Der Jugendhilfeausschuss hat getagt
Der Rhein-Neckar-Kreis informiert

Der Jugendhilfeausschuss des Kreistags hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig den ersten Kinder- und Jugendhilfeplan für den Rhein-Neckar-Kreis beschlossen. Der Plan bietet eine detaillierte Analyse und strategische Ausrichtung der Kinder- und Jugendhilfe im Landkreis und gliedert sich in unterschiedliche Kapitel, die sowohl die sozialstrukturellen Rahmenbedingungen als auch die spezifischen Handlungsfelder beleuchten. Hierbei wurden in einem ersten Schritt die drei Handlungsfelder Kindertagesbetreuung, Jugendarbeit und Hilfe zur Erziehung detailliert bearbeitet und dargestellt.
„Diese Planung ist nicht nur eine fundierte Analyse der aktuellen Situation, sondern auch eine strategische Grundlage für politische Entscheidungen und die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe-Infrastruktur im Rhein-Neckar-Kreis“, erklärt Sozialdezernent Fabian Scheffczyk. Jede thematische Einheit schließt mit Handlungsempfehlungen, die zur Verbesserung der Angebote und Strukturen beitragen sollen. Der Bericht vereint datenbasierte Analysen mit innovativen Ansätzen für eine zukunftsorientierte und bedarfsgerechte Kinder- und Jugendhilfe. Die Handlungsempfehlungen des Kinder- und Jugendhilfeplans umfassen konkrete Maßnahmen für die Kindertagesbetreuung, die Jugendarbeit sowie die Hilfen zur Erziehung und Eingliederungshilfen, um die jeweiligen Bereiche nachhaltig zu stärken.
Im Bereich der Kindertagesbetreuung wird eine Entlastung der Kommunen und Träger durch die Förderung innovativer Ansätze und die Verbreitung von Best-Practice-Modellen angestrebt. Die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Eltern soll gestärkt werden, ebenso wie die Integration von Kindertagespflege und -betreuung. Flexible Arbeitsmodelle und interkommunale Springerpools sollen den Fachkräftemangel mindern, während Digitalisierung und Fortbildung die Effizienz und pädagogische Qualität verbessern sollen.
Kommunale Jugendarbeit soll gestärkt werden
In der Jugendarbeit liegt der Fokus auf der Entwicklung einer Rahmenkonzeption mit klaren Qualitätsstandards sowie auf der Aufstockung von Fachstellen, insbesondere in der Kommunalen Jugendarbeit. Die finanzielle Unterstützung ehrenamtlicher Strukturen wird hervorgehoben, begleitet von einem Konzept zur Förderung ehrenamtlichen Engagements. Zusätzlich wird ein Qualitätsentwicklungs- und Beteiligungsprozess initiiert, um die Bedürfnisse von Jugendlichen besser einzubeziehen. Für die Hilfen zur Erziehung und Eingliederungshilfen wird der Aufbau eines Monitoring-Systems empfohlen, um die Versorgungslage zu erfassen und Bedarfe zu erkennen. Die Kooperation zwischen Jugendhilfe, Schulen und weiteren Akteuren soll vertieft werden, insbesondere im Kontext der Ganztagsbetreuung. Darüber hinaus wird die Weiterentwicklung von Hilfeangeboten mit Fokus auf sozialräumliche und inklusive Anforderungen betont. Maßnahmen wie gemeinsame Fortbildungen, Schutzkonzepte und die Verbesserung des Zugangs zur Erziehungsberatung sollen die Qualität und Zugänglichkeit der Hilfen erhöhen.
„Mit einer Abschlussveranstaltung möchten wir uns bei allen internen und externen Akteuren ganz herzlich bedanken, die beim Planungsprozess beteiligt waren, ihre Expertenmeinungen in Workshops oder Interviews geteilt haben und mit kritischen Fragen und kreativen Impulsen großes Engagement gezeigt haben“, erklärt Sozialdezernent Scheffczyk. Die Abschlussveranstaltung am 30. April soll als Startschuss gesehen werden, die geplanten Handlungsempfehlungen schrittweise umzusetzen und die umfangreiche Planung Realität werden zu lassen. Der Landkreis hofft gerade in Zeiten, die von Fachkräftemangel und strukturellen Herausforderungen geprägt sind, die zahlreichen Ressourcen, die es durch kompetente Kooperationspartner und Netzwerke im Kreis gibt, bestmöglich bündeln und nutzen zu können.
Die weiteren Themen und Beschlüsse
Zudem befasste sich der Jugendhilfeausschuss mit einigen weiteren Themen. Neben einem mündlichen Bericht zur Kindertagespflege im Rhein-Neckar-Kreis wurde den Ausschussmitgliedern die Landesombudsstelle Baden-Württemberg vorgestellt. Der Jugendhilfeausschuss nahm zudem vom Situationsbericht der Kinder- und Jugendhilfe sowie von der Tätigkeit der Jugendberufshelferinnen und Jugendberufshelfer an beruflichen Schulen im Rhein-Neckar-Kreis Kenntnis. Einstimmig beschlossen wurde außerdem die Orientierungshilfe zu den Rahmenbedingungen in der Vollzeitpflege nach § 33 SGB VIII zum 1. Juli dieses Jahres.
Nach einer Information zu den Auswirkungen des Ganztagsförderungsgesetzes auf die Schulen, die sich nicht in der Trägerschaft des Kreises befinden, befasste sich der Jugendhilfeausschuss zum Abschluss der Sitzung noch mit finanziellen Förderungen. Der Beschluss über die Verwendung und Auszahlung der im Haushalt 2025 berücksichtigten Förderungen im sozialen Bereich im Bereich Jugend für das Jahr 2025 in Höhe von knapp 6,55 Millionen Euro erfolgte einstimmig.
Die Dokumente zu dieser Sitzung können auf der Kreis-Homepage unter der Adresse https://ratsinformation.rhein-neckar-kreis.de/sdnet/termine eingesehen werden.