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Die Kelten in unserem Raum (2.8.07)
Rubrik: | Festzug |
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Die Kelten in unserem Raum
Bei der Ausgrabung der römischen Gutshöfe beim Bachmayerhof stieß man auch auf eine frühere keltische Ansiedlung aus der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. Von der Anwesenheiten der Kelten ist man spätestens seit 1863 überzeugt, als im Wald ein hübscher offener Armring aus Bronze mit so genannten Petschaftenden gefunden wurde.
Die Ausgrabungen 1964/65 förderten zwei fast vollständig erhaltene, handgeformte Töpfchen zutage. Webgewicht und Spinnwindel fand man an anderer Stelle. Die keltische Niederlassung war aber längst aufgegeben, als dort der römische Gutshof entstand.
Ihre Spuren hinterließen die Kelten auch an verschiedenen Plätzen im Wald. Der Wünschelrutengänger Helmut Siegert entdeckte 1988 mehrere Grabhügel, darunter eventuell auch ein Fürstengrab. Das von der Gemeinde beauftragte Landesdenkmalamt Baden-Württemberg – Archäologische Denkmalpflege – bestätigte nach Überprüfung die Ermittlungen des Wünschelrutengängers. In einer öffentlichen Veranstaltung am 10.04.1994 appellierte Hauptkonservator Dr. Rolf-Heiner Behrends laut Zeitungsbericht an die Bevölkerung, die Grabhügel „besonders ins Herz zu schließen“, um sie für die Nachwelt zu erhalten. Dass sich unter den etwa 20 bis 25 Meter breiten und etwa einen Meter hohen Hügeln auch wirklich Gräber keltischer Stämme befinden, sei fast absolut sicher. Nach den Tipps des Wünschelrutengängers hätten sich zwei Studenten der Vermessungstechnik mit den Hügeln befasst und sogar ihre Diplomarbeit darüber geschrieben.
Es handle sich um insgesamt fünf Grabhügel, die sich alle mitten im Wald befänden. Eine besonders große Bodenerhebung lasse die Vermutung zu, dass dort „ein Großkopfeter“ begraben sei. „Vielleicht war’s der Landrat“, schmunzelte Dr. Behrends. Grundsätzlich wisse man aber nicht, was in den Gräbern sei. Das hänge etwa vom sozialen Status der Begrabenen ab – der eine Grabhügel verspreche also durchaus interessante Funde. Allerdings sei alles auch von den Erhaltungsbedingungen abhängig, „die wir nicht kennen“. Dr. Behrends schätzt, dass umfangreiche Geschirrsätze gefunden würden, die aufgrund des Bodens aber wohl in schlechtem Zustand seien.
Die Oftersheimer Gräber sollen aus der früheren Phase der Kelten, die auch unter dem Namen Gallier bekannt sind, stammen. Man geht von der Zeit zwischen dem 8. und 5. Jahrhundert vor Christus aus.
Mit der Gruppe „Die Kelten in unserem Raum“ als erstem Festzugsbild wird „Aus der Geschichte des Dorfes“ anschaulich berichtet. Dieses Bild wird vom Ortsverband der Arbeiterwohlfahrt gestaltet.