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Tag des Waldes 2008 (22.9.08)

Rubrik:

Veranstaltungen

Herausgeber:

Vereinskartell

Ort:

Grillhütte Oftersheim

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Rückblick auf eine erneut erfolgreiche und gut besuchte Veranstaltung mit Niveau und Anziehungskraft
 

Das Wetter machte es wieder mal spannend vor dem diesjährigen Tag des Waldes, wie so häufig in den vergangenen Jahren. Aber Oftersheim hatte erneut Wetterglück, denn nach dem verregneten Samstag waren schon in der Nacht die Regenwolken vertrieben und bereits am Vormittag luden ein blanker Himmel und Sonnenschein zum ökumenischen Gottesdienst ein. Von der morgendlichen Frische ließen sich die zahlreichen Kirchgänger nicht abhalten und feierten in Gottes freier und schöner Natur einen Festgottesdienst, den die beiden Ortsgeistlichen Pfarrer Martin Joos von der evangelischen Kirchengemeinde und Pastoralreferent Benno Müller von der katholischen Pfarrgemeinde zelebrierten. Im Mittelpunkt der Gebete und der Predigt stand selbstverständlich das Veranstaltungsmotto „Wald und Klima“ und die Frage von Pfarrer Joos zur Einleitung war, ob die ursprünglichen Absichten und Zielsetzungen nach 26 Jahren Veranstaltungsgeschichte gefruchtet hätten. Der Samen der Veranstaltung habe, so Joos, sicher Früchte getragen und Gutes bewirkt, zu Einsichten und Bewusstseinsänderungen verhelfen können. Benno Müller hinterfragte in seiner Predigt das Veranstaltungsmotto vor dem Hintergrund der Bergpredigt und der bedrohlicher und zahlreicher werdenden Naturkatastrophen und der Klimaveränderung. Er forderte dazu auf, mit gutem Beispiel auch im täglichen Leben zur Bewahrung der Schöpfung und zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen beizutragen. Aber nicht nur manche Lebens- und Urlaubsgewohnheiten wurden kritisch hinterfragt, auch das zwischenmenschliche Klima war Predigtinhalt und Anlass für eindringliche und mahnende Worte. Vom „Tag des Waldes“ seien immer wieder ermutigende und positive Zeichen ausgegangen und somit sei ihm weiterhin Gottes Segen zu wünschen im Dienste der Bewahrung der Natur und elementarer Lebensgrundlagen. Der Gottesdienst wurde musikalisch umrahmt in bewährter schöner Weise von den Chören der Kirchengemeinden und vom evangelischen Posaunenchor.


Für die passende akustische und optische Bereicherung sorgte danach und als Verknüpfungselement zum offiziellen Programm die Jagdhornbläsergruppe aus Heidelberg unter der Leitung von Herbert Maier.Der reichliche Beifall der Gäste war sicherlich der verdiente Lohn und Anerkennung für gekonnte, bravouröse Darbietungen.


Der Vorsitzende des Vereinskartells, Wilhelm Schel, eröffnete mit seinen Grußworten offiziell den informativen und unterhaltsamen Teil der Veranstaltung und begrüßte dazu zahlreiche Ehrengäste, voran mit besonderer Freude die erste baden-württembergische Waldkönigin Anne I., dann Ehrenbürger und Bürgermeister i.R. Siegwald Kehder, die Vertreter des Kreisforstamtes als Mitveranstalter (Forstdirektor Schäfer, Oberforstrat Eick), die beiden Kreisräte Jutta Schuster und Janfried Patzschke und zahlreiche Gemeinderäte. Die Ausführungen von Wilhelm Schel widmeten sich dann den Mitwirkenden und Mitverantwortlichen mit besonderer Dankbarkeit. Dazu zählte nicht nur die Jagdhornbläsergruppe, die Vereine der Festbewirtschaftung (TSV 1895, Sportgemeinschaft, Ringerverein, CC Grün-Weiß, Gesangverein Germania, Sängerbund Liederkranz, ASV „Schleie“ und Gartenbauverein) waren ebenso in die Dankadresse einbezogen wie die beiden Kirchengemeinden sowie die zahlreichen Helfer und Verantwortlichen im Vereinskartell, bei Feuerwehr, DRK und der Polizei für den Veranstaltungsschutz.


