oder man gibt den Aufbau der Außenwände, z. B. 36 cm dickes Kalksandstein-Mauerwerk, die Winter-Außentemperatur und die gewünschte Innentemperatur in das im Internet verfügbare kostenlose Berechnungsprogramm Ubakus ein. Zusätzlich noch die Fläche, die das Außenmauerwerk hat. Mit den Fenstern, der Haustüre und dem Dach verfährt man genau gleich. Bei Fenstern gibt man die Dicke und z. B. Zweifachverglasung ein. Damit erhält man den Wert an Heizleistung, welchen das Haus benötigt, wenn man alle Außenflächen mit ihrem jeweiligen Aufbau eingegeben hat. Mit diesem Wert, z. B. 12.450 Watt bestimmt man dann die Größe der Wärmepumpe, z. B. 14 kW.
Im nächsten Schritt geht es darum, die Wärmepumpe möglichst wirtschaftlich zu betreiben. Hierhin kommt man, wenn man es schafft, das Haus mit einer Heizwasser Vorlauftemperatur von max. 55°C auch an kalten Wintertagen warm zu halten. Also die Zeiten, dass eine Wärmepumpe nur mit Fußbodenheizung bis 35°C Heizwassertemperatur wirtschaftlich betrieben werden kann, sind schon lange vorbei. Wie kann man das aber mit den 55°C schaffen, wenn man heute an kalten Wintertagen über 55°C Vorlauftemperatur liegt? Ist die erforderliche Heizwasser Vorlauftemperatur an kalten Wintertagen max. 60°C, würde ich es so belassen, sind es 65°C, würde ich die Heizkörper gegen welche mit größerer Oberfläche tauschen, bei über 65°C wird man wohl Fassaden, Fenster und Dach besser isolieren müssen.
Wie man so etwas auf Wirtschaftlichkeit durchrechnet, erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat. Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#Plastikmüll
Meister Lutz' Frau Lutzia rät:
Mit weniger Plastik in unserem Leben,
wird es nicht nur gesündere Meere geben!
Vor einigen Jahren wurde Plastik noch als DIE Innovation der Verpackungsindustrie gefeiert, doch inzwischen weiß man auch um die Schattenseiten des Produktes. Müllberge am Strand, Inseln aus Plastik - die auf dem Meer schwimmen, verendete Fische, Wale, Seevögel und Meeresschildkröten. Dass Ozeane im Plastikmüll versinken, liegt zum Großteil daran, dass in Entwicklungsländern keine geregelte Müllabfuhr mit geordneten Deponien existiert und zusätzlich noch Plastikmüll von den Industrieländern exportiert wird.
Während die großen Probleme von der Politik und der Industrie geregelt werden müssen, kann natürlich auch jeder Einzelne seinen Beitrag dazu leisten:
Mehrweg statt Einweg! Mehrwegflaschen sind in der Regel immer umweltfreundlicher als Einweg-flaschen. Hier sollte man allerdings zusätzlich darauf achten, dass Mehrwegflaschen keine langen Transportwege hinter sich haben. Tipp: Wem Glasflaschen zu schwer sind, kann bei Lieferdiensten oder einem örtlichen Getränkehändler bestellen und sich die Ware direkt nach Hause liefern lassen. Es gibt auch Mehrwegflaschen aus Plastik, die durch den längeren Lebenszyklus auf alle Fälle den Einwegsystemen vorzuziehen sind und einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Plastikmüll leisten.
Viele Cafés bieten Mehrwegbecher zum Mitnehmen an. Wenn man weiß, dass man sich sowieso jeden Tag einen Kaffee holt, dann kann man von Zuhause seinen eigenen Becher mitbringen. Oder man kann sich vielleicht auch einfach die Zeit nehmen und den Kaffee vor Ort in einer Tasse genießen. Beim Thema Mehrweggeschirr wird auch die Gemeinde demnächst noch die Initiative ergreifen – hierzu mehr in einem separaten Artikel.
Was immer mehr Anklang findet, sind Unverpackt-Läden. In Schwetzingen gibt es z.B. seit einigen Monaten einen Unverpackt-Laden. Im Internet gibt es Zero-Waste-Läden, die ihre Ware in bereits benutzten Kartons verschicken. Auch der Einkauf auf dem Wochenmarkt spart Müll. Hier kann man seine eigenen Behältnisse etc. mitbringen. Gerne auch bei den örtlichen Lebensmittelhändlern nachfragen. Beim Bäcker werden in der Regel ebenfalls mitgebrachte saubere Taschen mit den Backwaren direkt befüllt.
Wenn wir gerade schon beim Einkaufen sind, müssen natürlich auch die Tragetaschen erwähnt werden. Stets eine kleine faltbare Einkaufstasche in der Handtasche oder dem Rucksack mitzuführen, rettet so manchen spontanen Einkauf. Man kann auch einen leeren Karton im Supermarkt gut als Transportmittel für seinen Einkauf verwenden. Obst und Gemüse gibt es inzwischen immer häufiger als lose Ware zu kaufen, und man kann sich die Plastiktüte sparen, wenn man Einkaufsnetze verwendet, die auch nach der Verwendung in der Waschmaschine gereinigt werden können.
Was viele vielleicht noch nicht wissen: Auch die Kosmetik- und Körperpflegeindustrie setzt Kunststoffe, sogenannte synthetische Polymere, in einer Vielzahl von Produkten ein. Wenn auf der Liste der Inhaltsstoffe Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyamid (PA) oder Polyethylentereph-thalat (PET) zu finden sind, deutet dies darauf hin, dass das Produkt Mikroplastik enthält. Durch Nutzung solcher Produkte gelangen diese Partikel über das Abwasser in die Kläranlagen, wo sie nur zum Teil herausgefiltert werden können. Der Rest gelangt in den Klärschlamm, die Meere und Flüsse, wo sie nicht mehr entfernt werden können.
Die EU hat 2023 eine Verordnung verabschiedet, die nun nach und nach greifen wird:
So sind bereits Mikroplastikperlen („Microbeads“) als Einsatz beim Peelen, Polieren oder Reinigen verboten. Mit entsprechenden Übergangsvorschriften werden dann auch Shampoo, Duschgel, Kosmetik für Haut und Haare wie z.B. Cremes, Lippenstifte, Nagellacke, usw. folgen. Wir Verbraucher können aber bereits jetzt durch ein achtsames Einkaufen einen wichtigen Beitrag leisten und durch unser Kaufverhalten auch die Industrie zu einer schnelleren Umsetzung bewegen.
Mit welchen Tipps man noch Plastikmüll vermeiden kann, erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat. Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Eure Lutzia -
#SolarLuftAbsorber
Meister Lutz rät:
Ein Solar-Luft-Absorber nutzt die Wärme aus der Luft und macht Dein Wasser heiß
Er braucht dazu noch eine Erdwärmepumpe und einen Speicher mit Eis.
Mit Solar-Luft-Absorbern hat man eine spezielle Form von Solarkollektoren. Solar-Luft-Absorber entziehen über ganz viele miteinander verbundene Kunststoffröhren (meistens aus PE) die Wärme aus der Umgebungsluft. Diese Wärme überträgt sich auf eine in den Kunststoffröhren fließende Flüssigkeit, meistens eine Mischung aus Glykol und Wasser.
Aber wozu braucht man denn „nur“ die Wärme der Luft ohne die direkte Strahlung der Sonne zu nutzen wie bei „richtiger“ Solarthermie?
Mit den vielen Kunststoffröhren erreicht man eine große Oberfläche mit Kontakt zur Umgebungsluft. Die große Oberfläche kann über verschiedene Ausführungsarten erreicht werden. Da gäbe es z. B. „Energiezäune“, Charger, Kraftdächer oder PVT Kollektoren. All diesen Ausführungsarten ist gemein, dass sie für eine hocheffiziente Erdwärmepumpe als Wärmequelle genutzt werden können. Die Erdwärmepumpe erhält die Wärme also „ausnahmsweise“ nicht aus dem Boden, sondern aus dem Solar-Luft-Absorber und einem dazwischen geschalteten „kalten“ Pufferspeicher, einem #Eisspeicher. Mit dieser Lösung kann man eine im Vergleich zu einer Luft/Wasser Wärmepumpe um 40 % bis 60 % effizientere Erdwärmepumpe einsetzen, auch wenn man keine Möglichkeit für eine Erdsondenbohrung hat.
