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Römische Legionäre auf der Speyerer Straße (2.8.07)
Rubrik: | Festzug |
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Die „Speyerer Straße“ oder wie man früher sagte, der „Speyerer Weg“ im Wald hat historische Bedeutung . Es war eine typische Römerstraße als Verbindung zwischen Heidelberg und Speyer. Auf ihr marschierten einst römische Legionäre. Während des römischen Machtbereichs war es ihre Aufgabe, neben dem Limes auch die wichtigen Verbindungsstraßen zu sichern.
Die Speyerer Straße wird von der B 291 durchschnitten. Rechts, von Oftersheim kommend, kann man sie bis zur Hardtbachbrücke bzw. ehemaligen Ostkurve des Hockenheim-Rings; links der B 291 bis etwa Autobahnraststätte Hardtwald verfolgen. Sie bildet auch die Gemarkungsgrenze zu Schwetzingen, Hockenheim, St. Ilgen (heute Leimen) und Sandhausen.
Die heutige Trasse und der Ausbau entsprechen forstwirtschaftlichen Erfordernissen, was natürlich naherholungssuchenden Radfahrern und Spaziergängern zugute kommt. Die alte Straße war, wie frühere Bodenuntersuchungen ergaben, mit Steinen befestigt.
Entlang der durch schönes Waldgebiet führenden Straße stehen auch kleine Kulturdenkmale, die an Dorfgeschichtliches erinnern. Die steinerne Hardtbachbrücke, auch Radbrücke genannt, zählt zu den interessantesten noch erhaltenen alten Bachbrücken. Bei dieser Brücke, am Radbuckel, tagte 1470/80 das geheime Fehmgericht. Wo das ordentliche Gericht kein Recht fand, aber das Volk von Tat und Tätern wusste, griff die geheime Fehme ein. Vor der B 291 begegnet man einem Gedenkstein. Seinen Sinn kennen heute viele nicht mehr. Es ist das „Bildstöckl“, dessen Bedeutung aus der Volksüberlieferung hervorgeht und mit der Sage vom blauen Jäger zusammenhängt. Dieser soll sich an einem Mädchen vergangen und es dann ermordet haben. Mehrere Tage suchte, so steht geschrieben, ein Aufgebot aus den sieben Waldgemeinden den Mörder. Gepeinigt von seinem schlechten Gewissen soll er im Wald umhergeirrt sein, bis er sich schließlich erhängte und von Waldarbeitern in seinem blauen Mantel gefunden wurde. Zur Erinnerung an den Blutort wurde dem Mädchen ein Bildstock gesetzt. Viele Menschen, die aus den sieben Walddörfern jährlich zur Himmelfahrtsprozession nach Speyer zogen, sprachen am Bildstöckel ein Gebet und legten Blumen nieder.
Über der B 291 gibt ein Sandsteinwegweiser, wie nur noch wenige im bzw. am Hardtwald erhalten sind, die Richtungen und Entfernungen an. Davon nicht weit entfernt kommt man zu einem alten Kuhbrunnen. Ein weiterer steht noch am Kuhbrunnenweg. Sie gehen auf die Zeit zurück, in der die Vorfahren Wald- und Weiderechte als Gegenleistungen für viele Pflichten und Lasten vom Kurfürstlichen Hof erhielten. In einem anderen Festzugsbild wird darauf näher eingegangen. Etwas abseits, beim Golfplatz, steht das Herzogkreuz .
Der Ortskegelring wird sich um ein überzeugendes Festzugsbild bemühen.