Das Rathaus in den siebziger Jahren, Außenansicht in schwarzweiß.

Ein Flugblatt, das vor der Bürgeranhörung 1974 in Oftersheim kursierte. Der Titel lautete: WARUM sagen Oftersheimer Bürger NEIN zum Zusammenschluß

Oftersheim ist im Juni 1974 selbstständig geblieben (1.6.24)

Rubrik:

Ortsgeschichte

Herausgeber:

Gemeinde Oftersheim - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Über 50 Jahre ist es jetzt her, als ein Gesetz Oftersheimer Bürgerinnen und Bürger auf die Barrikaden trieb. 1973 war das Gesetz zur Neuordnung der Kommunen in Kraft getreten. Dieses Gesetz hatte zum Ziel, die Anzahl der Kommunen zu reduzieren. Auch Oftersheim war davon betroffen, denn Oftersheim sollte mit Schwetzingen und Plankstadt zusammengelegt werden. Sowohl die Gemeinderäte als auch viele Einwohner*innen stellten sich monatelang gegen das Vorhaben. Gemeinsam war man der Ansicht, die Kommunen seien groß genug und auch finanziell ausreichend ausgestattet, um eigenständig bleiben zu können. Außerdem arbeiteten sie gut interkommunal zusammen (und tun es auch heute noch).
Im Januar 1974 hatten sich die Bürgermeister der drei Kommunen in einer gemeinsamen Erklärung an ihre Einwohner*innen gewandt, der Tenor: Wir wollen und können eigenständig bleiben. Eine Bürgerversammlung in der Kurpfalzhalle und eine Umfrage durch ein Meinungsforschungsinstitut führten schließlich zu genau diesem Ergebnis. An die Urne gingen damals 5.717 abstimmungsberechtige Oftersheimer*innen  (von insgesamt 7.128): Lediglich knappe 4,5% sprachen sich für einen Zusammenschluss aus, über 95% waren dagegen.
Am 27. Juni 1974 wurde im Landtag ein Schlussstrich unter die Gemeindereform gezogen. Unter anderem mit dem Ergebnis, dass auch Oftersheim selbstständig geblieben ist – bis heute.
Was sich dennoch änderte mit der Kreisreform (1973): Bis 1975 gehörte Oftersheim noch dem damaligen Landkreis Mannheim an. Danach wurden die Kreise Heidelberg, Mannheim und der nördliche Teil Sinsheims zum Rhein-Neckar-Kreis vereint, an dessen westlichem Rand Oftersheim liegt.