Worin ist denn ein Solar-Luft-Absorber besser als ein normaler Solarkollektor? Der Solar-Luft-Absorber „braucht“ eine Wärmepumpe, die aus dieser relativ kühlen Wärmequelle die Wärme auf das für die Heizkörper und Brauchwasser erforderliche Temperaturniveau anhebt. Im Gegensatz zum Solar-Luft-Absorber liefert der „normale“ Solarkollektor Wärme auf einem höheren Temperatur Niveau, hat aber eine geringere Durchflussmenge. Da für die Wärmemenge nur die Durchflussmenge und die Temperaturdifferenz zwischen Vorlauf und Rücklauf der Wärmequelle die beiden relevanten Größen sind, spielt das Temperaturniveau keine Rolle. Indem der Solar-Luft-Absorber der Luft die Wärme entzieht, an seiner Oberfläche sich also kalt anfühlt, eignet er sich auch hervorragend zur rückseitigen Kühlung von PV-Modulen. Mit dieser rückseitigen Kühlung leiten die PV Module den Strom besser, erbringen also mehr Ertrag. Eine solche Kombination aus PV Modulen und Solar-Luft-Absorbern kann man mit „Kraftdach“ bezeichnen, weil die Dachfläche doppelt ausgenutzt wird, indem diese auf ein- und derselben Fläche sowohl Strom wie auch kühle Wärme liefert.
Das machen auch PVT Kollektoren, die PV-Modul und Solar-Luft-Absorber in einem Gehäuse haben. Das PV-Modul ist oben und darunter im Schatten der das PV-Modul kühlende Solar-Luft-Absorber, der die Temperatur der Umgebungsluft aufnimmt, nicht aber die Strahlungswärme der Sonne „abbekommt.“
Eine direkte Erwärmung des Brauchwassers mit einem Solar-Luft-Absorber oder einem PVT Kollektor ist nicht möglich, hierfür ist die Temperatur zu gering. Um also ausschließlich mit Solarenergie ausreichend warmes Brauchwasser oder Heizkörperwärme zu erhalten, braucht man schon einen „richtigen“ Solarkollektor.
Worauf man bei einem Solar-Luft-Absorber noch achten sollte, das erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat in den Aquila.
Nächste Woche kommt das nächste Thema.
-Euer Meister Lutz-
#Solarthermiekollektoren
Meister Lutz rät:
Solarthermie auf dem Dach fängt für Dich die Sonne ein,
und es kommt Wärme in den Pufferspeicher rein.
Von dort kannst Du das warme Wasser dann benutzen
zum Heizen, Duschen oder Fenster putzen.
Mit Solarthermie bezeichnet man Solarkollektoren, die als Flach- oder Röhrenkollektor ausgeführt sein können. Man kann die Solarkollektoren von PV Modulen daran unterscheiden, dass sie dicker sind und irgendwo zwei dünne Rohre abgehen, aber eben keine Kabel wie bei PV Modulen.
Die Solarthermie liefert pro gleicher Fläche ein Mehrfaches an Wärmeenergie als es PV-Module mit elektrischer Energie machen. Die Einheit der Wärmeenergie wie auch der elektrischen Energie ist die Kilowattstunde (kWh). Als Faustregel: Im Vergleich zu PV liefert Solarthermie etwa dreimal mehr mit Flachkollektoren und etwa fünfmal mehr mit Röhrenkollektoren. Außerdem ist der Wärmeenergiebedarf in kWh pro Haushalt etwa das Fünffache des Strombedarfs in kWh.
Voraussetzung für den drei- bis fünffachen Ertrag an Energie in kWh ist ein ausreichend großer Wasserspeicher (Pufferspeicher), der die Wärmeenergie der Sonne auch aufnehmen kann, um sie dann später wieder abzugeben. Denn bei einer PV Anlage kann das Stromnetz ja auch den kompletten Strom von der PV-Anlage aufnehmen. Das Stromnetz ist sozusagen ein „unendlich großer Pufferspeicher“ für die PV-Anlage. Wenn die Solarthermie nur einen kleinen Pufferspeicher laden kann, dann ist der Pufferspeicher relativ schnell mit Wärme vollgeladen, weil sich die Pufferspeichertemperatur und die Temperatur auf dem Dach am Solarkollektor relativ schnell angeglichen haben. Nach einem Gesetz der Thermodynamik (Wärmelehre) findet dann kein Wärmeübertrag mehr statt.
Also es empfiehlt sich „wärmstens“, einen Pufferspeicher nicht nur für die Brauchwassererwärmung (relativ klein) zu dimensionieren, sondern auch für die Heizung, und dann eben relativ groß.
Jetzt ist es ja so, dass man in unseren Breiten im Sommer Wärmeenergie „ohne Ende“ von der Sonne bekommt und im Winter viel zu wenig. Im Sommer etwa achtmal so viel wie im Winter. Aber wie bekommt man die sommerliche Wärme in den Winter „gerettet“, sodass es für den ganzen Winter bis in den Frühling reicht? Das geht nur in einem gut gedämmten Haus mit einem sehr großen gut isolierten Pufferspeicher mit mindestens 20 m³ Volumen und mindestens 40 m² Solarkollektorfläche. Bei einem Neubau kann man das so planen, bei einem Altbau wäre der Dämmstandard zu schlecht und der Platz für einen sehr großen Pufferspeicher (meistens) nicht zu finden. Ein so großer Pufferspeicher wird dann auch als Saisonspeicher bezeichnet, weil er die Wärme für Heiz- und Brauchwasser während der kompletten Heizsaison liefert.
Das charmante dabei ist, dass die Wärmeenergie für den Winter während des Sommers von einer kleinen Umwälzpumpe mit ganz geringem Strombedarf von den Solarkollektoren vom Dach in den Pufferspeicher gepumpt wird. Der Strombedarf ist etwa 2,5 % von dem einer Wärmepumpe und etwa 0,8 % vom Strombedarf einer Stromdirektheizung. Man hat also bei dieser Lösung höhere Investitionskosten, aber danach praktisch keine laufenden Kosten mehr für Wärme.
Worauf man bei einer komplett auf Solarthermie aufbauenden Heizung und Brauchwassererzeugung achten sollte, das erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat in den Aquila.
Nächste Woche kommt das nächste Thema.
-Euer Meister Lutz-
#TeuresÖlGasUndBenzin
Meister Lutz rät:
Bedenke beim Planen von Investitionen,
dass ab 2027 sich Öl, Gas und Benzin verteuern.
Diese Weitsicht wird sich lohnen,
weil erneuerbare Energien nichts verfeuern.
Öl, Gas und Treibstoffe werden durch die geplante Einführung der CO2-Bepreisung für Wärme und Verkehr ab Anfang 2027 im Rahmen des europäischen Emissionshandelssystems II deutlich teurer. Deshalb kann ich Euch von einem geplanten Austausch einer Gas- oder Ölheizung gegen eine neue, auch wesentlich effizienter arbeitende Gas- oder Ölheizung nur abraten. Auch von der Neuanschaffung eines Verbrenner-Autos kann ich nur abraten.
Bei der CO2-Bepreisung bekommen die Schädigung des Klimas und die damit verbundenen Folgen erstmals einen Preis. Dieser Preis orientiert sich über ein marktwirtschaftliches Handelssystem an den für jeden EU-Staat von der EU vergebenen CO2-Emissionsmengen. Dort ist auch festgelegt, um wieviel die Staaten diese Emissionsmengen jährlich reduzieren müssen, um in naher Zukunft Klimaneutralität zu erreichen. Bezeichnet wird das mit EU-Emissionshandelssystem II, (EU-Emission Trade System II; EU-ETS II).