Bürgermeister Helmut Baust blickte in seinen Grußworten kurz zurück auf die letztjährige Veranstaltungspause aufgrund des Gemeindefestes, das u. a. mit seinem prächtigen historischen Festzug jedoch die Anliegen des „Tag des Waldes“ mit zahlreichen Waldthemen sehr würdig vertrat. Er hob die Bedeutung des Waldes mit seinen vielseitigen und wichtigen Funktionen und Beiträgen zur Vermeidung eines gravierenden Klimawandels hervor. Die Menschen müssten immer wieder auch und besonders am Tag des Waldes für einen sorgsamen Umgang mit Wald und Natur sensibilisiert werden. Seine besondere Freude brachte der Bürgermeister über den Besuch der ersten baden-württembergischen Waldkönigin zum Ausdruck und dankte für ihr Naturschutz- und Waldengagement. In den Dank des Bürgermeisters einbezogen wurden selbstverständlich die Verantwortlichen des Forstamtes, allen voran die Herren Sebastian Eick und Gerd Volkland, sowie alle Helfer und Organisatoren in Kirchen, Vereinen, Organisationen und im Hintergrund. Er schloss mit der Hoffnung auf ein gutes Gelingen und lehr- und erlebnisreiche Stunden beim Tag des Waldes 2008.


Aus dem württembergischen Allgäu angereist war Anne I. als erste baden-württembergische Waldkönigin, die sich bodenständig und humorvoll, aber durchaus auch geschickt und sympathisch präsentierte und ihre Aufgaben und Funktionen erläuterte, die nicht nur optischer oder repräsentativer Art seien. So war es ihr ein Anliegen, an ihre Mitmenschen überall im Lande, an die Verantwortlichen in den Gemeinden zu appellieren, mit dem Wald pfleglich und bewusst im Interesse nachfolgender Generationen und zur Vermeidung prophezeiter Klimakatastrophen umzugehen. Die Waldkönigin stand dann im Informationszelt des Forstamtes gerne Rede und Antwort und leistete dort einen beachtlichen Beitrag zur guten Frequentierung der Informationsangebote zu den diversen Veranstaltungsthemen. Oberforstrat Sebastian Eick stellte in seinem informativen, aber auch belastenden und aufrüttelnden Redebeitrag den Klimawandel und seine Bedrohung für Mensch und Natur in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Er beleuchtete den sich bedrohlich abzeichnenden Klimawandel auch regional, sozusagen vor Ort, mit entsprechender Besorgnis aus der forstwirtschaftlichen Sicht, auch vor dem historischen Hintergrund bisheriger Versäumnisse aber auch Aktivitäten der Forstwirtschaft. Die wesentlichen Beiträge der Forstwirtschaft zur Verringerung oder Abschwächung des Klimawandels wurden ebenso vorgetragen wie die aktuellen Zielsetzungen bei Erhaltung der Funktionsfähigkeit des Waldes, der sich möglichst flexibel den geänderten Klimabedingungen anpassen müsse. Fazit aus forstwirtschaftlicher Sicht sei aktuell, dass der Klimawandel nicht mehr abzuwenden sei und insofern an die Politik wie auch an die Bevölkerung eindringlich Appelle zu richten seien, mit der Natur und Umwelt vernünftig und sorgsam umzugehen. Ein ausgeprägtes Wald-/Naturbewusstsein sei also unabdingbar und dazu leistet der Tag des Waldes erneut einen ganz wichtigen Beitrag.
Ein erster Erfolg seines Appells registrierte Eick gleich im Anschluss bei der Führung zum Thema Wald und Klima und Badische Binnendünen. Eine rekordverdächtige Anzahl interessierter unter der Leitung von Oberforstrat Eick, seines Kollegen Gerd Volkland sowie von Sabine Brinkmann von der Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums setzte sich oberhalb der Grillhütte in Bewegung, um während eines etwa einstündigen Rundganges Lehrreiches und Interessantes zu erfahren und Naturbewusstsein zu stärken. Dabei war auch erkennbar, dass sich auch junge und ganz junge Mitbürger dank der kreativen Angebote der Veranstalter (Kletterangebot, Schafweide am Feldherrnhügel etc.) interessierten und dankbare und begeisterte Abnehmer waren.


Der weitere Verlauf der Veranstaltung gestaltete sich gesellig und unterhaltsam, bei launigen Musik- und Tanzdarbietungen der Böhmerwaldgruppe, der Musikfreunde Jugendgruppe und des Musikvereins. Auch das kulinarische Angebot der Vereine war wie in der Vergangenheit sehr ansprechend, sodass manche Anbieter schon vor Veranstaltungsende „ausverkauft“ melden konnten.


Das Fazit der Gesamtveranstaltung war trotz der am Nachmittag aufkommenden Wolken und kühlerer Temperaturen durchaus positiv. Das Fest war regelmäßig gut besucht und somit kann erneut der Tag des Waldes als Erfolg mit entsprechenden Verpflichtungen für die Zukunft angesehen werden.