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Was Kartoffeln und Radios verbindet – Museumstag am 1. Mai (9.5.08)

Rubrik:

Gemeinde- und Forstmuseum

Herausgeber:

Gemeindemuseum

Ort:

Gemeindemuseum

Was Kartoffeln und Radios verbindet – Museumstag am 1. Mai

 
Was ein EMUD-Radio aus dem Jahre 1927 und ein Kartoffeldämpfer gemein haben? Nun, sie versetzten am Maifeiertag die Menschen in eine längst vergangene Zeit zurück. Genau gelauscht konnte man diese Zeit sogar vernehmen, denn nicht nur die in der Sonderschau präsentierten, historischen Radiogeräte, sondern auch der große Kessel voller dampfender Kartoffeln im Hof des Museums versanden Klänge, die schon lange nicht mehr gehört worden waren. Magnete und Anziehungspunkte, wie sie der Museumstag bereits seit vielen Jahren präsentiert. In diesem Jahr hatten sich die Veranstalter der Radiotechnik sowie der Kartoffel gewidmet. Mit großem Erfolg, wie Kristina Braun vom Arbeitskreis Brauchtum des Heimat- und Kulturkreises zu berichten wusste. „Die Kinder haben sich begeistert dem Kartoffeldruck gewidmet“, erzählte sie. Eine Bastelarbeit, die viele der Kleinen nicht kannten und so wurden bunte Gemälde erstellt, um stolz den Eltern präsentiert zu werden. Diese hatte sich hingegen lieber den kulinarischen Genüssen verschrieben, welche die Kartoffel am Maifeiertag im Museum versprach.

So servierten Friedl Vobis und ihre ehrenamtlichen Kolleginnen nicht nur leckere Kartoffeln mit Quark, sondern hatten – zum Erstaunen der Menschen – neben Kartoffelpuffern auch Kartoffelmarmelade mit im Angebot. „Dazu werden Kartoffeln gepresst, Apfel- und Zitronensaft dazu gerührt, Gelierzucker zugefügt und alles gekocht“, so Kristina Braun. „Köstlich!“, attestierten die Besucher diesem alten Rezept und interessierten sich auch für die von Erich Frey (Arbeitskreis Museum) eingerichtete Sonderschau „Kartoffel.“ Hier wurden in der großen Museumsscheune eigens vorgezogene Kartoffelpflanzen präsentiert. Aber auch die Produkte, welche die moderne Welt daraus zu produzieren weiß, hatten Einzug gehalten: Von den Kartoffelchips bis zum Stärkemehl und Instant-Kartoffelbrei war alles vertreten. Großes Interesse widmeten die Menschen aber auch den Spinnerinnen und Weberinnen Yvonne Braun, Imelda Grein und Biggi Grams, welche das alte Können wieder belebten. Aber auch die Zigarrenmanufaktur im Obergeschoss der Scheune versetzte viele Besucher in Erstaunen.„So wurde das also früher gemacht? Das kennt man heute nur noch aus Kuba“, seufzte ein Mann und schwelgte in Reiseerinnerungen.
 
Doch die Mitglieder des Heimat- und Kulturkreises kannten teils diese Arbeiten noch aus ihrer eigenen Kindheit und servierten so nur allzu gerne Erinnerungen an Zeiten, in welchen Oftersheim noch ein lebendiges Berufsbild präsentierte. Mit großer Spannung wurde auch wieder das kulinarische Vergnügen erwartet, welches die Maifeiertage im Museum stets versprechen. Voller Tatendrang servierten rund 40 Mitglieder des Heimat- und Kulturkreises, die eigens für die Bewirtung eingesetzt worden waren, wieder Köstliches und Traditionelles aus den Kesseln und Pfannen. So gab es schließlich neben Servelat und Leberknödeln auch wieder Kuchen aus den heimischen Küchen. Gleich 56 Torten und Kuchen hatten die Frauen des Heimat- und Kulturkreises gebacken und innerhalb weniger Stunden verkauft. „Das war einfach toll“, resümierte der neue Vorsitzende des Vereins, Jobst Wühler, „wir können auf unsere Mitglieder stolz sein angesichts einer solchen Leistung.“

Anke Koob, Schwetzinger Zeitung