Reduzieren alle in Deutschland lebenden Emittenten weniger als in der EU-Zielvorgabe für Deutschland, kann Deutschland von anderen Staaten ggf. nicht in Anspruch genommene CO2-Verschmutzungsmengen abkaufen. Wenn aber auch andere EU-Staaten alle ihre Verschmutzungsrechte in Anspruch genommen haben, wird es richtig teuer, weil die Nachfrage nach Verschmutzungsrechten dann höher ist als das Angebot.
In den letzten Jahren hat Deutschland seine Reduktionsziele mit Ausnahme der Corona-Lockdown-Zeit immer verfehlt. Die Lücke zwischen Ziel und bisher Erreichtem wurde also von Jahr zu Jahr größer, sodass die Startbedingungen für Deutschland zum in 2 ½ Jahren startenden EU-Emissionshandelssystems II nicht gut sind.
Anfang 2027 könnten die für Deutschland verfügbaren Verschmutzungsrechte sowie die noch stattfindenden Verschmutzungsmengen auf einen CO2-Preis von etwa 250 € pro Tonne CO2 hinauslaufen. 250 € pro Tonne CO2 bedeuten: + 71 ct beim Liter Benzin, + 80 ct beim Liter Heizöl und + 6 ct bei der kWh Gas.
Aus Klimaschutzsicht muss beim Thema Mobilität am meisten nachgearbeitet werden. Strom steht wegen der erneuerbaren Energien schon gut da, und die Wärme hat in den vergangenen 3 Jahren aufgeholt. Ob das in Zukunft deutlich besser wird, bezweifle ich. Denn die Sektorenziele wurden alle in einen Topf geworfen. Das heißt, jeder Sektor (z. B. Mobilität) ist nicht mehr für seine Emissionen allein verantwortlich. In der Gesamtbilanz wird Deutschland deshalb wohl die Reduktionsziele weiterhin verfehlen.
Welche Tipps es noch gibt, um für das kommende Emissionshandelssystem die richtigen Weichenstellungen zu machen, erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat.
Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#Thermografie
Meister Lutz rät:
Wenn Du heizt mit Deinem Haus den Gehweg oder Garten,
dann kannst Du eine hohe Heizrechnung erwarten.
Viele Häuser geben über ihre Außenwände so viel Wärme ab, dass damit im Grunde der Garten, Hofeinfahrt oder der Gehweg beheizt werden. Natürlich nicht merkbar warm beim Anlehnen an der Außenseite der Hauswand an einem kalten Wintertag, aber merkbar kalt beim Anlehnen an der Innenseite der Außenwand. Wo wieviel Wärme abgegeben wird, kann mit Thermografie, dem Sichtbarmachen von Temperaturen, erkannt werden. Man sieht dann sofort, an welchen Stellen das Haus viel, mittel oder wenig Wärme verliert. Aber wie funktioniert das eigentlich mit der Thermografie?
Die Grundlage der Thermografie beruht auf dem Prinzip, dass alle Objekte mehr oder weniger Wärmestrahlung abgeben. Diese Wärmestrahlung ist für das menschliche Auge nicht sichtbar und heißt Infrarotstrahlung. Für das menschliche Auge indes sichtbar ist rotes Licht, was an die Infrarotstrahlung direkt darunter „angrenzt“. Nach dem roten Licht kommen im sichtbaren Spektrum darunter orange, gelb, grün, hellblau, dunkelblau und violett. Unter violett, auch nicht sichtbar, ultraviolett. Aus den Regenbogenfarben ergeben sich alle möglichen sichtbaren Farben. Infrarotstrahlung ist als Wärme über die Haut spürbar und damit indirekt auch bemerkbar, Ultraviolettstrahlung durch den Sonnenbrand ebenfalls. Man verwendet also Infrarotkameras, um unterschiedlich starke unsichtbare infrarote Strahlung in den für Menschen sichtbaren Bereich des Lichts zu „übersetzen“. Von violett (sehr wenig) bis rot (sehr viel) wird die Stärke der Infrarotstrahlung sichtbar gemacht. Damit sieht der Betrachter nicht sichtbare Wärmeverluste, also die Schwachstellen eines Hauses. So können beispielsweise undichte Stellen in der Gebäudehülle oder schlecht isolierte Bereiche identifiziert werden, die zu Wärmeverlusten führen. Die gewonnenen Erkenntnisse aus der Thermografie helfen dabei, Maßnahmen zu ergreifen, wo es am allernötigsten ist, um unnötig hohen und teuren Wärmeverlust zu vermeiden. Manchmal sogar mit ganz einfachen Mitteln. In der vergangenen Heizperiode wurden Infrarotaufnahmen auch in Oftersheim gemacht, um den energetischen Zustand unserer Gebäude zu analysieren. Dabei wurden sowohl Wärmebilder vom Boden aus als auch aus der Luft aufgenommen, um ein umfassendes Bild zu erhalten. Die Bilder zeigen deutlich, dass in Oftersheim insbesondere bei älteren Gebäuden oft kein guter Dämmungsstandard besteht, also Schwachstellen bestehen, die die Wärme fast ungehindert nach außen weichen lassen. Je nach Gebäude entstehen so vier- bis fünffach gesteigerte Heizkosten, mehr als eigentlich nötig. Bereits ab 59,95 € sind Thermografieaufnahmen erhältlich. Darin stehen in ausgewerteter Form Empfehlungen, wo verbessert werden kann. Für die Eigentümer kann diese kleine Investition, die zeigt, wo Hand angelegt werden muss, eine erhebliche Ersparnis an Kosten für Wärme bedeuten. Man sollte bedenken, dass pro Jahr die meisten Haushalte deutlich mehr als 1.000 € für Wärme ausgeben.
Wenn Ihr mehr über die Möglichkeiten der Schwachstellenidentifizierung durch Thermografieaufnahmen erfahren möchtet und diese nutzen möchtet, schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de, ruft unter 597-201 oder schickt eine Nachricht ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutzstammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat. Bis nächste Woche!
-Euer Meister Lutz-
#TippsZurFernwärme
Meister Lutz rät:
Hast Du bei Deiner Fernwärme richtig eingestellte Ventile,
sicherst Du Dir mitunter mehr Geld als durch Glücksspiele.
Alle kennen Fernwärme. Bei uns produziert das Kohlestromkraftwerk in Mannheim heißes Wasser. Beim Kohlekraftwerk fällt dieses als noch recht heißer Dampf nach der Turbine an. Diese wird mit noch heißerem Dampf angetrieben und dadurch dreht der (Strom)-Generator. Nach der Turbine hat der Dampf nicht mehr genug Energie, um damit Strom zu erzeugen. Er ist aber noch so heiß, dass man damit etwa 160.000 Haushalte beheizen kann. Er wird als Heißwasser, genauer gesagt überhitztes und unter Druck stehendes Wasser in ein Rohrsystem eingespeist und zu den Abnehmern in der „Ferne“ gepumpt. Damit unterwegs nicht allzu viel Wärme verloren geht, sind die Rohre gut isoliert und das überhitzte Wasser wird zusätzlich unter 6 bis 7 bar Druck gehalten. Bei diesem Druck kann Wasser erst bei 160°C kochen, also verdampfen. Beim Kunden an der Übergabestation kommt das Wasser dann mit etwa 120°C an. Dieses heiße Wasser gelangt nun in der Übergabestation im Haus in einen sogenannten Wärmetauscher. Darin wird dem Wasser Wärme entzogen. Die Wärme geht in den Wasserkreislauf der Heizkörper oder Fußbodenheizungen über. Außerdem wird in einem weiteren Kreislauf das Wasser erwärmt, das man zum Baden, Duschen oder Waschen benutzt.
Als Fernwärme Abnehmer bezahlt man dafür, dass das System zur Verfügung steht und wie viel Fern-wärme das Haus verbraucht. Der Verbrauch hängt unter anderem davon ab, wie groß das Gebäude ist, wie gut es wärmegedämmt ist, und wie viele Personen darin leben. Deshalb sind je nach Haus unterschiedlich dicke Rohre hineingeführt. Über ein Ventil am Rohr kann die maximale Durchfluss-leistung bei Inbetriebnahme zwischen dem Versorger Stadtwerke Schwetzingen und dem Abnehmer festgelegt werden. Ist es draußen richtig kalt oder wird gerade viel gebadet bzw. geduscht, lässt dieses Ventil entsprechend viel heißes Wasser aus der Fernwärmeleitung in den Wärmetauscher strömen. Besteht gerade kein Bedarf an Fernwärme, weil es draußen 30°C hat und niemand warmes Brauchwasser benötigt, schließt dieses Eingangsventil.
Was viele nicht wissen: Die Leistungszahl, welche definiert, wie viel Wärmeleistung maximal durch das Ventil strömen kann, kostet richtig Geld. Eine Tabelle dazu findet sich auf der Homepage der Stadtwerke Schwetzingen. Wenn man also merkt, dass man die Heizung auch im Winter eigentlich nie voll aufdrehen muss, sollte man von einem Fachmann überprüfen lassen, ob man die gewählte Leistungszahl nicht senken kann. Senkt man diese z.B. von 6 auf 5, spart das im Jahr – verbrauchsunabhängig - gut 150 €! Die erste Überprüfung und Neueinstellung durch die Stadtwerke Schwetzingen ist übrigens kostenlos!
Ein weiterer Tipp betrifft das Funktionieren des Ventils. Bei einer Wartung der Fernwärmeheizung kann der Techniker überprüfen, ob selbst dann, wenn alle Verbraucher stillgelegt sind, das Eingangsventil dennoch Wasser aus der Fernwärme-Leitung durchlässt. Da es auch ohne Wärmeabnahme im Haus über den Eingangszähler läuft, zählt es als Verbrauch. Ein undichtes Ventil kann so schnell zu unnötigen Kosten von 100-200 € pro Jahr führen. Durch eine Neujustierung des Ventils kann dies verhindert werden.
Was allen Betreibern einer Zentralheizung, also auch einer Fernwärmeheizung, ebenfalls zu empfehlen ist, betrifft die Umschaltung auf Sommerbetrieb. Dieser lässt sich je nach Baujahr und Steuerungstechnik mehr oder weniger einfach einstellen. Dabei wird nicht nur die normalerweise Außentemperatur-gesteuerte Wärmeübertragung auf die verschiedenen Heizkörper oder Fußboden-Heizung komplett unterbunden, sondern die 24/7 stromlosen Ventile und Pumpen erlauben den Stromverbrauch um etwa 80 kWh pro Monat abzusenken. Bei einem Strompreis von 37 Ct/kWh macht das immerhin rd. 30 €, bzw. über die gemessenen 4 Sommermonate etwa 120.- €.
Was es rund um Fernwärme noch so alles gibt, das erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat. Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#Verbrenner
Meister Lutz rät:
Was kommt mit Klimaschutz nie auf einen Nenner?
Das ist ganz klar der Verbrenner!
Verbrennermotoren (Benzin und Diesel) sind mit das Verschwenderischste an Maschinen, was sich Menschen ausgedacht haben. Der Verbrenner setzt die Energie, die im Kraftstoff steckt, nur zu einem sehr kleinen Teil in Bewegungsenergie um. Im Grunde ist es so, dass lauter kleine Explosionen in den Zylindern das Fahrzeug vorwärts schubsen.
Diese Aneinanderreihung von Schubsern läuft im Stadtverkehr so ineffizient ab, dass nur etwa 10 % der im Kraftstoff steckenden Energie für das Rollen verwendet werden. 90 % der Energie geht als Abwärme komplett in die Umgebung oder bei eingeschalteter Heizung als ein Teil ins Fahrzeuginnere. Doch damit nicht genug: Die Abwärme, die u. a. über die heißen Abgase aus dem Auspuff abgegeben wird, enthält auch noch den Klimakiller CO2 in großen Mengen. So stößt z. B. ein „sparsames“ Auto mit einem Verbrauch von 7 l Benzin auf 100 km etwa 17 kg CO2 aus. 17 kg CO2 entsprechen 4,6 kg Kohlenstoff. 4,6 kg Kohlenstoff entsprechen etwa 16 kg von einer Buche. 16 kg frisches Buchenholz ist ein Würfel mit 25 cm Kantenlänge. Also nach nur 1 Stunde und 100 km Autofahrt eines einzigen Autos müssten 16 kg Holz nachgewachsen sein, um dieses ausgestoßene fossile CO2 wieder unschädlich zu machen.
Das bedeutet also, wenn jedes der 1,6 Mrd. Verbrennerautos dieser Welt an einem Tag 50 km gefahren wurde, hätte an einem einzigen Tag ein Würfel mit 232 Metern Kantenlänge neues Holz entstehen müssen, um diesen CO2 Ausstoß wieder unschädlich zu machen. Ein Würfel dieser Größe sind über 12 Mio. Festmeter massives Holz. Die Waldfläche, die 12 Mio. Festmeter pro Tag nachwachsen ließe, entspricht der Landfläche der EU + Ägyptens.
Für Verbrennermotoren wird in der Fachliteratur ein Wirkungsgrad von 30 % bis 40 % angegeben. Bei diesem Wirkungsgrad wird von der im Kraftstoff steckenden Energie 30 % bis 40 % für das Rollen verwendet. Dieser Wirkungsgrad wird aber nur dann erreicht, wenn der Motor mit optimaler Drehzahl, sprich der Drehzahl, an dem der Motor seine maximale Kraft (Drehmoment) abgibt, betrieben wird. Diese erreicht man im Stadtverkehr ganz selten, auf der Autobahn schon. Nun ist es aber so, dass ein Verbrenner seine maximale Kraft im höchsten Gang auf der Autobahn erst bei relativ hoher Geschwindigkeit abgibt, etwa zwischen 150 km/h bis 180 km/h. Bei diesen Geschwindigkeiten ist der Luftwiderstand aber etwa 2,3 bis 3,3 mal so hoch wie bei 100 km/h. Der Motor braucht also 2,3 bis 3,3 mal so viel Kraft wie bei 100 km/h. Dass er nicht 2,3 bis 3,3 mal so viel Kraftstoff wie bei 100 km/h benötigt, liegt daran, dass der Wirkungsgrad des Motors bei 180 km/h besser ist als bei 100 km/h, die Energie im Kraftstoff also zu einem größeren Anteil für das Rollen verwendet wird. Verbrennungsmotoren sind also nichts Anderes als große Heizungen, mit denen man auch fahren kann. Würde man seinen Verbrennermotor aus dem Auto als Heizung im Keller einsetzen wollen, wäre dieser etwa um den Faktor 3 zu groß.
Wie man deutlich effizienter als mit einem Verbrennermotor fahren kann, das erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat im Aquila.
Nächste Woche kommt das nächste Thema.
-Euer Meister Lutz-
#Verpackungsmüll
Meister Lutz' Frau Lutzia rät:
Verpackungsmüll erzeugen wir alle, das ist klar,
an Verpackungen sparen, das ist wunderbar.
Wir in Deutschland sind im Produzieren von Verpackungsmüll Spitzenreiter und liegen damit mehr als 20 Prozent über dem europäischen Durchschnitt.
In Zahlen ausgedrückt: Deutsche Haushalte produzieren rund 37,8 Millionen Tonnen Abfall im Jahr, das sind in der Woche rund 8,7 Kilogramm pro Kopf.
In Deutschland ist im Kreislaufwirtschaftsgesetz geregelt, wie mit Abfall zu verfahren ist. Die bevor-zugte Lösung ist natürlich die Abfallvermeidung, denn der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht. Abfall komplett zu vermeiden, ist jedoch kaum möglich. Daher kommt es darauf an, mithilfe von Recycling die Umwelt und die Ressourcen zu schonen. Recycling bedeutet, einen Rohstoff in den Kreislauf zurückzubringen und wiederzuverwerten – so wird aus Altem Neues.
Doch aufgepasst: Angaben wie „vollständig recycelbar“ erwecken den Eindruck, dass eine Verpackung umweltfreundlich ist. Dies bedeutet jedoch nicht, dass diese auch tatsächlich vollständig recycelt wird. Besser wäre ein hoher Recyclinganteil.
Papier hat zwar gegenüber Plastik den Vorteil, dass es verrottet und nicht über viele Jahrzehnte in der Umwelt verbleibt, doch werden Papierverpackungen aus Holz gewonnen und tragen bei der Herstellung zur weltweiten Waldzerstörung bei. Für die Umwelt ist Recyclingpapier besser als Papier aus Frischfasern, denn es schont die Wälder und benötigt weniger Energie und Wasser.
Was die Abfallverwertung betrifft, erzeugt z. B. 1 kg Polyethylen bei der Herstellung 2,2 bis 3,1 Kilo CO2. Bei 1 kg Papier liegt dieser Wert zwischen 0,42 und 0,8 kg CO2, also nur ein Fünftel vom Kunststoff.
Es gibt viele und einfache Wege, um diese Unmengen an Verpackungsmüll zu reduzieren. Ein Weg ist das Verwenden von Nachfüllbeuteln. Dies ist natürlich nur ein kleiner Beitrag, den wir für den Umweltschutz leisten können, aber dafür ist er sehr leicht umsetzbar. Und wenn sich jeder dranhält, können wir tonnenweise Müll einsparen.
Ein Beispiel anhand von Flüssigseife:
Zwar bestehen Nachfüllpackungen für Flüssigseife meist aus Plastik, allerdings ist für deren Herstellung viel weniger notwendig als für einen ganzen Flüssigseifenspender. Das Umweltbundesamt macht deutlich: „Der Plastikbedarf für einen 400-Milliliter-Nachfüllbeutel ist um etwa 63 Prozent geringer als der für einen 500-Milliliter-Flüssigseifenspender.“
Ich selbst benutze zwar lieber feste Seife, die maximal von Papier umhüllt ist, aber das ist doch mal ein Wort! Dazu spart man auch noch Geld, denn Nachfüllbeutel sind in der Regel auch noch günstiger. Worauf man bei Verpackungen auch noch achten kann: Es gibt Hersteller, die bei ihren Verpackungen auf pflanzlich basierte Inhaltsstoffe achten, auf Rezepturen frei von Mikroplastik setzen und Flaschen aus 100% Altplastik anbieten. Also Augen auf beim nächsten Einkauf, auch wenn sich Verpackungen nicht vollständig vermeiden lassen, so kann man sie doch deutlich reduzieren. Der Markt hält inzwischen zahlreiche Alternativen für die Verbraucher bereit. Es liegt an jedem von uns, sich aktiv für diese Produkte zu entscheiden und auf Umverpackungen nach Möglichkeit zu verzichten.
Welche Tipps es noch gibt um Verpackungsmüll einzusparen, erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat. Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Eure Lutzia -
#WarumGasBilligIst
Meister Lutz rät:
Der Markt regelt die Preise von Gas und Strom,
was genau dahinter steckt, wisst Ihr das schon?
Energetisch betrachtet ist Gas, das bei seiner Verbrennung 1 kWh Energie in Form von Wärme freisetzt, genau das gleiche wie 1 kWh elektrische Energie, mit der ein Elektromotor eine bestimmte Zeit lang etwas antreibt.
Im letzten Artikel #WarumStromTeuerIst habe ich die Zusammensetzung des Strompreises beschrieben. Jetzt betrachten wir den Gaspreis.
elche Informationen finde ich auf meiner Gasrechnung:
Zwei wichtige Angaben sind zunächst der Arbeitspreis und die Grundgebühr. Da Energie physikalisch korrekt auch mit Arbeit bezeichnet werden kann, beschreibt der Arbeitspreis die Menge an Energie (Arbeit) die mit dem bezogenen Gas per Verbrennung erzeugt werden konnte. Der Gaszähler selbst zeigt nur die durchgeströmte Gasmenge in der Einheit Kubikmeter (m³) an. Der Gasnetzbetreiber weiß, wie viel Wärmeenergie pro m³ in dem Gas steckt, welches durch seine Rohre fließt. Die Wärmeenergie pro m³ Gas wird auf der Rechnung als Brennwert des Gases angegeben, pro m³ sind das zwischen 8 kWh und 13 kWh. Die ebenfalls angegebene Zustandszahl beschreibt die Temperatur und den Luftdruck, der an der Abnahmestelle vorliegt. Denn Gas verändert seinen Zustand in Abhängigkeit von Temperatur und Luftdruck.
Wie setzt sich der Gaspreis zusammen?
Gas selbst muss nicht erst umständlich erzeugt werden wie elektrischer Strom, man lässt es einfach aus dem Boden ausströmen und speist es mit Verdichtern in Gaspipelines oder Gas-Tankschiffe. So stellen sich die Anteile des Gaspreises auch deutlich anders dar wie die verschiedenen Anteile des Strompreises. Etwa 59 % (Strom etwa 50 %) entfallen auf die Erzeugung, 18 % auf die Kosten für das Gasnetz (Strom etwa 20 %) und 23 % sind verschiedene Abgaben wie Steuern und verschiedene Umlagen (Strom etwa 30 %). Zusammengefasst sind also rund 40 % des Gaspreises fest vom Staat vorgegeben und die verbleibenden 60 % schwanken durch Angebot und Nachfrage am Gasmarkt.
Wo ist der Gasmarkt?
Als Endverbraucher in einem Haushalt erwirbt man das Gas von seinem Gaslieferanten. Der Gaslieferant kauft sein Gas von großen Händlern über längerfristige Verträge oder an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig. Da Gas nicht wie Strom durch Kraftwerke mit unterschiedlichen Grenzkosten erzeugt wird, erfolgt beim Gas die Preisbildung einfacher und direkter aus Angebot und Nachfrage an der Börse.
Mit welchen Tipps man mit seinem Gasbezug Geld sparen kann, erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat. Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#WarumStromTeuerIst
Meister Lutz rät:
Bei Stromerzeugung, Netzentgelten und Abgaben klarer zu sehen,
hilft den Strompreis auf der Rechnung besser zu verstehen.
Wärme, Wind, Sonnenlicht und bewegtes Wasser lässt sich in elektrische Energie umwandeln. In den fossil-nuklearen Kraftwerken wird dazu per Verbrennung Wärme (heißer Dampf) erzeugt, der Turbinen und daran angeschlossene elektrische Generatoren antreibt. Heute, zukünftig immer mehr und irgendwann komplett wird das in Deutschland erneuerbar erfolgen, also ohne Verbrennung von fossil-nuklearen Rohstoffen. Auf die Stromerzeugung entfallen etwa 50 % des gesamten Strompreises. Dieser Anteil ist des Öfteren erheblichen Schwankungen unterworfen.
Es gibt noch einen weiteren großen Anteil im Strompreis, nämlich die Kosten (Netzentgelte) für Unterhalt und Bau von Stromnetzen. Also Hochspannungsmasten mit deren Leitungen, Umspannstationen mit deren Transformatoren, alle Kabel in der Erde und alle Stromzähler. Das sind etwa 20 % des Strompreises. Dieser Preisanteil ist staatlich durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) festgelegt (reguliert) und steht dem Netzbetreiber zu, der mit diesem Geld die ganze elektrische Infrastruktur am Laufen zu halten hat und diese für die zukünftig stärker elektrifizierte Welt auch erheblich ausbauen muss. Die letzten 30 % sind verschiedene Abgaben, Steuern und verschiedene Umlagen, allesamt staatlich festgelegt.
Zusammengefasst ist also etwa die Hälfte des Strompreises preislich fest vom Staat vorgegeben und die andere Hälfte schwankt durch Angebot und Nachfrage am „Strommarkt“. Aber wo ist der Strommarkt, wo man Strom kaufen kann? Als Endverbraucher in einem Haushalt kauft man seine elektrische Energie (Strom) natürlich von seinem Stromlieferanten, z. B. die EnBW. Der Stromlieferant EnBW wiederum kauft seinen Strom entweder über langfristig abgeschlossene Verträge mit Stromerzeugern, z. B. Großkraftwerk Mannheim (GKM) oder z. B. auf dem Strommarkt (Strombörse), der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig. Korrekterweise wird an der EEX nicht Strom, sondern Energie gehandelt. Da die Handelsmengen dabei groß sind, wird die Energie anstelle von Kilowattstunden (kWh) immer in der Einheit Megawattstunden (MWh = 1.000 kWh) gerechnet. Anbieter von Energie sind als Stromerzeuger alle Kraftwerke, große wie kleinere, etwa 1.200 in Deutschland. Zählt man alle PV Anlagen mit dazu, sind das über 2,6 Mio. Hierin sind die Balkonkraftwerke nicht enthalten. Käufer von Energie sind die Stromlieferanten und Stromhändler, etwa 1.350 in Deutschland. An der EEX gibt es dann die beiden Spotmärkte Day-Ahead (Tag vorher) Markt und den Intraday (innerhalb des Tages) Markt, immer bezogen auf den Tag des Verbrauchs. Betrachten wir den Day-Ahead Markt. Alle Kraftwerksbetreiber melden, wie viel Energie sie am nächsten Tag zu welcher Uhrzeit je 15 min Intervall liefern können und zu welchem Preis sie die MWh verkaufen würden. Alle Stromlieferanten und Stromhändler melden, wie viel Energie sie am nächsten Tag zu welcher Uhrzeit je 15 min Intervall für die von Ihnen belieferten Stromkunden benötigen. Dann wird nach dem Angebot- und Nachfrage-Verfahren (Merit-Order) geschaut, in welchem 15 min Intervall mit welchen eingeschalteten Kraftwerken die Nachfrage bedient werden kann. Dabei haben die erneuerbar arbeitenden Kraftwerke (Wind, PV und Wasser) aufgrund des EEG Gesetzes Vorrang und auf Grund des billiger angebotenen Stroms auch die Bevorzugung der Käufer. Kann also mit erneuerbaren Kraftwerken die Nachfrage komplett bedient werden, braucht in Deutschland kein Kohlekraftwerk laufen. Kann nur zu einem Teil die Nachfrage mit erneuerbaren Energien bedient werden, werden in der Reihenfolge vom günstigsten bis zum teuersten Stromerzeugungspreis die Kraftwerke mit Verbrennung als Bieter aufgerufen. Reichen also zur Strombedarfsdeckung die erneuerbaren Kraftwerke zusammen mit den Müll- und Braunkohlekraftwerken aus, dann legt das als letztes aufgerufene Braunkohle-Kraftwerk mit seinem angebotenen relativ hohen Strompreis den Strompreis für alle vorher aufgerufenen billigeren Kraftwerke fest.
Der angebotene Strompreis wird mit Grenzkosten bezeichnet. Erneuerbare Kraftwerke, die ja kein Geld für Brennstoffe ausgeben müssen, haben deutlich geringere Grenzkosten als die fossil-nuklearen Kraftwerke. Der Betreiber eines erneuerbaren Kraftwerks verdient also richtig viel Geld, der Betreiber eines zuletzt aufgerufenen fossil-nuklearen Kraftwerks kann seine Kosten so lala decken und die nicht aufgerufenen fossil-nuklearen Kraftwerke bleiben entweder ganz aus oder fahren gedrosselt und müssen ihren Strom grenzüberschreitend im Ausland des europäischen Stromverbundnetzes loswerden, oftmals mit Verlust. Je weniger fossil-nukleare Kraftwerke aufgerufen werden müssen, desto geringer ist der Strompreis. Bei erneuerbaren Energien 24/7 wäre der Strompreis deutlich geringer.
Mit welchen Tipps man noch mit seinem Strombezug oder Stromerzeugung Geld sparen bzw. verdienen kann, erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat. Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#Wärmenetze
Meister Lutz rät:
Wärmenetze gibt es in den Varianten nah und fern,
regenerativ gespeist hat sie das Klima gern.
Wärmenetze stellen einen ganz wichtigen Baustein für die Energiewende im Wärmesektor dar. Bekannt ist die Fernwärme, wo die Wärme mit hoher Temperatur über ein Leitungsnetz transportiert wird. Nicht so bekannt sind Nahwärmenetze und Gebäudewärmenetze, die über deutlich kürzere Strecken Wärme transportieren als dies bei Fernwärme der Fall ist und die hier näher betrachtet werden sollen.
Gebäudewärmenetze:
Hierbei handelt es sich um Netze, die nur einzelne Gebäude miteinander verbinden und meist nicht über Grundstücksgrenzen hinausgehen, z. B. wenn eine größere Bäckerei mit ihrer Abwärme auch direkt angrenzende oder umliegende Gebäude versorgt.
Nahwärmenetz:
Nahwärmenetze verbinden mehrere Gebäude, haben aber meistens keine größere Ausdehnung als wenige 100 m.
Je nachdem welche Temperatur die Flüssigkeit im Nahwärmenetz aufweist, spricht man von kalter Nahwärme oder nur von Nahwärme. Das kalte Nahwärmenetz ist unter den Wärmenetzen das einzige Netz, welches keine aufwendige Dämmung der Rohre gegen das Erdreich benötigt. Bei einem kalten Nahwärmenetz werden nur vergleichsweise günstige PE-Rohre verlegt, so wie man sie auch im Trinkwasserleitungsnetz verwendet. Bei einem Fernwärmenetz, mit dicker Wärmedämmung, kostet im Vergleich ein Meter Rohr in der Verlegung etwa 1.500 € bis 2.000 €.
Das Wärmenetz selbst wird entweder durch viele daran angeschlossene Sondenbohrungen in einem separat gelegenen Sondenfeld mit 6 bis 10 m Abstand von Bohrung zu Bohrung oder entlang der Leitung selbst mit vielen ans Rohr angeschlossenen Sonden unter der Straße gespeist. Alternativ kann man auch von in 2 Metern Tiefe horizontal verlegten großflächigen Erdkollektoren Wärme aus dem Boden, z. B. auf landwirtschaftlichen Flächen, entziehen, während diese weiterhin bewirtschaftet werden können.
Die Besonderheiten des kalten Nahwärmenetzes:
Die Temperatur des Wärmeträgermediums im kalten Nahwärmenetz liegt wie die der umgebenden Erde bei ungefähr 11 °C bis 13 °C. Diese Temperatur unterliegt keinen Schwankungen, wie das bei der Umgebungsluft der Fall ist. Es gibt zwei Möglichkeiten diese kalte Wärme zu nutzen:
Entweder man speist damit eine oder wenige sehr große Wärmepumpen für die Versorgung mehrerer Dutzend Häuser oder die kalte Nahwärme wird von einzelnen kleinen Wärmepumpen in den Häusern genutzt. Bei ersterer Lösung bekommen also die großen zentralen Wärmepumpen kalte Nahwärme aus dem Netz, heben diese auf das erforderliche Temperaturniveau und speisen dieses in ein Nahwärmenetz, an dem die Häuser direkt angeschlossen sind und über eine Übergabestation im Keller die Wärme abnehmen. Bei letzterer Lösung übernehmen einzelne Erdwärmepumpen in den Kellern der Häuser die konstanten 11 °C bis 13 °C Quellenwärme und heben diese im Gegensatz zu einer Luft-Wasserwärmepumpe praktisch lautlos auf die für die Hausheizung und Brauchwassererwärmung erforderliche Temperatur. Mit einer über das ganze Jahr konstanten Wärmequelltemperatur kann die Erdwärmepumpe mit etwa 60 % weniger Strombedarf die gleiche Menge an Wärme wie eine Luft/ Wasser-Wärmepumpe liefern, die ihre Wärme aus der Umgebungsluft zieht.
Die kalte Nahwärme (Quellenwärme) kann pro Wärmeeinheit billiger erzeugt werden als die warme Nahwärme von großen zentralen Wärmepumpen in einer Wärmepumpenstation für das Quartier. Man braucht aber bei der Versorgung mit kalter Nahwärme immer eine eigene Erdwärmepumpe im Haus bzw. Keller, die die kalte Nahwärme auf das für die Heizung erforderliche Temperaturniveau anhebt.
Welche Tipps es noch rund um Wärmenetze gibt, erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat. Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#Wärmepumpe
Meister Lutz rät:
Willst Du ohne Gas und Öl das Klima schonen,
wird sich eine Wärmepumpe lohnen!
Und hier gleich das erste Thema: #Wärmepumpe
Eine Wärmepumpe ist die einzige Heizung, die ihre Wärme nicht durch eine Verbrennung erzeugt, wie z. B. bei einer Gas- oder Ölheizung, bei der fossiles Gas oder Öl verbrannt wird. Bei einer Wärmepumpe wird die Wärme durch Verdichtung erzeugt, so wie eine Luftpumpe durch die Verdichtung der Luft auch warm wird.
Die Wärmepumpe holt sich ihre Wärme kostenlos aus der Umgebung, z. B. der Luft oder der Erde. In jeder Wärmepumpe sitzt ein Verdichter, der mit Strom betrieben wird. Durch diesen Verdichter „hebt“ die Wärmepumpe die Wärme aus der Luft oder Erde auf die Temperaturhöhe, die für die Heizkörper erforderlich ist. Dabei ist die von einer Wärmepumpe „erzeugte“ Wärmeenergie drei- bis fünfmal mehr als die vom Verdichter benötigte Strom(energie). Aus diesem Grund sind Wärmepumpen ganz besonders effektiv und weil Wärme ohne Verbrennung erzeugt wird, auch klimaverträglich. Eine Wärmepumpe funktioniert genau umgekehrt wie ein Kühlschrank. Der Kühlschrank „pumpt“ die Wärme aus seinem Inneren nach außen und gibt diese über die Heizschlangen an der Rückseite ab. Die Wärmepumpe indes pumpt die Wärme von außen nach innen und gibt diese über die Heizkörper ab.
Wärmepumpen gibt es in allen Größen, für kleine Häuser und für große Gebäudekomplexe. Ganz besonders wenig Strom brauchen Wärmepumpen, wenn sie ihre Wärmeenergie aus der Erde pumpen und wenn die Heizkörper nicht so heiß werden müssen, weil das Gebäude einen einigermaßen akzeptablen Dämmstandard aufweist. Was man bei einer Wärmepumpe noch so alles machen kann, dass erkläre ich Euch gerne persönlich.
-Euer Meister Lutz-
#WäscheWaschen
Meister Lutz' Frau Lutzia rät:
Wäsche waschen wie gewohnt?
Ein Blick auf die Fakten, der sich lohnt!
Eine Wäschetrocknung steht auf Platz 1 und ein 40 °C Waschgang auf Platz 3 im Ranking der großen Energiefresser im Haushalt. Sich dessen bewusst zu sein kann also viel Energie einsparen. Leicht verschmutzte Buntwäsche kann man auch nur bei 20 bis 30 Grad waschen, was ausreichend ist und zudem die Wäsche schont. Auch bei Weißwäsche sind in der Regel nicht mehr als 40 Grad notwendig. So braucht eine Waschmaschine bei einem Waschvorgang mit 90 Grad ca. 1,90 kWh Strom und das kostet ca. 66 Cent, während ein Vorgang mit 30 Grad nur ca. 0,40 kWh Strom benötigt und nur noch ca. 14 Cent kostet.
Und bitte nur dann waschen, wenn es nötig ist. Nicht alle Textilien müssen nach einmaliger Benutzung in die Waschmaschine gesteckt werden. Bei Pullovern und Hosen reicht oft gründliches Lüften. Seltener wäscht auch, wer seine Maschine bei jedem Waschgang möglichst voll belädt. So ist garantiert, dass Wasser, Strom und Waschmittel so effizient wie möglich verwendet werden. Das schont die Umwelt und den Geldbeutel.
Um umweltfreundlich Wäsche zu waschen, habe ich ein paar Tipps für euch:
Achtet beim Kauf auf nachhaltige Waschmittel. Wenn Waschmittelhersteller damit werben, dass ihr Produkt weniger schäumt, über mehr Waschkraft verfügt oder ähnliche Produkteigenschaften besitzt, dann enthält dies verschiedene Kunststoffverbindungen. Das ist flüssiges Plastik, dass durch den Waschgang in die Umwelt gelangt. Zum Glück gibt es einige Produkte, die ohne Kunststoffe im Waschmittel auskommen. Umweltfreundlicher wascht ihr durch sparsames dosieren. Denn viel hilft hier nicht viel. Meistens reicht die Menge aus, die auf der Packung als Dosierangabe für „leicht verschmutzte Wäsche“ angegeben ist.
Auf diese 3 könnt ihr problemlos verzichten: Weichspüler, Hygienespüler und das Vorwaschprogramm. Heutige Waschmittel reinigen so gut, dass eine Vorwäsche fast immer unnötig ist, Waschmaschinen haben dieses Programm halt „für alle Fälle“. Weichspüler stellt grundsätzlich eine überflüssige Umweltbelastung dar. Im Weichspüler sind allerlei chemische Verbindungen wie z. B. Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffe, die Hautreizungen und allergische Reaktionen auslösen können. Ausnahmen stellen nur einige wenige Bio-Weichspüler dar. Ähnlich ist es bei Hygienespülern. Zwar töten sie tatsächlich Keime ab, enthalten aber laut den Verbraucherzentralen Verbindungen, die auch den Mikroorganismen in Kläranlagen oder Wasserorganismen schaden können. Sicher ist, dass sie zu einem gesteigerten Chemikalien-Eintrag in die Gewässer führen.
Lieber Pulver oder Flüssigwaschmittel? Bei der Frage ist Pulver meistens die bessere Antwort, da Flüssigwaschmittel oft mehr Chemie enthält, beispielsweise in Form von Konservierungsmitteln. Damit belastet flüssiges Waschmittel Kläranlagen und Gewässer stärker als Pulver. Caps, Pods & Co. brauchen viel Platz für wenig Inhalt und können überdies nicht dosiert werden.
Womit man beim Waschen auch noch so alles Klima- und Umweltfreundlich handeln kann, das erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus.
- Eure Lutzia -
#WelcheWärmepumpeFürMich?
Meister Lutz rät:
Bei Wärmepumpentypen gibt es vier zu wählen,
auf welchen Wärmepumpentyp solltest Du zählen?
Bei Wärmepumpen sind die vier Wärmepumpentypen Luft / Luft , die Luft / Wasser, die Sole / Wasser und die Wasser / Wasser Wärmepumpe erhältlich.
Sie unterscheiden sich darin, woher sie ihre Umgebungswärme entziehen. Grundsätzlich gilt je wärmer die Umgebungswärme (Quellwärme) „daherkommt“ und je weniger die Wärmepumpe diese Quellwärme auf die Heizungstemperatur (Vorlauftemperatur) anheben muss, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Ist die Luft draußen – 7 °C kalt, und die Heizungsvorlauftemperatur muss in dem entsprechenden Gebäude 55°C sein, dann braucht die Wärmepumpe für die geringe „pumpbare“ Wärmemenge der Luft relativ viel Strom.
Jetzt ist es so, dass man während der Monate Oktober bis März etwa 84 % der Heizungswärme eines ganzen Jahres benötigt. Betrachtet man nur die Monate Dezember und Januar, dann entfallen allein auf diese beiden Monate etwa 34 % der Heizungswärme eines Jahres. Also während 1/6 eines Jahres wird 1/3 der gesamten Heizenergie benötigt.
Dummerweise ist gerade im Dezember und Januar die Luft besonders kalt und die im Innern erforderliche Vorlauftemperatur besonders hoch. Wie bringt man also diese beiden auseinanderstrebenden Temperaturwerte etwas näher zusammen? Die eine Möglichkeit ist die Vorlauftemperatur niedriger zu machen. Das erreicht man durch Verbesserung der Dämmung und Vergrößerung der Oberfläche der Heizkörper. Die andere Möglichkeit ist die Temperatur der sogenannten Quellwärme (da wo die Wärmepumpe die Wärme her pumpt) zu erhöhen, indem man sie nicht aus der Luft bezieht, sondern aus dem Erdreich oder dem Grundwasser. Sowohl das Erdreich als auch das Grundwasser liefern auch im Winter eine konstante Temperatur von etwa 12°C.
So muss dann eine Luft / Wasser Wärmepumpe bei – 7°C Lufttemperatur für das Gebäude eine Vorlauftemperatur von z. B. 55°C erzeugen, damit die Temperatur im Gebäude nicht absinkt. Um also – 7°C auf 55 °C anzuheben würde die Luft / Wasser Wärmepumpe einen Teil Strom benötigen, um zwei Teile Wärme zu erzeugen. – 7°C auf 55°C anzuheben bedeutet 62°C Temperaturhub. Bei einer Sole / Wasser Wärmepumpe oder einer Wasser / Wasser Wärmepumpe können bei der gleichen eiskalten Außentemperatur allerdings „milde“ 12°C (Sole- bzw. Grundwasser-Temperatur) auf 55°C angehoben werden. 12°C auf 55°C bedeutet 43°C Temperaturhub. Jedes °C höhere Quelltemperatur oder niedrigere Vorlauftemperatur erbringt eine Einsparung beim Stromverbrauch von ca. 2,5%, also die Sole / Wasser oder Wasser / Wasser Wärmepumpe benötigt an den eiskalten Wintertagen etwa 50 % weniger Strom als eine Luft / Wasser Wärmepumpe. Diese beträchtliche Stromersparnis muss man den zusätzlichen Kosten einer Bohrung gegenüberstellen und dann entscheiden, ob man sich eine hocheffiziente Sole / Wasser oder Wasser / Wasser Wärmepumpe anstelle einer Luft / Wasser Wärmepumpe anschafft. Bei Sole / Wasser Wärmepumpen gibt es noch einen „Trick“, wie man die Quelltemperatur durch Optimierung des Wärmeübergangs vom Erdreich in die Sole verbessern kann und damit um bis zu 3°C anhebt. Nämlich wenn die Sole durch die U-Sonde nicht „schnurstracks“ durchfließt, sondern in der Sonde verwirbelt wird. Das erreicht man durch spiralförmig angeordnete Lamellen innerhalb des Sondenrohres.
Einen Sonderfall stellen die Luft / Luft Wärmepumpen dar. Sie sind im Grunde Klimaanlagen, die auch heizen können. Die Luft / Luft Wärmepumpe bläst an der Inneneinheit entweder gewärmte oder gekühlte Luft ein. Sie ist einer Luft / Wasser Wärmepumpe vorzuziehen, wenn Gebäude nur mit hohen Vorlauftemperaturen warm zu bekommen wären. Da die Luft / Luft Wärmepumpe bei einer hohen Vorlauftemperatur nicht einen Heizwasserkreislauf speist, sondern „nur“ moderat warme Luft einbläst, erfolgt das mit deutlich höherer Effizienz. An die Effizienz einer Sole / Wasser oder Wasser / Wasser Wärmepumpe kommt sie allerdings nicht heran.
Was man mit den verschiedenen Wärmepumpen noch so alles „anstellen“ kann, erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat. Nächste Woche kommt das nächste Thema.
- Euer Meister Lutz -
#WindkraftNeinDanke
Meister Lutz rät:
Strom aus meiner Steckdose soll natürlich sauber sein,
zum Windrad im Blickfeld sage ich aber entschieden „Nein“.
Sollen neue Windräder irgendwo errichtet werden, sind die Konflikte oft programmiert. Aber warum eigentlich?
Klar, es gibt schönere Anblicke als ein turmhohes Windrad. Es gibt aber auch schönere AnbIicke als ein fossiles Kraftwerk mit seinen Schloten oder deutlich schönere Anblicke als ein in Folge des Klimawandels abgebrannter Wald, ausgetrockneter Fluss oder durch Hochwasser wegtreibendes Haus.
In Oftersheim gibt es lediglich eine klitzekleine Fläche, die für ein einziges Windrad Platz mit geradeso ausreichend Wind bieten würde. Da es nur ein einziges ist und ein sehr langes Kabel da hingelegt werden müsste, lässt es sich nicht wirtschaftlich betreiben. Streit um ein Windrad auf Oftersheimer Gemarkung bleibt den Oftersheimer*innen also erspart.
Nun ist es so, dass 2028 das große Kohlestromkraftwerk Mannheim (GKM) sein letztes Roh-CO2 (Kohle) zur Stromerzeugung in die Öfen bekommt. Danach ist Schluss, und das ist gut fürs Klima. Das bedeutet aber auch, dass die heutige maximale elektrische GKM Leistung von 2.200.000 kW wegfällt. 2.200.000 kW ist eine Leistung, die die Verbrennermotoren von 22.000 fahrenden Autos auf die Räder abgeben, wenn diese gleichzeitig mit Tempo 200 über die Autobahn brettern. (Die riesige abgegebene Wärme(verlust)leistung der Verbrennermotoren über Kühler, Auspuff und Co. ist darin nicht enthalten). Oder 88.000 Gas- bzw. Ölheizkessel, die gleichzeitig in Einfamilien-Häusern eingeschaltet sind.
Um diese 2.200.000 kW Leistung im Stromnetz erneuerbar zur Verfügung zu stellen, braucht man ungefähr 440 große Windräder (je 5.000 kW Leistung) und entsprechend Wind. Einen Teil dieser 2.200.000 kW wird man über neu verlegte Hochspannungsleitungen aus dem Norden und Nordwesten Deutschlands transportieren können, ein anderer erheblicher Teil muss mit Windrädern vor Ort, also im Rhein-Neckar-Kreis, in MA und HD erzeugt werden. Bis heute, also nur 4 Jahre vor der letzten Kohleschippe, gibt es im RNK, MA und HD zusammen allerdings kein einziges Windrad. Flächen mit ausreichend Potenzial (Wind) gibt es im RNK auf den Höhenlagen des RNK indes genug, Menschen mit ausreichend Mobilisierungsenergie dagegen auch. Was also tun? Freiflächenanlagen für Photovoltaik könnten doch eine Lösung sein? Leider nicht, denn PV liefert Sommersonnenstrom und ein Windrad Winterwindstrom, sie ergänzen sich deswegen ideal. Müsste eine PV-Modulfläche die Leistung eines einzigen Windrades mit 5.000 kW tagsüber bei Sonnenschein im Dezember kurz über die Mittagszeit erbringen, dann müssten diese PV Module eine Fläche von 25 Hektar haben. Diese PV Modulfläche würde - lückenlos verlegt - die Hardtwaldsiedlung inkl. Gewerbegebiet und Sportplätze komplett überdachen. 25 Hektar Modulfäche als PV Freiflächenanlage gebaut, hätten eine Fläche von etwa 75 Hektar.
Wie man Windkraft durchrechnet, erkläre ich Euch gerne persönlich. Schreibt an Meister-Lutz@oftersheim.de oder ruft 597-201 an oder sendet Post ins Rathaus oder kommt zum Klimaschutz Stammtisch jeden ersten Donnerstag im Monat. Nächste Woche kommt das nächste Thema.